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Es Geht Noch Ein Zug Von Der Gare Du Nord

Es Geht Noch Ein Zug Von Der Gare Du Nord

Titel: Es Geht Noch Ein Zug Von Der Gare Du Nord Kostenlos Bücher Online Lesen
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es schließlich geschafft. Er ist ein Ungeheuer. Wir konnten nichts daran ändern, unnötig, sich aufzuregen. Kommen Sie, Danglard, wir fahren hin.«
    Zum dritten Mal umgaben Blaulicht, Scheinwerfer, Trage und der Gerichtsmediziner eine Leiche mit durchschnittener Kehle, die sorgfältig von einem blauen Kreis umschlossen war.
    »Victor, sieh dich vor, was treibst du jetzt noch vor dem Tor?« murmelte Adamsberg.
    Er besah sich das neue Opfer.
    »Genauso schrecklich zerschnitten wie der andere«, sagte der Gerichtsmediziner. »Jemand hat sich mit dem Messer auf die Halswirbel gestürzt. Das Instrument war nicht groß genug, um sie zu durchtrennen, aber die Absicht hatte der Mörder, das garantiere ich Ihnen.«
    »O. k. Doktor, Sie schreiben uns das alles auf«, sagte Adamsberg, der sah, wie Danglard der Schweiß auf der Stirn stand. »Die Tat ist gerade erst passiert, nicht wahr?«
    »Ja, zwischen fünf nach eins und fünf nach halb zwei, wenn der Beamte genau ist.«
    »Ihre Strecke ging von hier zur Place de Port-Royal?« fragte Adamsberg den Beamten.
    »Ja, Kommissar.«
    »Was war mit Ihnen los? Sie können nicht länger als zwanzig Minuten für Hin- und Rückweg gebraucht haben.«
    »Gewiß. Aber als ich zum elften Mal an der kleinen Metrostation war, ist ein Mädchen vorbeigekommen, allein. Ich weiß nicht warum, nennen Sie es Vorahnung, aber ich habe sie jedenfalls bis zur Ecke ihrer Straße begleiten wollen. Das war nicht weit. Ich konnte den ganzen Weg über den Platz sehen. Ich will mich nicht rechtfertigen, Kommissar, ich nehme diese Verfehlung auf meine Kappe.«
    »Lassen wir das«, sagte Adamsberg. »Er hätte es so oder so getan. Haben Sie niemanden gesehen, der demjenigen, den wir suchen, entsprechen würde?«
    »Niemanden.«
    »Und die anderen in Ihrem Sektor?«
    »Sie haben nichts gemeldet.«
    Adamsberg seufzte.
    »Ist Ihnen der Kreis aufgefallen, Kommissar?« fragte Danglard. »Er ist nicht rund. Unglaublich, er ist nicht rund. Der Bürgersteig war hier in der Straße zu schmal, da hat er ein Oval draus machen müssen.«
    »Ja, und das hätte ihn stören müssen.«
    »Aber warum den Kreis nicht auf dem Boulevard machen, wo er soviel Platz hat, wie er will?«
    »Da waren dann doch zu viele Bullen, Danglard. Wer ist die Dame?«
    Erneutes Lesen der Papiere, Durchwühlen der Handtasche im Licht der Lampen.
    »Delphine Le Nermord, geborene Vitruel, sie war vierundfünfzig Jahre alt. Und das hier ist ein Foto von ihr, scheint mir«, fuhr Danglard fort, der sorgfältig den Inhalt der Handtasche auf einer Plastikfolie ausbreitete. »Sie sieht ganz hübsch aus, ein bißchen aufgedonnert vielleicht. Der Mann, der sie um die Schulter faßt, muß ihr Mann sein.«
    »Nein«, wandte Adamsberg ein, »unmöglich. Er trägt keinen Ehering, sie schon. Vielleicht ist es ihr Liebhaber, der Typ ist jünger. Das würde erklären, warum sie das Foto bei sich trägt.«
    »Ja, ich hätte es sehen müssen.«
    »Es ist dunkel. Kommen Sie, Danglard, wir gehen zum Wagen.«
    Adamsberg wußte, daß Danglard es nicht mehr aushielt, aufgeschlitzte Kehlen ansehen zu müssen.
    Sie setzten sich im hinteren Teil des Kastenwagens einander gegenüber. Adamsberg blätterte eine Modezeitschrift durch, die er in der Handtasche von Madame Le Nermord gefunden hatte.
    »Der Name Le Nermord sagt mir irgendwas«, sagte er. »Aber ich habe ein miserables Gedächtnis. Suchen Sie in ihrem Adreßbuch nach dem Vornamen ihres Mannes und dann nach ihrer Adresse.«
    Danglard zog eine abgegriffene Visitenkarte heraus.
    »Augustin-Louis Le Nermord. Er hat zwei Adressen, eine im College de France, die andere in der Rue d'Aumale, im 9. Arrondissement.«
    »Das sagt mir auch irgendwas, aber ich komm immer noch nicht drauf.«
    »Ich schon«, sagte Danglard. »Über diesen Le Nermord wurde vor kurzem als Kandidaten für einen Sitz in der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres gesprochen. Er ist Byzantinist«, bekräftigte er nach einem Moment, »ein Spezialist für das Byzantinische Reich unter Justinian.«
    »Woher wissen Sie das, Danglard?« fragte Adamsberg, der den Kopf von seiner Zeitschrift hob, aufrichtig erstaunt.
    »Nun, sagen wir, ich weiß ein bißchen was über Byzanz.«
    »Aber wieso?«
    »Mich interessiert das, das ist alles.«
    »Interessiert Sie womöglich auch das Byzantinische Reich unter Justinian?«
    »Offenbar«, sagte Danglard seufzend.
    »Wann war das - Justinian?«
    Adamsberg war es nie unangenehm nachzufragen, wenn er etwas nicht

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