Es geschah in einer Sommernacht
hat ihre Sekretärin gesprochen?“
„Spielt das eine Rolle? Mit irgendjemandem, der im Haus Ihres Liebhabers arbeitet.“
Marina lehnte sich an das Kopfende des Bettes und massierte ihre Schläfen. Warum hatte man ihr nichts gesagt? Mrs. Sinclar würde nicht einfach vergessen, ihr etwas auszurichten. Offenbar hatte sie Anweisung erhalten, ihr die Anrufe zu verschweigen. Aber wieso nur, wenn der einzige Grund für ihre Anwesenheit in diesem Haus der war, Wakefield zu ködern?
„Es sieht so aus, als ob Carlisle nicht will, dass Sie mich treffen“, fuhr die Stimme am anderen Ende der Leitung fort. Es sah wirklich so aus. Auch wenn das alles keinen Sinn ergab.
„Es ist sicher ein Missverständnis“, erklärte sie schließlich. Sie fragte sich, was sie nun tun sollte. Natürlich wollte sie sich nicht mit Wakefield abgeben, aber er war der Mann, der ihre Firma in Händen hielt. Und damit ihre und Sebs Zukunft. „Warum rufen Sie an, Mr. Wakefield?“
„Aha. Das ist die richtige Frage.“ Er machte eine Pause. Marina sah sein Haifischgrinsen fast vor sich und bekam eine Gänsehaut.
„Wir wollten uns doch treffen, erinnern Sie sich nicht? Nur wir beide. Sie wollten über Marina Enterprises sprechen.“
„Ja, natürlich.“ Ihr Puls ging schneller, trotz ihres Unwillens.
„Gut. Dann lassen Sie uns einen Termin ausmachen. So schnell wie möglich.“
Marina hörte ein Geräusch und sah auf. In der Tür zu ihrem Schlafzimmer stand Ronan in ausgebleichten Jeans und mit nacktem Oberkörper und starrte sie an. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Wie hatte sie nur vergessen können, wie unglaublich sexy er war? Ihr Körper reagierte augenblicklich mit pulsierendemVerlangen.
Marina umklammerte den Hörer in ihrer Hand fester, damit sie nicht wieder auf dumme Gedanken kam und Ronan anbettelte, mit ihr zu schlafen.
„Marina?“ Wakefields Ton klang schärfer. „Ich sagte, so bald wie möglich.“
Endlich fand sie ihre Stimme wieder. „Ja, sicher … Charles.“ Sie verzog das Gesicht, als sie den Namen aussprach. „So schnell Sie mögen.“
Ihre Augen weiteten sich, als sie sah, wie Ronan quer durch den Raum auf sie zukam. Sein ganzer Körper war merklich angespannt.
„Wie wäre es mit heute Abend?“, fragte Wakefield.
Jetzt stand Ronan direkt vor ihr. Sein Ärger war nicht zu übersehen. Breitbeinig stand er da, die Hände in die Hüften gestemmt.
Marina erzitterte beim Anblick dieser Kraft, die kaum zu kontrollieren schien. Plötzlich wurde ihr alles zu viel. Sie brauchte dringend eine Pause, bevor sie sich Ronan wieder stellen konnte. Das Treffen mit Wakefield war vielleicht genau das Richtige.
Heute Abend schon? Wieso nicht.
„Hört sich gut an.“ Sie klang ein wenig heiser und räusperte sich. „Gehen wir etwas trinken. Wo und wann?“
Wakefield schlug eine teure Bar in der Stadt vor, und Marina warf einen schnellen Blick auf die Uhr auf ihrem Nachttisch. Sie musste sich beeilen, wenn sie pünktlich sein wollte.
„Gut. Bis später dann.“ Sie legte schnell auf, bevor sie es sich noch anders überlegen konnte. Dann griff sie wieder nach ihrer Bürste und fuhr fort, sich die Haare zu kämmen.
„Du triffst dich mit Wakefield?“ Ronan musste sich offensichtlich zur Ruhe zwingen.
„Ja.“ Sie sah ihn nicht an. „Ich bin schon spät dran.“
„Du wirst ihn jetzt nicht treffen!“ Unverkennbare Wut lag in seiner Stimme.
„Und warum nicht?“ Marina ärgerte sich, dass er so nah bei ihr stand – er war die pureVersuchung für eine schwache Frau wie sie. Sie schluckte, stand auf und schob sich an ihm vorbei. „Darum ging es doch bei unserem albernen Theater, oder etwa nicht? Dass ichWakefield um den Finger wickle.“
Ronan streckte eine Hand aus, griff nach ihrem Handgelenk und zog Marina an sich. Bei dem Gedanken an das, was er erst vor wenigen Stunden mit ihrem Körper angestellt hatte, wurde ihr schwindelig. Sie sehnte sich so sehr nach seiner Leidenschaft, dass es wehtat.
Und das machte sie wütend. Wie konnte sie nur so schwach sein? Und so dumm? Einen Mann zu wollen, für den sie nur ein schnellesVergnügen zwischendurch war.
Trotzig blickte sie Ronan in die Augen. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Wakefield angerufen hat? Dass er mit mir sprechen wollte?“ Ihre Stimme wurde lauter. „Was denkst du dir eigentlich dabei?“
Durch all seine Anspannung hindurch spürte Ronan, wie dasVerlangen erneut in ihm aufstieg. Marinas Augen blitzten, ihr Körper bebte vor
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