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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schwinden begriffen. Seine verschleierten, in seinem zerklüfteten
Gesicht eng beisammenliegenden braunen Augen wurden
durch eine platte Nase voneinander getrennt, die vermutlich lange schon, bevor
er in die Playboykategorie aufrückte, gebrochen
worden war.
    »Wer, zum Teufel, sind Sie denn ?« bellte er mich an, während seine Finger noch immer
automatisch die Krawatte banden. »Ich dachte, es seien die Mädchen, die ein
bißchen früh dran seien—«
    »Ich bin Rick Holman«, sagte
ich und lächelte ihm gleichzeitig höflich zu. »Sind Sie Mr. Brunhoff ?«
    »Klar bin ich Sam Brunhoff!
Was, zum Teufel fällt Ihnen eigentlich ein, hier einfach so hereinzuplatzen ?«
    »Ich bin nicht hereingeplatzt«,
erinnerte ich ihn. »Die Tür stand offen, und Sie haben mich aufgefordert,
hereinzukommen .«
    »Ich dachte, es wären die
Mädchen — .« Er schüttelte ärgerlich den Kopf. »Das
habe ich schon einmal erklärt. Was Sie auch verkaufen wollen, ich möchte es
nicht haben, also scheren Sie sich zum Teufel, und zwar schnell !«
    »Oscar Neilsen glaubt, Sie
haßten ihn so sehr, daß Sie nicht einmal vor einem Mord zurückschrecken
würden«, sagte ich im Plauderton. »Stimmt das, Mr. Brunhoff ?«
    »Was?« Sein Unterkiefer sank
herab, und er starrte mich an.
    »Jemand hat heute
nachmittag zweimal auf den Star seines neuen Films geschossen«, fügte
ich hinzu, »und Oscar sagte sofort hinterher, wer sonst als dieser lausige
Dreckskerl, Sam Brunhoff, könne es gewesen sein ?«
    »He, Lou !« brüllte Brunhoff. »Komm mal schnell hierher, Junge, ich hab’ was Aufregendes
für dich !«
    Der zweite Mann erschien ein
paar Sekunden später auf der Türschwelle. Er war von mittlerer Größe und Figur,
aber gegen Brunhoffs Masse wirkte er klein. Die
beiden mochten etwa im selben Alter sein, schätzte ich, nur hatte der
Neuankömmling volles schwarzes, mit Grau vermischtes Haar. Seine Augen waren von
einem kalten metallischen Blau, und sein Gesicht unauffällig, abgesehen von dem
leicht hölzern wirkenden Ausdruck, den professionelle Spieler oder
Rechtsanwälte vorzugsweise zu kultivieren pflegen.
    »He, Lou!« Brunhoff stieß ihm
schmerzhaft mit dem spitzen Ellbogen in die Seite. »Hör dir das an !« Sein dicker Zeigefinger fuhr auf mich zu. »Sie! Sagen Sie
das noch mal — alles !«
    Also sagte ich alles noch
einmal, und als ich fertig war, blickte Brunhoff mit heiterem Gesichtsausdruck
den anderen an. »Hab’ ich dir nicht gesagt, ich hätte was Aufregendes für dich?
Wie gefällt dir sein Stil — einfach hier reinzuplatzen und einen solchen Mist
zu verzapfen? Es ist beinahe ein Jammer, daß ich ihm die Nase einschlagen und
ihn hier wieder rausschmeißen muß, was ?«
    »Sam«, sagte der kleinere
Bursche mit einer dünnen trockenen Stimme, »halt die Klappe. Ja?«
    »Was habe ich denn gesagt ?« Brunhoff sah verletzt drein.
    Die kalten, metallischen blauen
Augen bohrten sich ein paar Sekunden lang in mein Gesicht, bevor der andere
weitersprach. »Ich bin Louis Martell«, sagte er schließlich. »Wer sind Sie ?«
    »Holman, hat er gesagt«, warf
Brunhoff beglückt ein. »Vielleicht ist er auf eine kleine Rauferei aus, Lou? Da
ist er am richtigen Fleck. Eine Rauferei habe ich seit...«
    »Sam?« Die Kälte in Martells Stimme ließ den Größeren ebenso wirkungsvoll
verstummen wie eine Kopfnuß mit dem Pistolenkolben.
»Holman? Den Namen habe ich doch schon einmal gehört .« Er überlegte ein paar Sekunden lang. »Ja, jetzt erinnere ich mich. Das ist der
Bursche, zu dem die meisten Studios mit ihren großen Problemen gehen, wenn sie
sonst damit nur noch zur Polizei laufen könnten .«
    »Also ‘ne Art Privatdetektiv,
was ?« fragte Brunhoff.
    »Er hat irgendeine schicke
Bezeichnung dafür und schicke Preise, die dazu passen, wie ich gehört habe«,
sagte Martell.
    Brunhoff holte tief und
erwartungsvoll Luft. »Nun, dann schmeiße ich den Kerl in jedem Fall raus !«
    »Soviel ich gehört habe, ist Holman klasse«, sagte Martell .
»Und, Sam — du warst doch sonst nie der Fäuste schwingende Idiot, als den du
dich jetzt hinstellst, also hör auf. Ja? Oder willst du auf deine alten Tage
nun noch Schauspieler werden ?«
    Brunhoff grinste flüchtig. »Ich
weiß nicht — so wie er da hereinspaziert ist und dahergeredet hat, geht er mir
irgendwie auf die Nerven. Vielleicht ist der Name dieser Schlange, dieses Oscar
Neilsen, daran schuld .«
    »Okay, Mr. Holman«, sagte
Martell ruhig. »Ich nehme an, Sie sind nicht

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