Es duftet nach Liebe (German Edition)
einen wirklich süßen Hintern bedeckte, ebenso.
David schluckte. Lange Beine, breite Brust, dunkle Haare und eine noch immer nicht identifizierte Augenfarbe – dieser Typ war hoffentlich hetero!
Ein Seufzen später sank David zurück in sein Kissen und schloss die Augen. Gut, dass heute Sonntag war, und er den nächsten Auftrag erst am Mittwoch abliefern musste. Normalerweise hämmerte und klopfte er auch am Wochenende herum.
Sogar auf Zuruf. Neben seinen normalen Schmiedearbeiten, Toren, Türschildern, Laternen und Treppengeländern, arbeitete er auch als Hufschmied. Und als solcher betreute er die Insassen einiger umliegender Pferdehöfe. Glücklicherweise, denn diese kleinen, schnellen Jobs erlaubten es ihm, an anderer Stelle seinen kreativen Neigungen nachzugehen. Und den Hufschmiedjob hatte er von seinem Opa übernommen. Ebenso wie dieses Haus und die dazugehörige Schmiede. Hier im Wiesengrund hämmerte ein Mitglied seiner Familie seit etlichen Generationen auf heißem Metall herum. Nur sein eigener Vater war aus der Reihe getanzt.
David verzog noch einmal das Gesicht und versuchte, seine Gedanken in der Gegenwart zu halten, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch von Minute zu Minute peinlicher wurde.
„Hier, setz dich lieber auf, bevor du trinkst.“
Er war versucht, seiner männlichen Mutter Theresa mal ein paar passende Takte zu geigen, auf dass sie sich endlich verzog, aber der Geruch des Kaffees ließ ihn schlussendlich wortlos gehorchen. Im Schneidersitz unter seiner Bettdecke hockend, nahm er den Becher entgegen und nippte daran. Schwarz und heiß, mehr brauchte er nicht.
Er dachte an das Schild, das er über der Kaffeemaschine angebracht hatte. Darauf stand ‚Sex, Drugs & Rock ’n Roll‘ durchgestrichen und darunter hatte jemand mit einem Stift ‚Just coffee, thanks‘ geschrieben. David kicherte. Ob Mister Geschniegelt da etwas reininterpretiert hatte?
„Danke“, murmelte er und bemühte sich, lieber in den Becher als auf den Mann an seinem Bett zu sehen. „Für alles.“
„Schon in Ordnung.“ Steve hatte sich wieder angelehnt und ein Bein über das andere geschlagen, das sah David aus dem Augenwinkel. „Wenn es dir nichts ausmacht, trinke ich meinen Kaffee noch aus, dann verschwinde ich.“
Irgendwas daran störte David, aber er nickte. „Klar. Du hast sicher Besseres zu tun. Wo hast du überhaupt geschlafen … oder besser … hast du überhaupt geschlafen?“
„Oh, du erkundigst dich danach, ob es dem geschniegelten Typen gut geht?“
David verzog das Gesicht. „Mimose!“
Steve lachte. Es klang nett. Dabei hätte er Mister Stock-im-Arsch gar nicht zugetraut, dass er überhaupt lachen konnte. „Könnte ich zu dir auch sagen, niemand fällt so schnell um wie du. Verrätst du mir, wieso du dich so abgeschossen hast?“
Ohne sein Zutun pressten sich Davids Lippen fest aufeinander und er hob den Blick. „Ist doch egal.“
„Wenn du das so siehst … bitte. Vielleicht habe ich mich geirrt und du bist wirklich nur so ein verkorkster Spinner, der jedes Wochenende seine Unzufriedenheit in Schnaps ertränkt …“
„In Bier! Und wie oft ich was mache, geht dich nichts an. Davon abgesehen bin ich nicht unzufrieden. Ich bin Schmied und ich liebe meinen Beruf. Was ich nicht liebe sind Leute, die meinen, mir einreden zu müssen, dass mein Handwerk antiquiert, frustrierend und nichtsnutzig ist, Adrian!“, brach es aus David hervor und es dauerte, bis er begriff, dass er seinen Ex erwähnt hatte, als würde er diese endlose und wiederkehrende Diskussion nicht zum ersten Mal führen. Tat er ja auch nicht, aber was ging das Steve an? Er schloss den Mund und sah auf das Fußende des Bettes.
„Das habe ich nie gesagt. Zumal ich gar nicht wusste, dass du Schmied bist“, bemerkte Steve, ging aber zu Davids Erleichterung nicht auf die falsche Anrede ein. „Klingt nach einem erfüllenden Beruf, und gleichzeitig hat sich wohl auch die Frage geklärt, wieso du so frustriert bist.“
Sein Ton mochte noch so ruhig und harmlos klingen, David war innerlich noch immer aufgebracht. „Bin ich nicht. Es geht mir sehr gut. Ich kann tun und lassen, was ich will, bin niemandem Rechenschaft schuldig, habe die alleinige Herrschaft über die Fernbedienung, muss mir kein Genörgel anhören und lebe mein Leben.“
„Hm, klingt, als hättest du das alles bis vor kurzem noch nicht gehabt. Redest du dir oder mir grade das Singledasein schön?“
„Interessiert dich das wirklich?“, fragte
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