Es darf auch mal Champagner sein
Gewicht von zwanzig Pfund, das wie ein Mehlsack am Bauch hängt, im Bett umdrehen möchte.
Das weibliche Seepferd beispielsweise legt seine Eier in einer gebärmutterartigen Tasche auf dem Bauch des Seepferdmännchens ab. Darum wächst während der Schwangerschaft auch sein und nicht ihr Bauch, und sein Bauch zieht sich während der Geburt unter den Wehen zusammen.
Die männliche Kröte ist noch nicht ganz so weit, aber auf dem besten Weg. Das Weibchen legt die Eier in so genannten Laichschnüren von ungefähr einem Meter Länge ab, die das halb so große Männchen wie eine lange Schärpe um sich wickelt. Mehr als einen Monat lang schleppt es sie mit sich herum, tagsüber versteckt sich der Kröterich, nachts sucht er das Wasser auf, um die Eier zu befeuchten. Wenn die Jungen schließlich schlüpfen, blickt der erschöpfte Vater den davonschwimmenden Kaulquappen erleichtert nach.
Den Rest des Jahres verbringt er stumm - möglicherweise vor Erschöpfung.
Das müsste aber nicht so sein. Wäre er nur etwas größer, sähe die Sache schon ganz anders aus.
Sieht man mal von der männlichen Spezies ab, so fällt meine Wahl für die ideale Schwangere auf die Giraffe. Bei einer Größe von fast sieben Metern könnte sie leicht, ja geradezu unauffällig einen Landrover in ihrem Bauch tragen. Sie braucht sich beim Gebären nicht einmal hinzulegen. Sie bleibt nur stehen, und das Junge fällt aus ein bis zwei Metern Höhe wie ein Sack Zement auf die Erde.
Die Art der Fortpflanzung und die Dauer der Tragzeit der verschiedenen Gattungen sind so zahlreich und unterschiedlich wie die Mutter und der Vater. Fledermäuse paaren sich mit dem Kopf nach unten, Menschen paaren sich vor dem Fernseher, aber ein Trend scheint die Kluft zwischen Mensch und Tier zu schließen. Dank neu entdeckter Fruchtbarkeitshormone bringen nun auch Menschen mitunter einen ganzen Wurf zustande. Es vergeht kaum ein Tag, dass man nicht in der Zeitung liest, eine Frau habe Vierlinge, Fünflinge oder Sechslinge geboren.
In einem Artikel der New York Times war zu lesen, es bedürfe nur weniger körperlicher Veränderungen, damit Männer gebären können.
Hoffentlich hat das Seepferd nicht zu viel ausgeplaudert.
Für schlechte Zeiten
Viele Tiere neigen dazu, Dinge zu horten. Die Waldratte stiehlt mit Vorliebe Schmuck, Kronkorken und Besteck und lagert alles ein. Das Eichhörnchen vergräbt alle dreieinhalb Minuten ungefähr fünf Nüsse, bis der Vorrat in die Zigtausende geht. Oft vergisst es, wo es die Nüsse versteckt hat.
Damit Sie mich nicht mit irgendeinem Amateur verwechseln, muss ich Ihnen erklären, dass es verschiedene Arten von Sammlern gibt. Feld-, Wald- und Wiesenhorter sammeln beispielsweise Gummis, als würden von morgen an keine mehr hergestellt. Zu ihnen zählen auch die Anhänger von leeren Joghurtbechern, die nicht die leiseste Ahnung haben, was sie mit den Stapeln anfangen sollen. Ganz zu schweigen von den Margarinedosenfreaks, die darin Essensreste aufbewahren, um sie spätestens drei Tage später leicht verschimmelt wegzuwerfen. Das sind alles nur Anfänger.
Nein, ich spreche von einer Frau, die noch das Zeugnis aus der dritten Grundschulklasse aufbewahrt, Rabattmarken, die schon lange abgelaufen sind, einzelne Ohrringe, Stiefel, von denen der eine ein Loch in der Sohle hat, und einen Tierkalender von 1987, weil im Februar ein Bär mit Hut abgebildet ist.
Aus irgendeinem seltsamen Grund kann ich kein Backblech wegwerfen. Auch wenn es wie die Ölauffangpfanne eines 1938er Chrysler aussieht und ein neues Backblech nicht einmal drei Dollar kostet, so muss ich doch zu seiner Verteidigung sagen, dass es wenigstens kein Loch hat.
Ich werfe auch nie einen Schlüssel weg, weil ich genau weiß, dass ich sonst unweigerlich kurz danach einen verschlossenen Koffer auf dem Dachboden finde, der dann natürlich nicht mehr zu benutzen ist, weil ja der Schlüssel fehlt.
Offenbar kann mein Mann beim besten Willen nicht verstehen, wieso ich eine Schublade voller Brillen habe, durch deren Gläser ich absolut nichts mehr sehe. »Die sind noch sehr gut«, habe ich ihm erklärt. »Ja, vielleicht um gegen eine Mauer zu laufen«, hat er erwidert.
Dem Wahnsinn sind keine Grenzen gesetzt. Offenbar gibt es jedes Jahr etwas Neues, was ich nicht übers Herz bringe wegzuwerfen. Beispielsweise Schulterpolster. Na bitte! Vor ein paar Jahren sind die Modeschöpfer auf diese optische Täuschung verfallen: Eine Frau mit Schultern vom Format eines Fußballers
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