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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Heiligenausdruck an und warf dann einen
ausgiebigen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Warum haben Sie so lange
gebraucht ?« sagte er.
    Ich starrte ihn voller Kälte
an. »Ich hatte Gegenwind«, sagte ich.
    »Sparen Sie sich Ihre frechen
Bemerkungen«, sagte er kalt. »Dazu habe ich keine Zeit. Ist Ihnen klar, daß
nahezu achtundvierzig Stunden verstrichen sind, seit ich Sie engagiert habe,
Holman, und daß ich seither noch kein einziges verdammtes Wort von Ihnen gehört
habe ?«
    »Sie gefielen mir besser, als
Sie mich beim Vornamen nannten«, sagte ich. »Nicht viel besser, aber immerhin
besser.«
    Seine Finger trommelten leise
ein paar Augenblicke lang auf die Schreibtischplatte, dann beruhigte er sich
langsam und lehnte sich tiefer in seinen Stuhl zurück. »Gut«, sagte er leise,
»ich bin also heute morgen ein bißchen nervös. Aber es
stehen hier sechzehn Millionen Dollar auf dem Spiel. Wenn Carola Russo etwas
zustößt, ist das ganze Päckchen beim Teufel, Rick. Sie werden mir also
vielleicht eine gewisse morgendliche Verdüsterung zugestehen. Ja?«
    »Ja«, sagte ich und nickte
großmütig. »Was wollen Sie von mir — einen Zwischenbericht ?«
    »Alles, was ich bekommen kann«,
sagte er und seufzte. »Haben Sie überhaupt irgendwelche Fortschritte gemacht ?«
    »Erinnern Sie sich daran, wie
Sie sagten, Sie glaubten nicht an Zufälle? Haben Sie mit Sicherheit heraus
gefunden, ob Amaldi in Rom einen Tip über das
bekommen hat, was hier zwischen Carola und Gallant vorging ?« fragte ich.
    »Er hat ein entsprechendes
anonymes Telegramm erhalten«, sagte Neilsen. »Er hat es mir gestern gezeigt .«
    »Monica Hayes wurde auf
subtilere Weise aufgeklärt«, sagte ich. »Ihre beste Freundin, Janie Trent,
bekam einen einschlägigen Anruf von Sam Brunhoff. Sam schlug ihr vor, falls sie
die Sache nicht glaube, mit Monica hinauf in die Berge zu fahren und sich
selber Gewißheit zu verschaffen .«
    »Was, zum Kuckuck — Sam
Brunhoff?« In den milden blauen Augen funkelte es flüchtig. »Woher wußte denn
Sam darüber Bescheid ?«
    »Das ist eine gute Frage, wenn
auch nicht wichtig«, sagte ich. »Ich habe vorgestern abend mit Sam und Lou Martell gesprochen. Sie
bestritten natürlich, für die Schüsse verantwortlich zu sein, und gerieten
anschließend über die Weise, in der Sie sie mit diesen auf Ihren, nicht den
Namen der Gesellschaft abgeschlossenen Verträgen mit all den für die Produktion
wichtigen Leuten hereingelegt haben, in Entrüstung. Sie schienen vor allem
sauer wegen der fünfzigtausend für Gallants Agenten, die Sie ihnen aus der Nase
gezogen und die Sie den beiden anscheinend mit Ihren Anteilen aus der
Aria-Produktion zurückbezahlt haben.«
    Ein engelgleiches Lächeln
erhellte für einen Augenblick sein ganzes Gesicht. »Ich muß zugeben, ich war
bei dieser Sache insgeheim sehr zufrieden mit mir. Was noch?«
    »So wie die beiden die Sache
hinstellen, sind Sie selber all das, als was Sie die beiden bezeichnen .«
    »Aber Sie haben meine Version
der Geschichte noch nicht gehört, Rick«, sagte er freundlich.
    »Doch«, knurrte ich. »Lenore
Palmer hat sie mir gestern am Spätnachmittag erzählt, komplett mit blitzenden
Augen und bebendem Busen. Es war mir zuvor noch nicht bewußt geworden, daß Sie
der Albert Schweitzer der Filmindustrie sind, aber sie hat mir das alles
klargemacht .«
    »So viel Loyalität von seiten einer meiner Angestellten erweckt in mir ein
Gefühl der Demut, Rick .« Sein Gesicht nahm einen für
die Gelegenheit passenden Ausdruck an und behielt ihn bei. »Sagen Sie mir — ich
frage aus reiner Neugierde—, wo war Lenore, als sie so nobel meine Verteidigung
übernahm? In ihrem Büro? Oder in Ihrem Bett?«
    »Sie wissen verdammt genau, daß
sie Ihr Bett teilt, bildlich gesprochen«, sagte ich grinsend. »Ich hatte gestern vormittag bei Ihnen zu Hause eine lange
Unterhaltung mit Carola, und alles, was ich herausbekommen habe, ist, daß sie
davon überzeugt ist, der letzte Mensch, der den Wunsch hegen könnte, sie tot zu
sehen, sei Poppa Gino.«
    »Was nur ihr gefühlsmäßiges Verhaftetsein in Gino Amaldi beweist«, sagte Neilsen verächtlich.
    »Ganz recht«, bestätigte ich.
    »Was noch?«
    »Nichts.«
    »Nichts?« Sein Mund preßte sich
ein wenig zusammen. »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, Rick? Ich engagiere den
besten Mann in seiner Branche — völlig zu dessen eigenen Bedingungen! Und nach
achtundvierzig Stunden ist das alles, was Sie mir mitteilen können ?«
    »Ich habe Ihnen

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