Es brennt!
die ich aufgeben werde. Von jetzt an werde ich keine Jacken mehr zurücklassen.”
“Wir fahren mit einem Boot?”, fragte Meggie.
Sie starrte das große Boot an, das sanft am Anleger schaukelte. Zwar sah die “Mighty Quinn” absolut seetüchtig aus, nur war Meggie nicht sicher, wie seefest sie selbst war. “Ich war noch nie auf einem Boot”, gestand sie leise. “Jedenfalls nicht auf dem Meer. Einmal habe ich auf dem See gerudert, aber das Boot kenterte und ich fiel ins Wasser. Wir fahren doch nicht aufs Meer hinaus, oder?”
Dylan lachte. “Wir könnten es auch hinter Liams Pick-up über den Highway nach Gloucester ziehen, aber das wird nicht so angenehm wie auf dem Wasser”, neckte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. “Außerdem ist es, technisch betrachtet, nicht das Meer, sondern die Massachusetts Bay.”
“Wieso nach Gloucester?”
“Brendan holt das Boot für Reparaturarbeiten aus dem Wasser. Er kennt jemanden dort oben, der einen großen Bootsschuppen hat, daher wird er eine Weile dort wohnen. Er arbeitet an einem Buch über die Schwertfischflotte im Nordatlantik und will während der Arbeit die Umgebung in sich aufnehmen.”
“Ich verstehe überhaupt nichts von Booten”, meinte Meggie und sah nervös vom Boot zu Dylans Wagen, mit dem sie hergekommen waren. In der Feuerwache hatte sie keine Gelegenheit dazu bekommen, es ihm zu sagen, doch nach zwei weiteren Tagen reiflicher Überlegung war sie zu dem Schluss gekommen, dass es das Beste war, Dylan Quinn aus ihrem Leben zu verbannen.
Nur konnte sie das unmöglich auf einem Boot tun! Was, wenn er wütend wurde? Auf einem Boot konnte man nicht weglaufen. Und was sollte sie tun, wenn er sie davon zu überzeugen versuchte, dass sie sich irrte? Auf einem Boot konnte sie ihm nicht aus dem Weg gehen. Und er würde sie nur so zu küssen brauchen wie in der Feuerwache, damit sie sämtliche Vorsätze vergaß.
“Mein Bruder Brendan wird die meiste Arbeit machen”, beruhigte Dylan sie. “Conor und ich müssen nur am Anleger helfen. Conors Verlobte, Olivia, kommt auch mit. Wir kümmern uns um die Navigation, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es wird dir Spaß machen, das verspreche ich dir.”
“Versprichst du mir auch, dass ich nicht seekrank werde?”
“Das wirst du nicht”, versicherte er ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. “Das Boot ist ziemlich groß, die See heute ruhig. Außerdem werden wir uns nicht weit vom Ufer entfernen.”
“He, Brendan, auf deinem Anleger lungert irgend so ein Kerl herum. Soll ich ihn an die Fische verfüttern?”
Meggie sah nach oben, wo sich ein großer, dunkelhaariger Mann über die Reling beugte. Er war so attraktiv wie Dylan und besaß die gleichen grünen Augen sowie das verwegene Lächeln. Sein Blick fiel auf Meggie.
“Und wer ist das?”, fragte er erstaunt.
Dylan zog sie zu einer Kiste, die als Treppe zum Boot diente. “Meggie, darf ich dir meinen älteren Bruder Conor vorstellen. Ich weiß nicht, ob du dich noch an ihn erinnerst. Con, dies ist Meggie Flanagan.” Er machte eine Pause und Meggie wusste, dass er nach den richtigen Worten suchte, um ihre Beziehung zu umschreiben. Freundin, Bekannte. “Tommy Flanagans kleine Schwester”, ergänzte er schließlich.
Conor lächelte ihr freundlich zu und half ihr an Deck. “Freut mich, dich dabeizuhaben.” Sein Lächeln war ebenso entwaffnend wie Dylans.
Dylan zeigte hinauf zur Brücke, wo ein weiterer Quinn im Türrahmen stand, genauso gut und verwegen aussehend wie die anderen beiden. “Und das ist Brendan.”
Brendan winkte Meggie zu. Er betrachtete sie einen langen Moment, hob schließlich eine Braue und kümmerte sich wieder um seine Arbeit. Wie aufs Stichwort sprang Conor auf den Anleger, und kurz darauf wurden die Motoren angeworfen. Wie in einem eingespielten Team nahm Dylan die Bugleinen und Conor die Heckleinen. Im letzten Moment sprangen sie beide an Bord, bevor das Boot Kurs auf Hull Harbor nahm.
Eine attraktive blonde Frau kam aus der Hauptkajüte, die Conor als seine Verlobte Olivia Farrell vorstellte. Meggie war mit Fremden nie besonders gut zurechtgekommen, doch Olivia war ihr auf Anhieb sympathisch. Olivia führte sie in die Kajüte, die gemütlich und sauber war. Das Innere wirkte eher wie eine Wohnung, nicht wie ein Schiff und ganz anders, als Meggie erwartet hatte. “Es ist schön hier”, gestand sie.
“Das Bad ist gleich dort drüben”, erklärte Olivia und öffnete einen Picknickkorb auf dem
Weitere Kostenlose Bücher