Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
auf.
Nach einer schieren Ewigkeit löste er sich von ihr. Sein Atem ging stoßweise, in seinen Augen spiegelte sich ungezügeltes Verlangen. Jewel erschauerte.
Dann plötzlich drückte er ihr eine Zimmerkarte in die Hand. „Oberstes Stockwerk, Suite Nummer elf. Beeil dich!“
Und ohne sich noch einmal umzudrehen, lief er mit weit ausgreifenden Schritten zur Hotelbar zurück.
Jewel blickte ihm nach. Sie zitterte am ganzen Körper, und ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Diese Begegnung warf sie völlig aus der Bahn. Ich muss verrückt sein. Er wird mich bei lebendigem Leib auffressen, dachte sie und hoffte gleichzeitig, dass genau das passieren würde.
Mit zitternden Knien ging Jewel langsam zurück zum Hotel. Sie kannte nicht einmal den Namen dieses Mannes, und doch würde sie heute Nacht Sex mit ihm haben. Sex mit einem geheimnisvollen Fremden …
Das Geheimnisvolle an diesem Mann reizte sie. Eine Nacht des Verlangens … keine Namen, keine Erwartungen, keine Gefühlsduselei. Niemand würde verletzt werden – es war nahezu perfekt.
Aber Jewel war nicht naiv. Da sie nicht wirklich wusste, auf was sie sich einließ, wollte sie, dass diese Nacht nach ihren Spielregeln verlief. Sie durfte ihrem dunkeläugigen Liebhaber nicht uneingeschränkt die Kontrolle überlassen.
Als sie in ihrem Zimmer angelangt war, warf sie einen Blick in den Badezimmerspiegel. Das lange blonde Haar war zerzaust und die Lippen geschwollen. Sie sah aus, als hätte sie gerade eine leidenschaftliche Begegnung hinter sich.
Die heißblütige Ver führerin, die ihr im Spiegel entgegenblickte, war Jewel irgendwie fremd, doch gleichzeitig imponierte ihr die neue Frau. Sie wirkte selbstsicher und wunderschön, und ihre Augen funkelten in freudiger Erwartung dessen, was sie in Suite Nummer elf erwartete.
Jewel war die Einsamkeit gewohnt, sie hatte die meiste Zeit ihres Lebens allein verbracht. Aber heute erschien ihr die Aussicht auf eine Nacht in den Armen dieses Mannes so reizvoll, dass sie am liebsten sofort zum Aufzug gerannt wäre.
Stattdessen zwang sie sich, ruhig durchzuatmen. Sie fixierte ihr Spiegelbild so lange, bis der wilde Ausdruck aus den Augen wich und sie wieder kühl und gelassen wirkte. Dann strich sie sich das Haar aus dem Gesicht.
Langsam gewann Jewel die Kontrolle über ihre Gefühle wieder. Zufrieden ging sie hinüber ins Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett. Sie würde fünfzehn oder zwanzig Minuten warten, ehe sie zu ihm ging. Er sollte auf keinen Fall merken, wie verrückt sie nach ihm war.
Unruhig lief Periklis in seiner Suite auf und ab. Normalerweise war er nicht so schnell aus der Fassung zu bringen, aber die attraktive Blondine hatte es geschafft. An der Minibar blieb Periklis stehen und schenkte sich einen Drink ein. Gedankenverloren schwenkte er die braune Flüssigkeit im Glas. Dann blickte er zum wiederholten Mal auf die Uhr.
Würde sie kommen?
Im Stillen verfluchte er sich. Er benahm sich wie ein unreifer Teenager, der sich heimlich mit seiner Freundin trifft.
Vom ersten Augenblick an hatte Periklis diese Frau begehrt. Sie hatte an der Verandatür gestanden und sehnsüchtig aufs Meer hinaus geblickt. Ihr Anblick war bezaubernd: groß und schlank, lange Beine und schmale Taille. Die Brüste waren rund und fest, das Haar fiel seidig über ihre Schultern den Rücken hinab. Am liebsten hätte er sofort seine Finger hineingeschoben und ihre vollen Lippen geküsst.
Selbst jetzt noch verspürte er ein schmerzhaftes Ziehen. Nie zuvor hatte eine Frau Periklis so durcheinandergebracht, und das ärgerte ihn. Auch wenn er die Vor stellung, mit ihr ins Bett zu gehen, äußerst reizvoll fand.
Ein leises Klopfen lenkte ihn ab. Hastig stellte Periklis das Glas ab und riss die Tür auf. Da war sie! Sie wirkte auf entzückende Art schüchtern. Ihre Augen leuchteten in einer Mischung aus Smaragdgrün und Saphirblau.
„Du hast mir zwar einen Schlüssel gegeben“, sagte sie leise, „aber ich wollte nicht einfach so hereinplatzen.“
Nur langsam gewann Periklis die Fassung wieder. Er streckte die Hand aus, und die Fremde ergriff sie vertrauensvoll. „Ich freue mich, dass du gekommen bist“, sagte er mit rauer Stimme. Dann zog er die Frau ins Zimmer.
Kaum hatte er die Tür geschlossen, schlang er die Arme um die wunderschöne Fremde und zog sie an sich. Sie zitterte, und ihr Herz klopfte so heftig, dass er meinte, jeden Schlag zu spüren. Und er war unfähig, der Ver su chung zu widerstehen. Er musste sie
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