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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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brauchen sich infolgedessen nicht zu entschuldigen !« Sie grinste mir wie ein Lausbub zu und streckte mir dann
die Hände hin. »Helfen Sie mir bitte auf .«
    Ich zog sie hoch, und ihr
Körpergewicht leistete nur die Andeutung eines Widerstands. Sie ging auf einen
Tisch und zwei Stühle zu, die im Schatten eines Baumes standen. Ich folgte ihr,
unfähig, die Augen von dem Anblick ihres kleinen runden Hinterteils zu wenden,
das sachte vor mir hin und her schwang. Als wir soweit waren, uns zu setzen,
schmerzte mein ganzer Körper von der zitternden, mühsam beherrschten Spannung,
die ihn erfaßt hatte.
    »Sie wollen über die Schüsse gestern nachmittag sprechen ?« sagte sie mit offensichtlichem Zögern. »Mr. Neilsen hat mir später alles
erklärt — deshalb sind wir auch aus dem Hotel weg und hierher gezogen .«
    Die Gestalt Tinos tauchte vor
der Hinterfront des Hauses auf und kam, ein Tablett in der Hand, auf uns zu.
    »Gut!« Das Mädchen klatschte
wie ein kleines Kind in die Hände. »Genau das, was ich jetzt brauche!«
    Der Hausdiener ging um das
Schwimmbecken herum, kam zum Tisch und setzte das Tablett vorsichtig ab. Als er
sich aufrichtete, streifte sein Arm zufällig ihre Schulter, und er erstarrte
eine Sekunde, und seine dunklen Augen funkelten plötzlich. Ich hatte jedenfalls
recht mit meiner Annahme, daß sie auf alle Männer dieselbe Wirkung hatte.
    »Kann ich Ihnen sonst noch
etwas bringen, Miss Russo ?« fragte Tino höflich.
    »Nein.« Sie nahm das große Glas
mit Wodka und Tonic und betrachtete es mit Gier. »Das ist herrlich, danke .«
    »Wie steht’s mit Ihnen, Mr.
Holman ?« Seine Stimme änderte sich kaum merklich, so
daß das, was Carola Russo gegenüber höflicher Respekt gewesen war, sich bei mir
in unverschämte Verachtung verwandelte.
    »Ich bin völlig zufrieden, wenn
Sie nur verschwinden, Tino .« Ich lächelte ihm voller
Wärme zu. »Offen gestanden verderben Sie die Aussicht .«
    Er blieb für einen kurzen
Augenblick regungslos stehen, dann nickte er und verbarg den flüchtigen Funken
der Wut, der in seinen Augen aufgetaucht war. Er ging lautlos davon,
geschmeidig wie eine Katze.
    »Behandeln Sie Hausangestellte
immer so ?« fragte Carola Russo kalt.
    »Nur diesen Menschen hier«,
sagte ich. »Er ist ein Sonderfall, und außerdem handelt es sich um einen
privaten Spaß zwischen uns beiden .«
    »Ja?« Sie zuckte leicht die
nackten Schultern. »Dann sind Sie entschuldigt .« Sie
hob ihr Glas. »Auf die Sargträger!«
    »Miss Russo«, sagte ich, »ich...«
    »Sagen Sie Carola .« Sie senkte ihr Glas und blickte mich ungeduldig an. »Was
ist heute morgen mit Ihnen
los? Gestern nachmittag , als Sie versuchten, mich vor
Gino zu retten, waren Sie viel netter — obwohl ich das alles verdient hatte .«
    »Ich glaube, da beschäftigte
mich eine Reihe von Dingen, die mir Kopfzerbrechen machten«, sagte ich ehrlich.
» Heute vormittag sind nur Sie da, und das macht mich
ein bißchen nervös .«
    Sie schürzte verdrossen den
Mund. »Es macht Sie verrückt, mich auch nur anzusehen ?« Auf ihrem Gesicht erschien ein gelangweilter Ausdruck. »Sparen Sie sich den
Rest der Phrase, Mr. Holman, ich kenne sie auswendig, und die Antwort lautet
nach wie vor nein .«
    »Selbst im Fernseh-Western hat
die Heldin dieselbe Wirkung auf die Braven und die Bösen !« knurrte ich. »Aber man erkennt die Braven immer sofort — sie sind diejenigen,
die ihre Hände von der Heldin lassen .«
    Sie kicherte und verschüttete
etwas aus ihrem Glas auf ihren Oberkörper. Ich sah einen Augenblick lang zu,
wie die glitzernden Tropfen des Wodkas in den tiefen Spalt zwischen ihren
Brüsten rannen, was mich beinahe veranlaßte, unmittelbar zum Bösewicht zu
werden.
    »Tut mir leid«, gurgelte sie.
»Das ist eine Art automatischer Reflex bei mir, Mr. — Rick, nicht wahr ?«
    »Rick«, bestätigte ich. »Und
ich scheine nicht weiterzukommen. Neilsen hat mich beauftragt, herauszufinden,
wer diese beiden Schüsse abgegeben hat, und den Betreffenden daran zu hindern,
noch mehr Schüsse abzufeuern; und bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich Sie wieder
getroffen habe, hatte ich das Gefühl, die Sache sei dringlich.«
    »Ich möchte eigentlich keinen
solch schönen Vormittag damit vergeuden, darüber zu reden, Rick«, sagte sie
leise. »Aber Sie haben recht, wir müssen darüber reden, obwohl ich nicht weiß,
wie ich da behilflich sein kann. Sie können alle Fragen an mich richten, die
Sie an mich richten wollen, und ich verspreche, ein

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