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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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geschrumpft war. Selbst wenn er all seine Kontakte nutzte, würde es Jahre dauern, bis er die Verluste wieder aufholte.
    Das war eine Befriedigung. Ronan lächelte in sich hinein, als er das Wohnzimmer betrat. Doch dann blieb er abrupt stehen.
    Marina saß auf dem Sofa, die Arme um sich geschlungen. Sie wirkte blass und verheult. In Sekundenschnelle war er bei ihr. Wenn Wakefield ihr auch nur ein Haar gekrümmt hatte …
    Ronan blieb vor der Couch stehen. Marina zuckte zusammen, und sein Herz verkrampfte sich. Sie hatte Angst – etwa vor ihm? Es war wie ein Schlag in die Magengrube.
    „Marina.“ Seine Stimme war heiser. „Schau mich bitte nicht so an.“
    Sie blinzelte und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Die kindliche Geste berührte ihn. Er hatte sie beschützen wollen! Und doch hatte er versagt.
    „Egal, was er gesagt hat – glaub ihm bitte nicht! Wakefield ist der geborene Lügner. Das weißt du.“ Zumindest sollte sie es mittlerweile wissen. „Er würde alles behaupten, nur um uns auseinanderzubringen.“
    „Wo ist er?“, flüsterte sie.
    „Weg.“ Vorsichtig kam er einen Schritt näher. „Mach dir keine Sorgen. Der Sicherheitsdienst bringt ihn raus. Er kann dir nichts mehr tun.“
    Ronan holte tief Luft. Warum, zum Teufel, hatte sie ihn überhaupt ins Haus gelassen? Sie hatte doch versprochen, ihn nicht mehr allein zu treffen. Er schäumte vor Wut bei dem Gedanken, dass dieses Scheusal Marina etwas angetan hatte.
    Dann sah er die Papiere, die auf dem Boden verteilt waren.
    „Was ist das, Marina? Was sind das für Dokumente?“ Er sprach leise und ruhig, wie zu einem verängstigten Reh. Er musste herausfinden, was Wakefield getan hatte, ohne sie noch mehr aufzuregen.
    Ihre dunklen Augen blickten ihn schmerzerfüllt an. „Kopien von Verträgen.“ Ihre Stimme war dünn und tonlos. „Über denVerkauf meines Hauses.“ Sie machte eine Pause und räusperte sich. „Die Überschreibung von Marina Enterprises an dich.“
    Verdammt! Kein Wunder, dass sie aussah, als habe sie einen Geist gesehen.
    Ronan konnte sie lebhaft vorstellen, was für dreckige Lügen Wakefield erzählt hatte. Das Schwein wollte sich für seine geschäftlichen Verluste rächen. Und weil Ronan ein zu mächtiger Gegner war, hatte er sich ein leichteres Opfer gesucht: Marina. Es hatte ihm bestimmt noch Spaß gemacht, sie zu demütigen. Was für ein Feigling.
    Ronan ballte die Hände zu Fäusten. Er hätte diesen Mistkerl gleich bewusstlos schlagen sollen.
    Aber jetzt ging es um Marina. So hatte er sie noch nie gesehen. Außer an jenem Abend, als sie auf Wakefields Party zusammengebrochen war. Sie war schwach und verletzt gewesen, aber dennoch voller Kampfgeist. Es hatte ihn zutiefst beeindruckt.
    Aber jetzt kämpfte sie nicht mehr. Sie hatte aufgegeben. Und das ertrug er nicht.
    Er nahm ihre Hände in seine. Sie wollte sie ihm entziehen, als er sich neben sie aufs Sofa setzte, aber er ließ es nicht zu. Er sah sie an und hielt sie fest.
    „Was hat er zu dir gesagt?“, fragte er wieder.
    „Dass du die Firma die ganze Zeit für dich allein haben wolltest. Dass du mich belogen hast und mich nur …“ Die Stimme versagte ihr.
    Ronan starrte sie an. „Ich will Marina Enterprises nicht“, sagte er bestimmt. „Damit eins klar ist: Ich habe nie versucht, mir deine Firma unter den Nagel zu reißen.“
    Etwas in ihren Augen flackerte auf. „Aber Wakefield hat sie dir überschrieben.“
    „Das war einer seiner Tricks.“ Marinas Hände fühlten sich so kalt an. Sie stand unter Schock. „Er lügt. Er muss das alles von Anfang an geplant haben. Meine Anwälte haben mich informiert, dass er mir die Firma überschreiben will und nicht dir oder deinem Bruder. Ich dachte, dass es besser ist, kein Risiko eingehen und erst mal zuzustimmen.
    Um den Rest wollte ich mich später kümmern. Heute Morgen habe ich alles in die Wege geleitet, damit die Firma an Euch zurückgeht.“
    Marina blinzelte, und er spürte, wie ihr Körper zitterte.
    „Es ist wahr“, bekräftigte er. Sie musste ihm einfach glauben. „Dein Bruder ist gerade dabei zu unterschreiben. Du kannst ihn anrufen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du hast mir nichts erzählt“, flüsterte sie.
    „Nein.“ Sein Gewissen plagte ihn. Wenn er ein Risiko eingegangen wäre und ihr vertraut hätte, so, wie sie es verdiente, wäre das hier nicht passiert.
    Er sah, dass ihre Unterlippe geschwollen war, weil sie sich darauf gebissen hatte. Am liebsten hätte er

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