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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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was ich dir anbiete, das stimmt, doch nicht so, wie du denkst“, erkläre ich ihm.
    Er schweigt und blickt hinauf in den Himmel. Ich lasse ihn nachdenken. Ich bin ganz ruhig, zugleich herrscht in meinem Inneren wildes Chaos. Ich fühle mich, als stünde ich zum ersten Male auf einem Zehnmeterbrett. Ich weiß nicht, ob ich es wagen kann zu springen, ich will und ich will nicht, und es kann sein, dass gleich der Bademeister kommt, um es mir zu verbieten, da ich noch zu klein sei.
    „Okay“, sagt Otto. „Mal gesetzt den Fall, ich würde da mitmachen: Wie würde das denn aussehen?“
    „Das weiß ich nicht genau“, erwidere ich ehrlich. „Ich würde versuchen, hier Fuß zu fassen und mit dem, was ich kann, etwas auf die Beine zu stellen. Da das, was ich gelernt habe, dasselbe ist, was du gelernt hast, wärest du mit an Bord.“
    „Verstehe ich dich richtig? Du bietest mir, dem Typen in der Hütte vor deiner Luxusbude, einen Job an ohne zu wissen, ob ich nicht die totale Niete bin oder dir Märchen erzählt habe?“, fragt er fassungslos.
    Ich zucke mit den Schultern. „Warum nicht?“, erwidere ich lediglich. „Nenn es den richtigen Riecher.“
    Er beginnt leise zu lachen. „Du spinnst echt!“, stellt er fest.
    „Das verzeihe ich mir“, erwidere ich großzügig.
    „Das glaube ich dir aufs Wort“, grinst er. „Ich bin mir nur gerade nicht sicher, ob vielleicht du heute Abend der mit dem Hasch im Hirn bist!“
    „Ich auch nicht“, gebe ich zu. „Ich befürchte allerdings, dass ich das hier auch ohne Drogen hinbekomme. Bist du etwa so eine dauerbekiffte Schnarchnase?“
    „Dazu bin ich viel zu Pleite“, gesteht er.
    „Wovon lebst du gerade überhaupt?“, frage ich ihn interessiert.
    Er zuckt mit den Schultern. „Mal dies, Mal das“, erwidert er nonchalant. „Poolreinigen, Hunde Gassi führen, Blumen gießen, nichts Kriminelles, ich wollte schließlich lediglich meine Ruhe und nicht in den Knast! Niemand ist so geizig wie die Reichen. Ich brauche ja nicht viel. Nur ab und an eine Tüte am Strand, das musste drin sein.“
    Ich streiche über seine Rippen. „Du bist dürr und hast Kohldampf für Zehn“, erinnere ich ihn.
    Er senkt schuldbewusst den Kopf. Ich lege meine Hand unter sein Kinn und nötige ihn, mich anzusehen. „Uns beide hat es ziemlich erwischt. Von einem Tag auf den anderen war plötzlich alles … falsch, hat zum Himmel gestunken. Was meinst du, könnte das nicht auch in die andere Richtung funktionieren? Schnupper mal, wie es hier riecht! Würde ich die Namen von Pflanzen wissen, würde ich sie jetzt schwungvoll aufzählen, so kann ich nur sagen: Meer und Strand und so viele Blüten! Wenn das nicht Flower Power ist, weiß ich auch nicht. Meinst du nicht, dass man daraus nicht doch etwas machen könnte?“, frage ich ihn. Ich will, dass er einknickt! Ich will es, verdammt noch mal! Zum einen bin ich es gewohnt zu kriegen, was ich will, zum anderen will ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten hier wirklich wieder etwas: Kein neues Auto, sondern einen verlodderten Deutschen! Ist das jetzt exzentrisch oder armselig oder schlichtweg völlig beknackt? Vielleicht von allem ein wenig, auch wenn mir „exzentrisch“ am besten gefällt, das hat Stil.
    „Wenn die Welt logisch und gerecht wäre, dann müsste das stimmen. Ist sie aber nicht“, wendet er ein.
    Ich krabbele um ihn herum und knie ihm jetzt direkt gegenüber. „Dann wird sie eben so gemacht! Bleib auf deinem Arsch sitzen und singe gelogene Lieder – oder komm hoch!“ Ich stehe auf und baue mich vor ihm auf. „Komm hoch!“, fordere ich ihn erneut auf.
    Er sieht mich mit offenem Mund von unten her an. Ich warte. Er lässt sich Zeit, doch ich gebe nicht auf. Ich bleibe einfach stehen. Plötzlich geht ein Ruck durch ihn, und er kommt auf die Füße. Seine Augen bohren sich in meine. „Was jetzt?“, fragt er mich.
    Ich antworte nicht, sondern trete zur Seite, nehme seine Hand und trete voran. Er stolpert hinter mir her. „Wo willst du hin?“, fragt er.
    „Keine Ahnung!“, lache ich befreit. „Wo willst du hin?“
    „Kein Plan!“, erwidert er. „Da drüben sieht es schön aus!“
    „Dann gehen wir dahin“, stimme ich ihm zu.
    So laufen wir über den Strand, stundenlang. Vielleicht ist es meinem Jetlag geschuldet, vielleicht den toxischen Blumendünsten, vielleicht auch der neu entdeckten irrsinnigen Seite in mir, doch ich spüre die Zeit gar nicht mehr. Es ist einfach irgendwann nachts irgendwo auf einer Insel in den

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