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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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traute seinem Blick nicht. Es lag etwas Besitzergreifendes darin. Aber das bildete sie sich sicher nur ein. Ihre Fantasie ging mir durch.
    Der Weißwein war leicht und kühl. Es tat gut, wie er ihre trockene Kehle hinunterrann. Marina nahm noch einen Schluck und seufzte fast erleichtert auf, als Ronan sein Glas abstellte und endlich den Blick senkte. Sofort ließ ihre Anspannung nach, auch wenn ihr Herz noch immer rasend schnell schlug.
    Sie musste sich zusammenreißen. Sonst hatte sie doch auch keine Probleme, sich auf ein Geschäft zu konzentrieren! Aber sonst hatte sie es ja auch nicht mit einem Mann wie Ronan Carlisle zu tun.
    Um ihn nicht weiter ansehen zu müssen, widmete sie sich ihrem Essen. Er würde ihr seinen genialen Plan schon noch verraten.
    „Ich habe mich ein bisschen umgehört, seit wir uns gestern verabschiedet haben“, bemerkte er schließlich. „Ich weiß jetzt einiges über Ihre Situation.“
    Okay, jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit.
    „Aber ich müsste noch ein wenig mehr wissen.“
    „Sie haben gesagt, Sie wüssten, wie ich meine Firma zurückbekomme.“
    Er nickte. „Alles zu seiner Zeit. Erst will ich sichergehen, dass ich die genauen Umstände kenne. Meine Kontakte konnten mir letzte Nacht nicht alles erzählen.“
    „Sie haben sie letzte Nacht noch angerufen?“ Es war schon fast Mitternacht gewesen, als er gegangen war.
    „Nicht jede Arbeit lässt sich zu normalen Bürozeiten erledigen“, erwiderte er ungerührt.
    Sie schüttelte den Kopf und wunderte sich über seinen Eifer. Aber es war egal. Alles was zählte, war die Tatsache, dass er ihr helfen wollte.
    „Und was haben Sie herausgefunden?“
    „Dass unser Freund Wakefield dabei ist, eine weitere Firma aufzukaufen. Ein mittelgroßes, sehr profitables Transportunternehmen.“ Er blickte ihr direkt in die Augen. „Marina Enterprises. Die Firma gehört einer Familie namens Lucchesi.“
    Marina legte ihr Besteck so vorsichtig wie möglich beiseite, damit es kein Geräusch machte.
    „Das ist richtig“, erwiderte sie tonlos und drehte den Stiel ihres Weinglases zwischen den Fingern hin und her. „Mein Vater hat die Firma gegründet. Praktisch aus dem Nichts. Aber jetzt gehört sie meinem Bruder und mir.“ Sie holte Luft. „Oder, besser gesagt, sie gehörte uns.“
    „Weil auf einmal Charles Wakefield auf der Bildfläche erschien.“ Ronans Tonfall klang plötzlich mitfühlend.
    Marina straffte die Schultern und nippte an ihrem Wein. Sie brauchte kein Mitgefühl. Sie brauchte einen Plan.
    „Sebastian schuldet Wakefield ziemlich viel Geld“, erklärte sie nüchtern. „Die Firma war seine Sicherheit für Schulden, und Wakefield verlangt alles auf einmal zurück. Sofort. Das Recht ist auf seiner Seite.“ Sie schluckte, weil Übelkeit in ihr aufstieg. Dann zwang sie sich weiterzusprechen. „Seb versucht wirklich alles, um das Geld zusammenzukriegen, aber er schafft es nicht. Es ist zu viel.“
    „Also kriegt Wakefield die Firma.“
    „Und ich weiß wirklich nicht, was gerade Sie dagegen tun könnten“, platzte es aus Marina heraus. „Ich dachte, wenn ich Wakefield persönlich treffe, kann ich ihn überreden, uns mehr Zeit zu geben. Damit wir einen Kredit aufnehmen und vielleicht ein paar Firmenanteile verkaufen können.“
    Auch wenn das die Firma vielleicht ruinieren würde.
    „Aber nach meinem glanzvollen Auftritt auf der Party wird er sich nie darauf einlassen. Nicht nach allem, was ich zu ihm gesagt habe.“ Sie fröstelte, als sie an den gestrigen Abend dachte. Sie hatte die letzte Chance, Wakefield umzustimmen, gründlich vermasselt. Es war kaum zu glauben, wie leicht sie dieser skrupellose Mistkerl hatte aus der Fassung bringen können. Gut, sie war erschöpft und überanstrengt gewesen. Aber das war keine Entschuldigung! Sie hätte sich zusammenreißen müssen.
    Gott sei Dank konnten ihre Eltern nicht sehen, wie schlecht sie und Seb mit ihrem Erbe umgingen. Es hätte ihnen das Herz gebrochen. Marina blinzelte heftig, als ihr die Tränen in die Augen stiegen und ihr Herz sich vor Schmerz zusammenkrampfte.
    „Marina, vertrauen Sie mir. Es wird alles gut.“ Sanft nahm er ihre Hand, die sie zu einer Faust geballt hatte. Seine Berührung fühlte sich warm und beruhigend an. Aber sie wusste ja, dass Berührungen ihm nichts bedeuteten.
    „Erzählen Sie mir, was genau passiert ist.“
    Marina verzog den Mund, als sie daran dachte, wie naiv und dumm ihr Bruder sich benommen hatte. Und das einem Mann gegenüber,

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