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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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aber doch anders zu überlegen und nahm einen Schluck Tee aus der Tasse auf dem Schreibtisch.
    Ohne von ihrem Buch hochzusehen, meinte Daisy: „Oh, komm schon. Erzähl es ihnen.“
    Annabelle und Evie starrten beide zu Lillian hinüber. „Erzähl uns was?“, sagten sie gleichzeitig.
    Lillian antwortete mit einem schnellen, verlegenen Achselzucken und schenkte ihnen über die Schulter ein verschämtes Grinsen. „Im nächsten Sommer wird Westcliff endlich einen Erben haben.“
    „Es sei denn, es wird ein Mädchen“, sagte Daisy.
    „Herzlichen Glückwunsch“, rief Evie, die Annabelle kurzzeitig allein ließ. Sie lief hinüber zu Lillian und umarmte sie überschwänglich. „Das sind wundervolle Neuigkeiten!“
    „Westcliff ist außer sich vor Freude, selbst wenn er versucht, es sich nicht anmerken zu lassen“, sagte Lillian, bevor sie die Umarmung erwiderte. „Ich bin mir sicher, dass er genau jetzt St. Vincent und Mr. Hunt davon erzählt.
    Er scheint zu glauben, es sei ganz allein sein Verdienst.“
    „Na ja, sein Mitwirken war schon wesentlich, oder?“, stellte Annabelle amüsiert fest.
    „Ja“, antwortete Lillian, „aber den größten Teil der Unternehmung werde ohne Zweifel ich bestreiten.“
    Annabelle grinste Lillian von der anderen Seite des Zimmers aus an. „Du wirst das fantastisch hinbekommen, Liebes. Verzeih, wenn ich nicht durch den Raum springe, ich bin wirklich überglücklich für dich. Ich hoffe, dass du das Gegenstück zu meinem Kind bekommst, und dann können wir eine Ehe arrangieren.“ Ihr Tonfall wurde klagend und bettelnd. „Evie … komm zurück. Du kannst doch nicht nur einen Fuß machen.“
    Evie schüttelte lächelnd den Kopf und kehrte zu ihrem Hocker am Kamin zurück. Sie warf einen Blick auf Daisy und bemerkte den liebevollen, nachdenklichen Blick, den sie ihrer Schwester schenkte. Mitfühlend erkannte sie die Wehmut des Mädchens und sagte, als sie ihren Platz zu Annabelles Füßen wieder einnahm: „Bei all diesem Gerede über Ehemänner und Babys dürfen wir nicht vergessen, einen Gentleman für Daisy zu suchen.“
    Das dunkelhaarige Mädchen grinste dankbar zu ihr hinüber. „Du bist ein Schatz, Evie. Und es macht mir nichts, dass ich warten musste, bis ich an der Reihe bin. Eine von uns musste schließlich das letzte Mauerblümchen sein.
    Aber ich fange wirklich an, mich zu fragen, ob ich je einen passenden Mann zum Heiraten finden werde.“
    „Natürlich wirst du das“, sagte Annabelle vernünftig. „Ich sehe da überhaupt keine Schwierigkeiten, Daisy. Jede von uns hat ihren Bekanntenkreis deutlich erweitert, und wir werden alles tun, was nötig ist, um einen perfekten Ehemann für dich zu finden.“
    „Vergesst nur nicht, dass ich keinen Mann wie Lord Westcliff heiraten möchte“, sagte Daisy. „Viel zu herrisch.
    Und auch keinen wie Lord St. Vincent. Viel zu unberechenbar.“
    „Wie ist es mit einem wie Mr. Hunt?“, fragte Annabelle.
    Daisy schüttelte entschlossen den Kopf. „Viel zu groß.“
    „Kann es sein, dass du ein bisschen sehr wählerisch wirst?“, fragte Annabelle milde, mit funkelnden Augen.
    „Überhaupt nicht! Meine Anforderungen sind ganz vernünftig. Ich will einen netten Mann, der lange Spaziergänge mag, und Bücher, und den Hunde und Kinder lieben …“
    „Und alle höheren Formen von Wasserlebewesen und Pflanzen“, sagte Lillian trocken. „Sag mir, Liebes, wo sollen wir dieses Musterexemplar finden?“
    „Nicht auf einem der Bälle, auf denen ich bisher war“, kam Daisys niedergeschlagene Antwort. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber die Auswahl ist dieses Jahr sogar noch schlechter als letztes. Ich fange wirklich an zu glauben, dass jeder Mann, der es wert ist, geheiratet zu werden, nicht auf solchen Anlässen zu finden ist.“
    „Ich glaube, du hast recht“, sagte Lillian. „Zum einen gibt es zu viel Konkurrenz – und zum anderen ist die Beute schon ausgedünnt. Es wird Zeit, sich nach einem neuen Jagdgebiet umzusehen.“
    „Im Büro des Clubs gibt es Akten über alle Mitglieder“, schlug Evie vor. „Etwa zweitausendfünfhundert wohlhabende Gentlemen. Natürlich ist eine große Zahl verheiratet, aber ich bin mir sicher, dass wir auch die Namen von vielen finden, die infrage kommen würden.“
    „Würde Lord St. Vincent dir denn Zugang zu solch vertraulichen Informationen gestatten?“, fragte Daisy zweifelnd.
    „Schlägt er ihr je irgendetwas ab?“, konterte Lillian in drolligem

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