Es duftet nach Liebe (German Edition)
David und schob endlich die Beine vom Bett. Immerhin hatte Steve es nicht gewagt, ihm etwas anderes als die Schuhe auszuziehen. Leider wurde seine Jeans gerade etwas eng, weil sich seine Morgenlatte bemerkbar machte. Er schob sie hastig in Position, bevor er die Decke abstreifte und sich erhob. David wankte ins Bad, dort lagen auch die Kopfschmerztabletten. Nach dem Benutzen der Toilette nahm er die Packung mit in die Küche. Auf halbem Weg fiel ihm ein, dass Steve noch in seinem Schlafzimmer saß. Er streckte den Kopf zur Tür herein.
„Frühstück?“
Steve lächelte und David starrte ihn für einige endlose Sekunden einfach nur an. Wahnsinn, wieso sah dieser Typ so unverschämt gut aus? Und wieso saß er in seinem Schlafzimmer, anstatt nach Hause gefahren zu sein? Nicht mal One-Night-Stands aus seiner bewegten Jugend waren so anhänglich gewesen. Und er wusste ganz sicher, dass er mit Steve niemals was angefangen hätte.
„Frühstück klingt super. Kann ich dir was helfen?“ Er stand auf, nahm ihre Kaffeebecher und folgte David zur Küche.
Er sah sich um. Hier war es deutlich heller. Natürlich, die Rollos waren nicht herabgelassen. Sonne sandte ihre Strahlen wie tastende Finger auf den alten Küchentisch mit der Eckbank. Ein Überbleibsel von seinem Opa, von dem er sich nur im äußersten Notfall trennen würde. Die Wachstischdecke darauf war durchsichtig, damit man die geschmiedeten Intarsien der Tischplatte sehen konnte.
Eine Tageszeitung von gestern lag noch auf der kurzen Seite der Bank, ein Glas stand auf der Abtropffläche der Spüle, ansonsten sah es wirklich sehr ordentlich aus.
Steve stellte die Becher auf dem Tisch ab. „Hast du eine Putzfrau?“
David lachte leise und nahm sich ein Glas aus dem Schrank, um Wasser aus dem Hahn einzufüllen und zwei Tabletten zu schlucken, bevor er antwortete. „Nein, ich bin ein ordentlicher Mensch. Ich kann es nicht leiden, wenn sich alles stapelt und mich unnötig lange davon abhält, die wichtigen Dinge im Leben zu tun.“
„Und die wären?“
„Nicht am Samstag saufen zu gehen, falls du das denken solltest …“ Er holte Aufbackbrötchen aus einem Schrank und legte sie in den Umluftofen, bevor er anfing, Geschirr und Besteck herauszuholen. „Setz dich einfach, ich krieg das hin.“
Steve tat ihm den Gefallen und setzte sich auf einen der Stühle. Gut so, so blieb Davids Lieblingsplatz, außen auf der langen Seite der Eckbank, für ihn frei.
Er stellte die Frühstücksteller auf den Tisch, legte Messer hin und sah Steve kurz fragend an. „Frühstückseier dazu?“
„Hm, wenn das nicht zu viel Umstände macht …“
„Klar, weil Eier in Wasser legen auch so anstrengend ist … Mit Sicherheit leichter, als mich zuerst in dein Auto und später in mein Bett zu schleppen …“ Plötzlich wurde ihm klar, was Steve für ihn getan hatte. Er lächelte ihn an. „Ehrlich, danke dafür.“
Steve winkte ab. „Koch Eier und hör auf damit.“
Als die Eier auf dem Herd standen und er Aufschnitt, Käse, Aufstriche und Butter zum Tisch gebracht hatte, überprüfte er den Bräunungsgrad der Brötchen und nahm sich seinen Kaffeebecher. Hinsetzen lohnte sich noch nicht.
„Wieso warst du eigentlich um die Zeit noch in der Stadt?“
Steve zögerte sichtlich mit seiner Antwort und drehte das Messer neben seinem Teller immer hin und her. Schneide nach rechts, Schneide nach links. David sah darauf, es hatte etwas Hypnotisierendes.
„Ich hatte etwas zu erledigen.“
„Hm, besonders informativ war das jetzt nicht …“, befand David und grinste, als Steve ihm einen fast betroffenen Blick zuwarf.
„Schon gut! Ich war nur neugierig. In deinem Aufzug trifft man mitten in der Nacht selten jemanden.“
Die Eier begannen zu kochen, sodass David schnell die Eieruhr stellte und noch einmal in den Ofen sah. In vier Minuten sollte beides fertig sein.
„Ich kam von einer Hochzeit, aber in die Stadt bin ich danach erst.“
„Du kommst nüchtern von einer Feier, bei der zwei Menschen sich freiwillig in den ultimativen Beziehungskrieg stürzen? Hut ab! Ich müsste mich da schon aus Mitleid für die zwei betrinken.“
Steve lachte leise und schüttelte den Kopf. „Meine Schwester hat geheiratet und sie wird das Kind schon schaukeln. Und ich mag keinen Alkohol. Er holt das Schlimmste aus einem Menschen hervor. Selbst die nettesten Typen werden zu Arschlöchern, nur weil sie ein paar Stunden lang die Sorgen vergessen wollen.“
David stutzte. „Und trotz dieser
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