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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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der es gewohnt war, Millionendeals abzuschließen.
    Sie versuchte, Ronan ihre Hand zu entziehen, doch er ließ es nicht zu. Sein Griff war unerbittlich. Genauso wie sein Blick.
    „Erzählen Sie es mir“, wiederholte er.
    Seine Hand lag ruhig auf ihrer. Ihr Handgelenk sah gegen seines schmal und fast ein wenig zerbrechlich aus. Plötzlich fühlte Marina eine Wärme, die durch ihren ganzen Körper strömte.
    Verdammt, sie wollte das nicht. Es fühlte sich falsch an.
    „Dad wollte, dass Seb ihn an der Spitze der Firma ablöst“, erklärte sie schließlich.
    „Und Sie?“
    Sie blickte auf. Sein Gesicht war jetzt dicht vor ihrem, sodass sie winzige türkisgrüne Fleckchen in seinen tiefblauen Augen entdecken konnte. Sein herber, maskuline Duft stieg ihr in die Nase. Die Gedanken verschwammen, und einen Moment lang starrte Marina diesen Mann nur an, ohne sich auf etwas anderes konzentrieren zu können. Ihr Herz schlug wie wild.
    Plötzlich blieb ihr Blick an seinen sinnlichen Lippen hängen. Sehnsucht stieg in ihr auf.
    Um Himmels willen, konzentrier dich gefälligst!
    Sie richtete sich in ihrem Stuhl auf. „Ich bin studierte Buchhalterin. Ich arbeite im Finanzbereich und als Direktorin der Firma.“ Es war nicht nötig, ihm zu sagen, dass sie die Firma gemeinsam mit ihremVater geleitet hatte.
    „ Mein Vater ist vor ein paar Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“ Sie sagte es so sachlich wie möglich, ohne ihre Gefühle zu verraten. Aber Ronans Hand schloss sich noch fester um ihre. Die Wärme tat ihr gut.
    „Und Sie wurden bei diesem Unfall verletzt.“ Es war keine Frage, eher eine Feststellung. „Wann wurden Sie aus dem Krankenhaus entlassen?“
    „Das spielt keine Rolle.“
    „Sagen Sie es mir“, erwiderte er leise und streichelte zärtlich über ihre Fingerknöchel.
    Die winzige Bewegung verschaffte Marina eine wohlige Gänsehaut. Das Gefühl war so verführerisch, dass ihr Schutzpanzer ein kleines bisschen schmolz.
    „Vor zwei Wochen wurde ich aus der Reha-Klinik entlassen.“
    Ein Anflug von Ärger flackerte in seinen Augen auf.„Aber ich kann auf mich selbst aufpassen!“, fügte sie eilig hinzu. „Ich habe mich um Seb und meinen Vater gekümmert, seit ich dreizehn bin.“
    „Und wer kümmert sich jetzt um Sie?“
    Wütend zog sie ihre Hand fort. Diesmal ließ er sie frei. Marina verbarg beide Hände in ihrem Schoß und versuchte zu ignorieren, dass seine zärtliche Berührung ein heftiges Brennen hinterlassen hatte.
    „Ich komme sehr gut allein zurecht. Und Seb kann nicht rund um die Uhr für mich da sein. Er ist frisch verheiratet.“
    „Mit einundzwanzig?“
    Er musste ein fantastisches Gedächtnis haben, wenn er sich so genau an dieses Detail ihrer nächtlichen Konversation mit Wakefield erinnerte.
    Sie zuckte die Achseln. „Sie haben sich eben verliebt.“ Und ihr Vater war überzeugt gewesen, dass die Heirat mit Emma helfen würde, Seb etwas ruhiger werden zu lassen.
    Geistesabwesend rieb sie mit einem Finger über die Knöchel ihrer rechten Hand, als könne sie so die Erinnerung an Ronans Berührung auslöschen.
    „Ich weiß ehrlich nicht, wozu Sie das alles wissen müssen.“
    „Weil ich wissen möchte, worauf ich mich einlasse“, antwortete er knapp. Er warf ihr einen nüchternen Blick zu. Nur eine ziemlich dumme Frau hätte ihm jetzt widersprochen. Seine markanten Gesichtszüge und sein Blick aus Stahl zeugten ganz von dem knallharten Geschäftsmann, der er war. Nicht von einer charmanten Mittagessensverabredung. Und erst recht nicht von dem leidenschaftlichen Liebhaber, der Marina noch vor wenigen Stunden beinahe verführt hätte.
    „Also“, fuhr er fort. „Sie und ihr Bruder leiten die Firma gemeinsam. Und …?“
    „Dad ist tot, und ich lag im Krankenhaus.“ Erschöpft lehnte Marina sich in ihrem Stuhl zurück. Sie starrte durch die Glastüren hinaus in den Innenhof. Ein kleiner Springbrunnen plätscherte beruhigend in ein von Efeu umranktes Becken.
    „Mein Bruder hatte es eilig, sich zu beweisen.“ Natürlich war es schwer, in die Fußstapfen desVaters zu treten. Aber nie war ihr klar gewesen, wie sehr sich Seb unter Druck setzte.
    „Schon vor dem Unfall wollte er expandieren. Er hatte einige gute Kontakte und wollte kaufen, solange die Aktien gut standen. Es wäre ein guter Plan gewesen, wenn er ihn richtig ausgeführt hätte.“
    „Aber das hat er nicht.“
    Marina schüttelte den Kopf. Wieder wurde ihr übel, als sie an Sebs unglaubliche Dummheit

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