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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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sie lediglich »mehr Wasser für Tisch vier« brüllen und verschwinden.
    Wie oft schon habe ich mir gewünscht, dass die Menschen einfach ehrlich wären. Könnte denn nicht jemand an den Tisch kommen und sagen: »Es tut uns leid, aber Roxies Schwester ist plötzlich krank geworden, und deshalb kann Roxie erst in zwei Wochen wieder bedienen.« Das könnte ich verkraften.
    Ihr beschleunigter Schritt ist aber immer nur dann zu hören, wenn Sie sich mit Ihrer besten Freundin zum ausgedehnten gemütlichen Gespräch beim Mittagessen verabredet haben, auf den Sie sich schon seit zwei Wochen freuen.
    Die Bedienung erscheint an Ihrem Tisch, knallt Ihnen die Speisekarte vor die Nase und fragt: »Möchten Sie etwas trinken oder wollen Sie gleich bestellen? Tagessuppe ist Minestrone.« Dabei klopft sie mit dem Bleistift ungeduldig auf ihren Block.
    Nachdem wir beide bestellt haben, platzt meine Freundin heraus: »Du ahnst nicht, was mir passiert ist.«
    Noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hat, werden uns Getränke und Essen serviert. »Noch Kaffee?«, werden wir gefragt und haben schon die Rechnung auf dem Tisch.
    »Bestell du für uns noch Kaffee«, bitte ich meine Freundin. »Ich muss kurz verschwinden.«
    Als ich zurückkomme, wechselt die Bedienung gerade das Tischtuch. Unser Mittagessen hat exakt acht Minuten gedauert. Aber auch wenn wir ausgiebig gekaut hätten, hätten wir nicht länger als zehn Minuten dort gesessen.
    Eine weitere Spezies dieser Kategorie »Schrittmacher« sind, und das überrascht Sie jetzt vielleicht, Ärzte.
    Die Vorbereitung auf einen Besuch beim Arzt lässt sich in ungefähr mit der Planung einer großen Urlaubsreise vergleichen. Man steht früh auf, um jeden Teil seines Körpers gründlich zu reinigen, Bodylotion und Puder aufzutragen, frische oder sogar neue Unterwäsche anzuziehen und sich im Geiste darauf vorzubereiten, vielleicht ein paar Minuten früher als bestellt in der Praxis zu sein.
    Dann sitzt man mit einem halben Dutzend anderer Patienten im Wartezimmer und spielt das Was-der-wohl-hat-Spiel. Man sieht sich die Urkunden an der Wand eingehend an und versucht herauszufinden, wie alt der Arzt ist. Man vertieft sich in eine Ausgabe der Zeitschrift »People« aus dem Jahr 1983 und entdeckt dabei, dass alle, die damals verheiratet waren, inzwischen wieder geschieden sind. Schließlich ist man bei der »Fachzeitschrift für Darmkrankheiten« angelangt, aber da wird man auch schon aufgerufen. Die Wartezeit betrug schlappe fünfundsiebzig Minuten.
    Im Untersuchungszimmer nimmt man auf einer kalten Liege Platz. Weitere fünfzehn Minuten vergehen. Irgendwann streckt die Sprechstundenhilfe den Kopf zur Tür herein und vertröstet: »Der Herr Doktor kommt gleich.«
    Weitere lange Minuten vergehen, bevor »er« endlich eintritt.
    Er fragt: »Wie geht es Ihnen?«
    Man antwortet: »Ganz gut.«
    Daraufhin er: »Nehmen Sie immer noch...?« und nennt die Namen aller Medikamente, die er früher verschrieben hat. Man bejaht.
    Und er verabschiedet sich mit den Worten: »Dann sehen wir uns also in einem Monat wieder.«
    Gesamtdauer: dreiundzwanzig Sekunden. Ich habe schon längere Gespräche mit dem Mann am Kassenhäuschen des Parkhauses geführt.
    Manchmal kommt es mir vor, als befände sich die ganze Welt im Schnellvorlauf. Wir können es kaum erwarten, bis der Nagellack trocken und das Essen fertig ist. Das Geschlecht des Kindes müssen wir sofort nach der Empfängnis wissen.
    Je länger ich darüber nachdenke, desto sympathischer wird mir das Faultier. Es schläft zwischen fünfzehn und achtzehn Stunden täglich, und es kann durchaus sein, dass es achtundvierzig Tage braucht, um eine Strecke von vier Meilen zurückzulegen. Meist entschlummert es friedlich auf einem Baum, wo es auch nach dem Tod hängen bleibt.
    Aber es lebt länger als der Gepard.

Kein Anschluss unter dieser Nummer
    Die amerikanische Telefongesellschaft AT&T hat das Tierreich unter Vertrag genommen. Bald trägt jede Kreatur, die man mit einem Pfeil erreichen und fünf Minuten lang sedieren kann, ein Halsband mit Piepser, anhand dessen die Aktivitäten der Tiere nachgewiesen werden können. Im Nacken der Drossel sitzt ein winziger Sender, mit dem sie jederzeit aufzuspüren ist. Sogar Schmetterlinge sind mit Sendern ausgestattet, die Auskunft über ihren Verbleib geben. Tiere können laufen, schwimmen oder fliegen..., aber verstecken können sie sich nicht mehr.
    Ich höre einen Summton. Ist es das Handy? Das schnurlose Telefon?

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