Es duftet nach Liebe (German Edition)
unangenehm und ich kam mir vor wie einer vom Escort Service. Nicht, dass ich da mal gearbeitet hätte, aber irgendwie glaubte ich, dass ich mich als Callboy genau so fühlen würde.
„Das behaupte ich auch nicht.“ Er grinste, ohne mich anzusehen und ließ das Restgeld in seiner schwarzen Geldbörse verschwinden. „Es ist nur ein kleiner Teil der Wiedergutmachung für den Ärger, den ich dir heute im Büro bereitet habe.“
Von der City, bis zu mir nach Hause, waren es keine fünfzehn Minuten. Wir liefen nebeneinander her, Dominik erzählte mir vom restlichen Verlauf der Party.
„Hast du dort jemand Nettes getroffen?“, fragte ich.
„Dich!“, schoss es aus ihm heraus.
Ich lachte, irgendwie war das ja schon ganz süß.
„Nein, ich meine, das zählt doch nicht! Immerhin haben wir uns da nicht kennengelernt.“
„Du willst wissen, ob ich jemanden abgeschleppt habe?“ Ich konnte das Lächeln deutlich aus seiner Stimme heraus hören.
„Ach, vergiss es!“ Warum fragte ich überhaupt so etwas, es ging mich ja nichts an.
„Da wären wir.“ Gott sei Dank!
Das, was ich mein Zuhause nannte, befand sich in einem schlichten, grauen Gebäude. Es lag innerhalb einer Seitenstraße und strahlte den typischen Altbaucharme aus.
Den Rest des Weges, angefangen vom öffnen der Haustür, bis hin zu dem Moment, in dem ich die Wohnungstür hinter uns schloss, schwiegen wir.
„Eine schöne Wohnung“, merkte er an und sah sich um.
„Danke …“, kam es gepresst von mir zurück. Sie war nicht groß, etwa sechsundfünfzig Quadratmeter. Sämtliche Räume erreichte man über den kleinen Flur. Ein Schlafzimmer, eine Wohnküche und Bad. Anfangs war mir die Fusion von Wohnzimmer und Küche echt zuwider gewesen. Mittlerweile störte es mich aber auch nicht mehr. Der Raum war groß genug, die Küche durch eine kleine, halboffene Theke abgegrenzt.
Ich hatte mir mit der Einrichtung keine besonders große Mühe gegeben. Der LCD Fernseher hing an der Wand, gegenüber der Küchenzeile, vor dem Sofa. Ein Stück weiter daneben war das einzige Bild zu sehen, das meine Wohnung schmückte. Ein riesiger Keilrahmen mit der schwarz-weißen Manhattan Skyline aus der Vogelperspektive.
Eine Singleküche, die ihren Zweck erfüllte.
Ehrlich gesagt erfüllte es mich ein wenig mit Stolz, jemanden einfach so mit nach Hause nehmen zu können. Jemanden einzuladen, ohne mich zu fragen, wie verwüstet ich meine Wohnung am Morgen zurückgelassen hatte. Wie bereits erwähnt, hatte ich einen ausgeprägten Ordnungsfimmel.
Das schwarze Ledersofa war schon etwas mitgenommen, doch trotzdem noch recht gemütlich. Dominik schien es genauso zu sehen und setzte sich, ohne auf eine Aufforderung zu warten. Sein Blick richtete sich direkt auf mich.
Sofort verkrampfte ich mich ein wenig. Ich stand noch in der Tür und wusste nicht so recht wohin mit mir. „Möchtest du etwas trinken?“
Hatte ich überhaupt etwas da? Mist, in der Ecke hinter der Tür stapelten sich die leeren Pfandflaschen. Mist, nur Leitungswasser also.
Aber zum Glück erübrigte sich die Frage. Er antwortete erst gar nicht. Stattdessen hob sich seine Hand in meine Richtung, mit der anderen lockerte er seine Krawatte. „Komm her.“ Seine Stimme war äußerst sanft, als versuchte er, ein verletztes Reh anzulocken.
Und es zeigte seine Wirkung.
Meine Füße bewegten sich wie von selbst auf ihn zu. Langsam streckte ich die Finger aus, legte sie in seine. Kaum berührten wir uns, ließen die elektrischen Stöße kaum auf sich warten. Feine Blitze, ähnlich wie Fäden, schossen durch meinen Arm hinauf und prallten in jedem Winkel meines Körpers zusammen. In meinen Fingerspitzen, meinem Bauch, meinem Nacken.
Ich ließ mich vorsichtig an Dominiks Seite nieder, seine Augen hielten ununterbrochen Blickkontakt.
Mit einer Hand hielt er mich fest, die andere hob sich und legte sich auf meine Wange. Die Blitze trafen jetzt mit größerer Wucht aufeinander, ich kniff die Augen zu. Er musste sie deutlich sehen können, die Gänsehaut auf meinen Armen.
Wieso konnte so etwas kleines, wie eine Berührung, nur so eine Reaktion hervorrufen?
Dominik kam näher, der Abstand, in dem mich seine heißen Atemzüge erreichten, wurde kürzer. Und dann küsste er mich. Seine Lippen bewegten sich sachte, tastend. Die Hand war da schon etwas forscher, sie begann, mich zu erkunden.
Zögernd begann auch ich, die Küsse zu erwidern. Und kaum tat ich es, wurde Dominik fordernder, sinnlicher.
Ich folgte ihm. Es
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