Es duftet nach Liebe (German Edition)
verzogen sich zu einem frechen Lächeln. „Weil ich jetzt schon dein Interesse geweckt hab.“
„Sehr selbstbewusst.“ Ich seufzte. Sollte ich wirklich nachgeben? Okay, die Lüge eben war echt daneben gewesen. Und ganz offensichtlich sollte es dazu dienen, mich aus dem Büro zu locken. Ein ganz Ausgebuffter!
Naja, ein Essen und mehr nicht! Und auch, wenn ich keinen besonderen Duft vernahm, seine Anwesenheit erschien mir als äußerst angenehm. Viel zu angenehm.
Mit einer Hand drückte ich sein Knie aus meinem Schritt. Zugegeben, es fühlte sich wirklich nicht schlecht an, so wild umworben zu werden. So etwas gab es sonst nur in heißen Liebesromanen. Oder im Fernsehen. Diese Szenen im Film, wenn die Protagonisten in heißer, animalischer Leidenschaft übereinander herfielen. Beißen, Schlagen, Kratzen … das alles, wollte ich auch mal gerne erleben.
Und am liebsten noch mit Herrn Dominik Henkel. Auch wenn ich das vor ihm nie zugeben könnte.
Also fein, dann ging ich eben mit ihm etwas essen. Aber wenn ich merkte, dass er sich eigenartig benahm, würde ich einen Rückzieher machen. Außerdem schien eine weitere Flucht, in meiner jetzigen Situation, recht ausweglos.
Zudem waren meine eigenen Pläne auch nicht viel besser. Plan A; Zuhause im Pyjama auf der Couch zu lümmeln. Aber Plan B hier, im schicken Anzug, erschien mir auch nicht übel.
„Von mir aus.“
Meine Erwartungen, dass mich dieser adrette Kerl hier in ein teures Restaurant ausführte, trugen keine Früchte. Gleichzeitig wurde mir richtig warm ums Herz, als wir auf das Arriba! Arriba! zusteuerten.
Ein spanisches Restaurant, mit exzellentem Essen und hervorragendem Café. Wenn man es von außen betrachtete, erschien dieser Laden dem Otto Normalverbraucher, so wie mir, verdammt luxuriös. Und der erste Gedanke purzelte natürlich um die Preisliste. Auch ich ließ mich von den vielen Vorurteilen hinreißen. Zumindest bis zu meinem ersten Besuch, vor einem Monat, zusammen mit Melissa. Die Einrichtung erinnerte mehr an eine Lounge, in einer Ecke standen schwarze Ledersessel, die nicht nur sehr bequem aussahen. Wer sich einmal dort hineinsetzte, stand so schnell nicht wieder auf.
Gleich dahinter gab es eine riesige Trennwand. Ein riesiges Regal aus Glas. In jedem der vielen Fächer standen Kräutertöpfchen verschiedenster Arten.
Auf der anderen Seite waren die Selbstbedienungstheke und der Bereich, in dem man speisen konnte.
Entweder schlug man bei der Pizza zu, die meiner Meinung nach ausgezeichnet war, oder man ließ sich das Essen zusammenstellen. Das Beste daran war, dass es die Möglichkeit gab, zuzusehen, wie das Essen von den Köchen zubereitet wurde. Ähnlich wie beim Asiaten.
Auf den ersten Blick erschien der Laden richtig überfüllt, doch wir mussten zum Glück nicht lange warten.
Der herrliche Duft nach frischer Pizza ließ mir bereits das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und meinen Magen leise protestieren.
Kreisrunde, einfache Tische konnte man sich abschminken. Die hier bestanden aus riesigen, grob behandelten Holzplatten, mit Platz für bis zu zwölf Personen. Statt Stühlen gab es Bänke mit gemütlichen Sitzkissen. Ein Stück weiter von uns, am selben Tisch, saßen sich zwei Paare gegenüber und sprachen dem Rotwein ordentlich zu. Sie lachten laut und schallend, unterhielten sich angeregt.
Das störte mich nicht und Dominik auch nicht. Umso besser, dann würde niemand diese peinliche Situation mitbekommen.
Fast hätte ich mich von dem hellen Ambiente und dem leichten Klang der Musik, im Hintergrund, mitreißen lassen. Da sprang mir dann allerdings mein Begleiter wieder ins Auge. Und ich versteifte mich ein wenig.
Wir schwiegen erst einmal nur und als der Kellner kam bestellte ich mir einen Weißwein. Und unser Mister Mysteriös? Der bestellte doch glatt ‘ne Cola! Das passte so gar nicht in das Bild dieses schicken Geschäftsmannes.
Unsere Blicke trafen sich.
Bloß nicht wieder rot werden und um Himmels willen, nicht schwitzen! Der Versuchung, meinen Arm zu heben und an meinen Achseln zu schnuppern, konnte ich nur sehr schwer widerstehen, aber mich noch weiter zum Trottel zu machen, das brauchte ich nun wirklich nicht.
„Also?“, versuchte ich es tapfer.
Sein Blick durchbohrte mich. Irgendwo, tief in mir, zerschmolz ich gerade zu flüssiger Butter.
Dieser Hund zeigte mir wieder so ein tolles Lächeln.
„Wir wollen uns jetzt nicht auf Förmlichkeiten versteifen, oder? Sieh das Ganze einfach als ein
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