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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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erwarten
konnte.«
    »Glauben Sie, daß ihnen jemand
einen Tip gegeben hat ?« fragte ich.
    »Ich halte es für höchst
wahrscheinlich«, sagte er scharf. »Ich lebe und arbeite in einer ganz
speziellen Branche, in der sowohl Geld als auch Gefühle eine große Rolle
spielen, Rick! Beides kann einem Mann schnell zu Erfolg verhelfen oder ihn auch
ebenso schnell ruinieren — manchmal über Nacht—, wenn er je
den Fehler begeht, diese Dinge zu unterschätzen. Ich will mich
deutlicher ausdrücken. Was Gefühle anbelangt, so sind sowohl Monica als auch
Gino Amaldi heftigst beteiligt. Amaldi ist ganz gewiß fähig, aus Rache einen Mord zu begehen, selbst
wenn er jemanden dafür anheuern müßte, der die Pistole abdrückt! Was Geld
anbetrifft, so hat mir mein früherer Partner, Sam Brunhoff, nie verziehen, daß
ich mich von der Aria-Produktion zurückgezogen habe, um meine eigene
Gesellschaft aufzumachen. Als wir das letztemal miteinander sprachen, hat er geschworen, mich zu ruinieren und dafür zu sorgen,
daß ich niemals dazu käme, einen Film mit Gallant und Carola Russo zu machen!
Ein großer Teil von Sams finanziellem Rückhalt stammt von einem Mann namens
Louis Martell —. Ist Ihnen der Name geläufig ?«
    »Irgendein Schriftsteller hat
ihn einmal als >einen der klassischen Widersprüche unserer Gesellschaft<
bezeichnet, wie ich mich erinnere«, sagte ich grinsend. »Jeder weiß, daß er
seit Jahren in der Gangsterbranche tätig ist und auf diese Weise über ein sehr
großes Einkommen verfügt und daß er persönlich für Verbrechen verantwortlich
ist, die von Körperverletzung bis zum Mord reichen, aber niemand ist es bis
jetzt gelungen, genügend Beweise zu sammeln, um ihn vor Gericht zu bringen.«
    »Es würde demnach für Martell
keine große Mühe bedeuten, einen Mord zu arrangieren, um einem Geschäftspartner
zu helfen und gleichzeitig seine eigenen Vermögensanlagen zu schützen. Oder ?« sagte Neilsen mit heiserer Stimme.
    »Vermutlich nicht«, sagte ich
und nickte. »Wenn Sie glauben, daß Amaldi fähig ist, die Russo umzubringen, so
tut man wohl gut daran, ein Auge auf die beiden zu haben .«
    »Ich werde sie auf der
Rückfahrt aus ihrem Hotel holen«, sagte er energisch. »Sie können bei mir
wohnen — Gino kann nichts dagegen einwenden, wenn ich sage, daß Carolas Leben
vielleicht in Gefahr ist — und ich habe die beiden unter Aufsicht .«
    »Großartig !« sagte ich. »Ich würde den Auftrag, den Sie mir gegeben haben, nicht gerade als
einfach bezeichnen. Es kann recht lange Zeit in Anspruch nehmen...«
    »Geld spielt keine Rolle«,
sagte er ungeduldig. »Räumen Sie die Gefahr aus dem Wege, Rick, und Sie können
jeden beliebigen Preis verlangen .«
    »Das tue ich immer«, sagte ich
in eisigem Ton. »Zufällig habe ich jetzt eben nicht an Geld gedacht. Ich habe
mir überlegt, wie ich die Sache anpacken werde, und vielleicht gehen hierin
unsere Ansichten auseinander .«
    »Auseinander?« Er warf mir
einen plötzlich mißtrauischen Blick zu. »Wieso gehen
sie auseinander? Ich möchte, daß Sie die Angelegenheit auf die Weise anpacken,
die Sie für die beste halten, das ist alles! Sie sind der Fachmann — das habe
ich vorhin schon gesagt !«
    »Ganz recht«, bestätigte ich
ohne jeden Enthusiasmus. »Wenn ich diesen Auftrag annehme, Mr. Neilsen, so
nicht unter der Bedingung, daß ich ihn auf meine eigene Art erledige, sondern
daß Sie auch nicht zu kreischen anfangen, wenn gewisse Leute mit wunden Zehen
zu Ihnen gerannt kommen .«
    »Wunden Zehen?«
    »Wund, weil ich ihnen eben daraufgetreten bin.«
    »Selbst wenn mein Büro jeden
Morgen gestopft voll von wunden Zehen sein sollte, wird mich das gänzlich
ungerührt lassen«, sagte er leichthin. »Alles, was ich von Ihnen möchte, sind
Resultate; und wie Sie sie bekommen, interessiert mich nicht. Ist das klar,
Rick ?«
    »Sehr gut«, stimmte ich zu.
»Dann brauche ich Sie nicht mehr länger aufzuhalten .«
    Ich stand auf und ging auf die
Haustür zu.
    »Rick ?« sagte Neilsen im Gesprächston. »Macht Sie der Gedanke, sich mit Louis Martell
einlassen zu müssen, nicht nervös ?«
    »Bis jetzt jedenfalls noch
nicht.« Ich blickte über die Schulter weg zu ihm zurück. »Was wollen Sie? Meine
Urkunde über bestandene Mutproben bei den Pfadfindern sehen ?«
    »Mir kam eben der Gedanke, daß
es gefährlich sein könnte, sich mit Martell einzulassen. Und wenn die
Alternative bestünde, eine große Summe Geldes von ihm zu nehmen und dafür den
Mund zu

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