Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
ihren Gefühlen, schloss Jewel die Augen und lehnte sich an seine Brust.
„Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe, Jewel. Ich werde es nie mehr tun, das verspreche ich.“
„Ich muss dir etwas sagen“, flüsterte sie und spürte, wie er sich verspannte. Er schob sie ein Stück von sich weg und blickte sie aus dunklen Augen an. „Setz dich lieber.“
„Sag es einfach. Es gibt nichts, das wir nicht gemeinsam hinbekommen.“
Jewel lächelte. „Ich hoffe, du bist nicht wütend auf mich.“
„Wir bringen das schon in Ordnung. Was auch immer es ist. Gemeinsam schaffen wir es.“
Sie nahm ihn an den Händen und führte ihn zur Couch. „Ich bin nach Miami gekommen, um Eric zu suchen.“
Periklis entglitten die Gesichtszüge. „Was?“
„Ich wollte dir helfen, die Sache abzuschließen. Ich dachte, wenn du siehst, dass er glücklich ist und es ihm gut geht, kannst du das Bild von dem hilflosen, weinenden Kind endlich vergessen.“
„Hast du ihn gefunden?“ Periklis klang aufgeregt, als könne er es kaum erwarten zu hören, dass es Eric gut ging.
„Ja, ich habe ihn gefunden“, sagte sie leise.
Er drückte ihre Hand.
„Joanna hat ihn vor zwei Jahren zur Adoption freigegeben.“
„Wie bitte?“
Plötzlich sah Periklis rot. Er sprang von der Couch auf und ballte die Fäuste. „Warum hat sie ihn nicht zu mir gebracht? Sie weiß, dass ich ihn liebe und mich gern um ihn kümmere.“
Traurig senkte Jewel den Kopf. „Ich weiß es nicht, Periklis. Er hat jedenfalls die letzten zwei Jahre in einer Pflegefamilie verbracht.“
„Das darf doch nicht wahr sein! Ich lasse nicht zu, dass er dort bleibt. Nicht so wie du, meine Kleine. Er soll nicht dasselbe durchmachen, was du durchgemacht hast.“
Fragend blickte sie zu ihm auf. „Woher weißt du das?“
Periklis erwiderte ihren Blick voller Schmerz. „Kirk hat mir alles erzählt, als ich dich in San Francisco gesucht habe. Mein Gott, Jewel, ich schäme mich so dafür, wie ich dich behandelt habe.“
„Periklis … Eric ist hier“, unterbrach Jewel ihn sanft.
„Hier?“ Mit offenem Mund sah Periklis sie an.
Jewel nickte. „Er ist im Kinderzimmer und schläft. Ich konnte einfach nicht zulassen, dass er wieder ins Heim muss. Ich weiß, wie viel er dir bedeutet, und erinnere mich noch zu deutlich daran, wie schmerzhaft meine Kindheit war. Ich habe mich schon auf die Suche nach Eric gemacht, bevor wir uns getrennt haben. Deshalb bin ich an diesem Tag zu dir ins Büro gekommen. Um dir zu sagen, dass ich ihn gefunden habe und dass er in einer Pflegefamilie ist. Ich wollte mit dir gemeinsam nach Miami fliegen, um ihn zu holen.“
Periklis stöhnte gequält auf. „Stattdessen habe ich dich vergrault. Und du bist trotzdem hergekommen!“
„Er ist hier, und er sehnt sich nach einer Familie.“
„Würdest du das wirklich tun? Ein Kind aufnehmen, das nicht von dir ist?“, fragte er.
„Genau das hattest du doch auch vor. Zumindest als du dachtest, dass du nicht der Vater bist.“
Periklis nahm sie fest in die Arme. „Ich liebe dich“, sagte er mit rauer Stimme. „So sehr. Bitte verlass mich nicht. Das ertrage ich nicht noch einmal.“
Jewel lachte leise. „Das werde ich nicht. Nächstes Mal tragen wir den Kampf zu Ende aus. So schnell wirst du mich nicht mehr los.“
„Das ist gut“, sagte er lächelnd. „Und jetzt lass uns nach unserem Sohn sehen.“
EPILOG
„Sie ist das hübscheste Mädchen der Welt“, sagte Periklis schwärmerisch und präsentierte seinen Brüdern stolz die sechs Wochen alte Mary Catherine.
„Das darfst du nur sagen, weil Marley noch einen Jungen bekommt“, rügte Yan nis ihn.
„Hört euch das an“, sagte Bella angewidert. „Beim Anblick von Babys setzen die Männergehirne anscheinend aus.“
„Ich dachte immer, das wäre beim Sex der Fall“, konterte Marley lachend.
„Nun ja, das auch“, erwiderte Jewel lachend.
An Periklis’ Seite stand der kleine Eric und strahlte förmlich vor Stolz. Es machte Jewel glücklich zu sehen, wie sehr Vater und Sohn sich liebten.
Zwei Wochen vor Mary Catherines Geburt war Erics Adoption offiziell genehmigt worden. Eine Woche später erhielt Periklis einen Anruf des Labors, das den Vaterschaftstest durchgeführt hatte. Ein hysterischer Mitarbeiter teilte ihm mit, dass sie einen Fehler gemacht und die Ergebnisse mit denen eines anderen Paars vertauscht hatten. Periklis fühlte sich schrecklich, weil er Jewel misstraut hatte. Aber sie erinnerte ihn daran, dass er sie
Weitere Kostenlose Bücher