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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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mitbekam und erfuhr, was ich bislang stets hinter verschlossenen Türen gehalten hatte. In mir wechselten Wut und Scham in rascher Folge ab. Zum einem war ich stocksauer, dass sich Eva so eine Frechheit erdreistet hatte, zum anderen schämte ich mich in Grund und Boden, weil es mir offenbar nicht gelungen war, dieses wohl gehütete Geheimnis auch wirklich geheim zu halten.
    Ich scherte mich einen Dreck drum, ob ich Eva nach dieser langen Feiernacht aus dem Bett holte. Für jemanden, der wie ich erst um fünf Uhr morgens ins Bett gekommen war, war es selbst um die Mittagszeit viel zu früh. Doch die Angelegenheit musste geklärt werden – sofort.
    Ihre Stimme klang müde, als sie nach dem zehnten Klingelton endlich ranging.
    „Du findest dein Geburtstagsgeschenk wohl äußerst witzig, was?“, fuhr ich sie sogleich an. Normalerweise führte ich mich wegen eines unpassenden Geschenks nicht so auf, sondern ignorierte es einfach. Entweder verschenkte ich es weiter, warf es in den Müll oder steckte es in irgendwelche Schubladen und vergaß es. Doch dieses hier konnte ich nicht einfach ignorieren. Die Nachricht hinter diesem Wellness-Gutschein war deutlich angekommen.
    „Daniel?“ Ich hörte sie durch das Telefon gähnen. „Was ist denn los?“
    „Dein Gutschein, dieser Spa-Aufenthalt in Berlin … Sag mal spinnst du?“, schimpfte ich. „Wie kannst du es wagen, mich in einen verdammten Schwulenpuff zu schicken?“
    Eva lachte lauthals los. „Schwulenpuff?“ Sie kicherte und schien Probleme damit zu haben, sich wieder zu beruhigen. „Verdammt nochmal, Daniel. Abgesehen davon, dass es ein ganz normales Hotel ist, das einen ganz speziellen Service bietet und kein Schwulenpuff, solltest du endlich anfangen, dich selbst zu akzeptieren.“
    „Was soll das heißen?“ Ich kämpfte mit einer unangenehmen Hitze, die in mir unbarmherzig emporstieg. Eva hatte etwas angesprochen, was ich sogar vor mir selbst verschwiegen, ignoriert, es einfach übergangen hatte. Die heißen Gefühle, die in mir aufquollen, wenn ich in der Sauna ansehnliche, nackte Männer gesehen und sie näher betrachtet hatte. Das elektrisierende Prickeln, das mich erfüllte, wenn ich im Fitness-Center das Spiel der harten Muskeln der anderen Sportler verfolgte und sie sich stöhnend abquälten. Mit jedem Stöhnen wurde es mir heißer und heißer und in meiner Hose schwoll mein Penis regelmäßig an. Ich hatte gedacht, dass Eva meine Blicke nicht mitbekam, dass es sie nicht interessierte, wenn ich Männern hinterherstarrte und meine Augen nicht von ihren Ärschen lassen konnte. Nicht, dass ich einen schönen, wohlgeformten Frauenhintern nicht zu würdigen wusste, aber die strammen Hinterbacken von Männern faszinierten mich auf eine merkwürdige Art und Weise.
    „Du weißt genau, was ich damit sagen will“, antwortete sie. „Jetzt hör auf zu jammern und genieße das Wochenende.“
    „Ich werde nicht gehen können, weil ich da in Griechenland bin. Mein Flug ist schon gebucht.“
    „Ist er nicht“, wusste sie und brachte mich damit erneut aus dem Konzept. Sie kannte meine Gewohnheiten und meine Freunde zu gut. Einer von ihnen war der Besitzer des Reisebüros, in welchem ich für gewöhnlich meine Urlaube buchte. „Komm schon“, rief sie und schnaufte tief durch. „Sieh es als Gelegenheit, dir das Ganze einfach Mal anzusehen.“
    „Was soll ich mir da ansehen? Schwänze und nackte Männerärsche?“
    „Genau. Das hast du doch sowieso immer gemacht, wenn wir unterwegs waren.“
    „Miststück!“, schimpfte ich und hätte am liebsten das Telefon gegen die Wand geknallt. Stattdessen stieß ich einen wütenden Laut aus. „Du kannst dir deinen bescheuerten Schwulen-Tucken-Scheiß sonst wo hinschmieren. Ich geh da nicht hin.“
    „Wie du willst“, gab sie unbeeindruckt von sich. „Es steht dir frei. Aber es wäre schade. Ich hab mir sagen lassen, es sei ganz toll.“
    „Ja, toll“, äffte ich nach, sprach dabei gekünstelt durch die Nase und ahmte einen verschnupften Snob nach. „Du kannst mich mal!“
    „Immer gerne, Daniel“, flötete sie süßlich. „Schreib mir 'ne Karte aus Berlin.“
    Sie legte auf, noch ehe ich etwas erwidern konnte. Mit einem wütenden Knurren riss ich die Badezimmertür wieder auf und stapfte ins Wohnzimmer. Ben war noch immer damit beschäftigt, den Unrat der Party in einen Müllsack zu stopfen. Verwirrt sah er hoch, als ich hereinkam und das Telefon auf den Wohnzimmertisch zwischen all die schmutzigen Teller,

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