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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Erfolgsstory und
sielen sich die ganze Zeit über bis zum Hals in Selbstmitleid. Die arme kleine
Carola, das einsame, schutzlose kleine Mädchen, das bereit war, alles zu tun,
um ein großer Star zu werden. Also wurde sie gezwungen, alles zu tun, wozu sie
bereit war und wurde ein großer Star !«
    Ich ließ mich in meinen Stuhl
zurückfallen. »Ich sehe nicht, was daran schlimm sein soll. Wenn Sie es letzten
Endes doch nicht geschafft hätten, wäre es vielleicht anders gewesen. Wenn Sie
mir erzählt hätten, man hätte ihren rührenden kleinen Körper eines Nachts aus
dem Tiber gefischt, nachdem Sie ein Kind von Amaldi erwarteten und dieser Sie
auf die Straße geworfen hatte — dann wäre ich in Tränen ausgebrochen !«
    Ihre jadegrünen Augen
erstarrten zu Eiswürfeln reinen Hasses, während alle Farbe aus ihrem
verkrampften Gesicht wich. Dann öffnete sie den Mund und schrie. Der dünne Laut
hielt sich auf einem konstanten, nervenzerreibenden schrillen Ton nackter Qual
— und gleich darauf sprang sie mich mit der kaltblütigen Wildheit einer
Dschungelbestie an.
    Beide Hände griffen wie Krallen
nach meinem Gesicht, die langen roten Nägel schossen auf meine Haut zu. Es gelang
mir, ihre Handgelenke zu erwischen, und der plötzliche Aufprall ihres Körpers
ließ meinen Stuhl zur Seite kippen, und so fielen wir beide zu Boden und
rollten weiter und weiter über das Gras, während sie fortgesetzt wie eine
Wildkatze kämpfte. Schließlich kamen wir zum Stillstand, während ihr bebender
Körper unter mir lag. Ich zwang ihre Handgelenke langsam neben ihrem Kopf aufs
Gras zurück und setzte mich mit vollem Gewicht auf ihr Zwerchfell. Sie
strampelte noch ein paar weitere Sekunden lang heftig, dann schloß sie die
Augen, und ihr Körper wurde schlaff.
    »Gelegentlich müssen Sie auch
in Ihrem Gefühlsleben einmal erwachsen werden, Baby !« knurrte ich atemlos. »Sie und Poppa Gino haben ein
Arrangement zum gegenseitigen Nutzen getroffen: Sie haben ihn ebenso ausgenutzt
wie er Sie !«
    Sie öffnete die Augen und
starrte mich an. »Was haben Sie jetzt vor, Professor Freud Holman? Mich zu
vergewaltigen — um Ihre Theorie zu beweisen ?«
    Ich ließ ihre Handgelenke los
und stand auf. Sie rollte von mir weg auf die Seite, so daß ich ihr Gesicht
nicht sehen konnte, während ich mir eine Zigarette anzündete.
    »Hauen Sie ab, der Kuckuck soll
Sie holen !« sagte sie mit erstickter Stimme. »Sie sind
widerlich !«
    »Als Poppa Gino Sie hier allein ließ und nach Rom zurückkehrte«, knurrte ich sie an,
»konnten Sie es gar nicht erwarten, sich mit Gallant in diese Berghütte
zurückzuziehen! Und gestern, als Poppa Sie
verdroschen hat, wollten Sie nicht zulassen, daß ich ihn daran hinderte. Ein
Arrangement auf Gegenseitigkeit, Baby! Sie hatten Ihren Spaß mit Gallant
gehabt, und waren nun entschlossen, Ihre Prügel von Amaldi zu beziehen. So
etwas ist unter der Bezeichnung Schuldübertragung bekannt; solange Sie ihn für
alles verantwortlich machen können — und vor allem glauben, daß es so ist—,
können Sie sich weiterhin in all dem schönen Selbstmitleid-Saccharin sielen !«
    »Lassen Sie mich in Ruhe !« wimmerte sie hysterisch. »Sie haben ein Gemüt wie ein
Abwasserkanal !«
    »Ihre Zeit wird knapp, Baby«,
sagte ich freundlich. »Wenn Sie einmal ruhig sind und scharf lauschen, hören
Sie, wie sie verrinnt .«
    »Ich höre nicht — hören Sie !« sagte sie mit einem dünnen kindischen Wimmerton. »Lassen
Sie mich in Ruhe !«
    »Ich weiß es und Sie wissen es,
Baby, was für Gefühle Sie Amaldi gegenüber haben«, knurrte ich. »Aber wer weiß,
wie er Ihnen gegenüber empfindet? Was fühlt ein kleiner, fetter Mann mit einem
glänzenden Glatzkopf einer schönen Schauspielerin gegenüber, die er zu einem
Sex-Symbol für die ganze Welt gemacht hat? Was hat ihm das Leben in Zukunft zu
bieten ohne Sie? Glaubt er, daß Ihre kleine Episode mit Gallant der Anfang vom
Ende für ihn ist — daß früher oder später einer der gutaussehenden jungen
Männer Sie ihm auf immer wegnehmen wird ?«
    »Sie sind verrückt !« stöhnte sie.
    »Als Poppa Gino auf dem Rückflug von Rom hoch oben in den Wolken saß«, fuhr ich fort, »ist
er zu einem Entschluß gekommen? Hat er beschlossen, daß er, statt Sie an einen
jungen Mann zu verlieren, vorziehen würde, Sie tot zu sehen? In diesem Fall
würden Sie völlig sein Geschöpf bleiben, von der Geburt bis zum Tod .« Ich machte eine kurze Pause. »Die Kernfrage, Baby!
Gehörte der Finger,

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