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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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erzählte, sagte ihr Mann da sehr lieb zu ihr: »Komm, Martylein, wir wollen lieber doch zu Happa-Happa, Gacki-Gacki und Wauwaus zurückkehren. Du hast mir viel besser gefallen, als ich noch kein Wort von dem verstand, was du sagtest.«
    So etwas gehört zu den Risiken der Fortbildung. Dabei übertreiben manche, und ehe sie sich's versehen, nehmen sie sich selber ernst. Nicht, dass nicht auch ich ein paar Mal versucht hätte, mich weiterzuentwickeln. Vor ein paar Jahren war ich an dem Punkt, wo ich den Schildkröten in ihrer Kiste nicht nur zuredete, sondern sogar mit ihnen diskutierte. Es musste etwas geschehen.
    Wieder und wieder haben wir darüber gesprochen, denn so ist es der armen Myrtle Flub ergangen. Myrtle war eine echte Golf-Enthusiastin. Wir lernten sie in einem Haus des Christlichen Vereins Junger Frauen kennen, bei einem sechswöchigen Golfkurs. Für uns war Golf etwas, das man mit beiden Händen tat, während man sich unterhielt. (Es sei denn, man raucht gerade, dann brauchte man das Clubhaus nicht erst zu verlassen.)
    Bei Myrtle war das anders. Hatten wir eine Vierergruppe beisammen, war es immer Myrtle, die den Spielstand mit Tinte notierte. Nie waren ihre Schläger rostig oder klebrig von Kaugummi. (Als ich aus meinem Golfsack ein nasses Windelhöschen zog, war sie ganz entsetzt.)
    Sie spielte genau nach den Regeln des Lehrbuchs. Das war recht lästig. Wir versuchten das Spiel immer eher ein bisschen aufzupeppen. Vergaß man beispielsweise beim Abschlag zu sagen: »Darf ich, Mami?«, bekam man einen Strafschlag aufgebrummt. Streifte man beim Schlag über den Teich den Kopf der Ente und sie quakte, brauchte man das 16. Loch nicht mehr zu spielen. Hatte man mehr als 15 Schläge an einem Loch zu tun, brauchte man gar nicht mehr abzuschlagen. So etwas machte Myrtle wahnsinnig. Sie begriff nie, warum wir uns bei einem einzigen Spiel fünf »Ich habe Sie nicht schlagen sehen« zugestanden. Eines Tages kam sie freudestrahlend auf den Golfplatz. »Ich weiß jetzt, wie ich mein Score verbessern kann«, sagte sie. (Na, dachten wir, jetzt wird sie endlich genauso schwindeln wie wir.) »Ich habe einen Artikel gelesen, von einem britischen Gynäkologen. Darin heißt es, schwangere Frauen spielen besser Golf als nichtschwangere. Er hat eine Riesenumfrage durchgeführt und festgestellt, dass die Scores sich so um zehn, fünfzehn Schläge verbessern lassen!«
    Wir hielten den Atem an. »Um Gottes willen«, keuchten wir unisono, »du denkst doch wohl nicht im Ernst daran...«
    »Wenn der Weg zur Mutterschaft wirklich mit birdies, eagles und pars gepflastert ist, könnt ihr anfangen, Strampelhöschen für mich zu stricken«, entgegnete sie. In ihren ersten Schwangerschaftsmonaten spielte unsere Myrtle nicht gerade sensationell. Meistens war ihr übel. Ihr sonst so pieksauberer Golfsack war voll von zerkrümelten Crackern, und als ich ihr einmal ein Stück kalte Pizza anbot, hörte sie auf zu spielen. Beim fünften Loch. Hörte einfach auf.
    Im Frühherbst war dann ihr Befinden leicht beeinträchtigt durch geschwollene Knöchel, und sie musste salzhaltige Nahrung und Golfspiel tunlichst einschränken.
    »Wartet nur«, sagte sie, »im Frühling spricht dann der ganze Golfclub nur noch von mir.«
    Wie Recht sie hatte. Wenn Myrtle versuchte abzuschlagen, war es, als wolle jemand ohne Radar auf einem Flugzeugträger landen. Sie sah nicht einmal ihre Füße, geschweige denn ihren Ball. Um es rundheraus zu sagen: Sie war viel zu schwanger, um zu putten.
    Vorige Woche haben wir auf dem Weg zum Golfplatz bei Myrtle hereingeschaut. (Sie wird das Spiel wieder aufnehmen, wenn das Kleine aus dem Gröbsten heraus ist.) Wir sprachen auch über die bewusste Umfrage. »Wer ist der Mann eigentlich?«, fragte eine der Damen. »Ein bekannter Arzt«, beteuerte Myrtle noch einmal, »der eine wissenschaftliche Studie unter weiblichen Golfern durchgeführt hat. Hier: der Zeitungsausschnitt mit Bild.«
    Wir trauten unseren Augen kaum. Ohne jeden Zweifel war dies der Mann, der an jenem Tag hinter uns gespielt hatte, als wir uns um den Rasensprenger herumgedrückt und zur neuen Regel erhoben hatten, wer dabei nass würde, müsse den Golfkarren rückwärts ins Clubhaus fahren. Männer sind einfach Spielverderber!
    Zu der Dame, die an der Volkshochschule die Abendkurse leitete, sagte ich: »Ich möchte mir gern ein paar zusätzliche Fähigkeiten aneignen, um mein Selbstvertrauen zu stärken. Ich kann doch diese Welt nicht verlassen, ohne etwas

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