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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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Sonnenstrahlen.
    Für einen kurzen Moment schließt sie die Augen, atmet tief bis in die letzte Pore, diese berauschende Luft ein und weiß, sie wird immer diesen Duft in der Nase haben, wenn sie sich an diesen Moment zurückerinnert. An die Perfektion, die Ruhe dieses Augenblickes … Ratatataaaraatttaaaa … RUMMS!  
    Was zur Hölle?
    Wütend reißt sie die Augen auf und sieht einen Kleiderhaufen zu ihren Füßen zappeln. Der Haufen flucht laut und vernehmlich, rappelt sich auf, blickt hektisch um sich, bevor er mit einem Satz in den mächtigen Lindenbaum springt und kletternd im dichten Laub entschwindet.
    Keinen Augenblick zu früh, denn es erklingen laute, rennende Schritte und kurz darauf biegt ein junger Polizist keuchend um die Ecke. Die Umgebung mit einem schnellen Blick scannend, kommt er schlitternd vor Johanna zum Stehen.
    „Wo ist sie hin?“
    „Bitte wer?“
    „Das Mädchen!“
    Kurz zögert Johanna, aber sie war noch nie ein Freund der Denunziation und so zuckt sie nur gleichmütig mit den Schultern.
    „Ich habe kein Mädchen gesehen.“ Was ja auch nicht gelogen ist. Sie beobachtete nur einen Haufen Klamotten, der sehr schnell einen Baum hochkletterte.
    „Und wem gehört das Skateboard vor Ihren Füßen?“ Begleitet wird der scheinbare K.O.-Satz von einem strengen Blick. Sie fühlt sich zunehmend genervt, möchte nicht gezwungen sein zu lügen, will nur in der friedlichen Atmosphäre des warmen Sommermorgens endlich die letzten, pflegenden Arbeiten an ihrem Kunstwerk beenden.
    „Na, wenn es zu meinen Füßen liegt, was würden Sie denn wohl daraus schließen? Und wehe Sie bringen jetzt einen altersdiskriminierenden Spruch! Dann haben Sie aber so was von flott eine Dienstaufsichtsbeschwerde am Hals, das können Sie mir glauben!“
    Der junge Beamte räuspert sich ob ihres scharfen Tones nervös.
    „Ich bin auf der Suche nach einem jungen Mädchen, das eben hier in den Hinterhof eingebogen ist, Sie haben es nicht zufällig gesehen?“ Das Misstrauen in seinen Worten reizt sie. Wie kann er es wagen, sie in die Ecke treiben zu wollen?
    „Wie Sie sehen, zweigen von diesem weitere Hinterhöfe ab. Vielleicht versuchen Sie es in einem von denen? Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Und mit der ganzen Arroganz, derer sie als Künstlerin fähig ist, wendet sie sich scheinbar gelangweilt ab und betrachtet wieder ihr Werk. Blendet ihn so komplett aus, dass er sich kurz darauf mit einem frustrierten Knurren umdreht und in den nächsten Hof marschiert.
     
    Was für eine eigenartige Frau. Penny ist sich sicher, noch nie jemanden mit einer solch intensiven Ausstrahlung getroffen zu haben. Wobei getroffen ja nicht ganz richtig ist. Sie konnte nur mit einer Vollbremsung vermeiden, in sie oder die Statue zu krachen, die sie nun intensiv zu mustern scheint.  
    Von ihrem Versteck aus betrachtet sie die fast asketisch wirkende Künstlerin mit den langen, glatten silbernen Haaren.
    Ob das wohl eine Färbung ist? Es wirkt jedenfalls so, als wäre die elegante Schönheit unter ihr nicht von dieser Welt. Penny würde sich absolut nicht wundern, wenn sie unter der glatten Fülle gesponnenen Silbers, spitze Elfenohren entdecken sollte. Jetzt bewegt sich das Wesen, das sie an die Elbenkönigin aus dem Herrn der Ringe erinnert, geht geschmeidig die wenigen Schritte zu dem Durchgang zum nächsten Hof und zieht das Tor sanft zu. Dann hebt sie den Kopf und blickt suchend in das dichte, duftende Laub, wobei eine schöne, silberne Kette mit einem großen Doppelaxtanhänger auf ihrem Dekolleté im Sonnenlicht glitzert.  
     
    „Du kannst jetzt wieder runterkommen, ich habe abgeschlossen.“
    Erst ist es ganz still, als hätte das Leben einmal kurz den Atem angehalten. Doch dann raschelt es leise in den Blättern und die typischen Morgengeräusche von tschilpenden Spatzen, bis hin zu dem leisen Hintergrundgebrumme einer großen Stadt, setzen erneut ein.
    Oder werden nur von ihr wieder wahrgenommen?
    Egal wie, es plumpst einmal und vor ihr steht das ungewöhnlichste Geschöpf, das sie je gesehen hat. Und Johanna ist sich sicher, schon viel gesehen zu haben in den letzten sechzig Jahren.
    Aber das! Also das ist wirklich auch für ihre Augen etwas Neues. Ein Wust aus nicht zusammenpassender Kleidung über einem muskulösen Athletenkörper, gekrönt von einem koboldhaften Gesicht, welches vor Frechheit nur so knistert.
    Die langen roten Haare sind zu einem hohen Zopf im Tatarenstil zusammengefasst, der restliche Kopf

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