Es brennt!
um zu wissen, wie sehr wir unsere Mom brauchten. Deshalb war ich früher auch so gern bei euch. Deine Mom war immer so nett zu mir. Und sie war eine viel bessere Köchin als Con.”
“Was wäre, wenn deine Mutter eines Tages wieder auftauchen würde? Was würdest du tun?”
Er dachte über die Frage nach, den Blick auf Meggie gerichtet, während der Wind ihm durch die Haare fuhr. Meggie sah den Schmerz in seinen Augen, und plötzlich verstand sie den Jungen, der er einst gewesen war, der seinen Charme einsetzte, um sich einen Platz in der Welt zu erkämpfen und sich vor den Schrecken des wirklichen Lebens zu schützen.
Langsam ging er wieder zu ihr und setzte sich. “Ich würde ihre Hand nehmen”, sagte er und verflocht seine Finger mit ihren, “und sie nie wieder loslassen.”
Ihr Herz zog sich zusammen. Sie gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Es war das erste Mal, dass sie ihn von sich aus küsste. Dylan wirkte überrascht. Dann lächelte er schief und drückte seine Stirn gegen ihre.
Plötzlich stürzten die Barrieren ein, die sie zum Schutz vor seinem Charme um sich errichtet hatte. Sie wollte diesen Mann nicht aus ihrem Leben vertreiben, sie wollte, dass er ein Teil davon wurde. Doch alles zwischen ihnen war ein Durcheinander geheimer Motive und ungelöster Konflikte. Sie konnte nicht zulassen, dass sie ihn liebte. Gleichzeitig gelang es ihr nicht, die in ihr aufsteigenden Gefühle aufzuhalten.
Meggie atmete tief die Seeluft ein und küsste Dylan erneut, um ihre Sorgen und Zweifel zu vertreiben und stattdessen die wunderbaren Empfindungen, die sie durchströmten, zu genießen. Sie würde später entscheiden, was zu tun war. Jetzt wollte sie noch ein wenig länger in dieser Fantasiewelt leben.
“Das ist also Meggie Flanagan”, meinte Brendan, der zum Bug des Bootes hinuntersah.
Dylan spähte durch das Fenster des Ruderhauses. Meggie und Olivia saßen in der Nähe des Bugs, tranken heißen Kakao und plauderten freundschaftlich. Er hatte Zweifel gehabt, sie mitzubringen. Meggie war nicht der Typ, den man einfach in eine fremde Umgebung bringen konnte. Wenn sie nervös war, zog sie sich oft hinter eine Mauer aus unbehaglichem Schweigen zurück. Doch Olivia hatte ihr das Gefühl gegeben, willkommen zu sein, und Brendan hatte sein Bestes getan, damit die Reise nach Gloucester angenehm verlief. Am späten Nachmittag hatten sie angelegt und Conor war nun unterwegs, um in einer nahe gelegenen Taverne für sie alle Abendessen zu holen.
“Das ist nicht die Meggie Flanagan, an die ich mich von der High School erinnere”, fügte Brendan hinzu. “Sie war in der Klasse unter mir, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie die Anlage zu einer solchen Schönheit gehabt hat.”
“Ja, sie ist wunderschön, nicht wahr?”, bestätigte Dylan. “Manchmal denke ich, ich könnte sie stundenlang ansehen, ohne mich zu langweilen.
Brendan klopfte seinem Bruder auf die Schulter. “Conor hat recht. In dem Moment, als du sie aus dem Feuer getragen hast, warst du verloren.”
“Kann sein”, räumte Dylan ein. “Vielleicht aber auch nicht. Es ist fast zwei Wochen her, seit ich sie aus ihrem Coffee Shop getragen habe. Wir haben uns ein paar Mal gesehen, aber erst ein offizielles Date gehabt. Und ich weiß immer noch nicht, ob sie interessiert ist.”
“Du kannst ihr nicht übel nehmen, dass sie ein wenig argwöhnisch ist. Schließlich hast du einen gewissen Ruf.”
Dylan verzog das Gesicht. Wieso musste das jedes Mal kommen? Wieso schien sein Ruf zu definieren, wer er war? “Ich hoffe, dass ich das irgendwann mal abschütteln kann. Meggie ist die erste Frau, die mir wirklich etwas bedeutet. Ich will nicht, dass sie denkt, ich würde mir nur die Zeit mit ihr vertreiben, bis eine andere kommt.”
“Erst Conor und jetzt du”, bemerkte Brendan nachdenklich. “Dad fiel es schon schwer genug, Conors Verlobung zu akzeptieren. Er wird einen Herzanfall bekommen, wenn er das von dir erfährt. All diese in Märchen gekleideten Warnungen waren umsonst.”
“Da gibt es nichts zu erfahren”, erklärte Dylan. Sein Blick war nach wie vor auf Meggie gerichtet. Sie hatte sich umgewandt, entdeckte ihn im Ruderhaus und winkte fröhlich.
“Ich merke doch, wie du sie ansiehst”, entgegnete Brendan. “Ich werde dir sagen, was ich Conor gesagt habe. Vermassle es bloß nicht. Vielleicht bekommst du nur eine Chance.”
Dylan nickte und kniff wegen der schräg einfallenden Sonne die Augen zusammen. “Ich frage
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