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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gleich zu
Anfang gesagt, daß es nicht einfach sein wird und lange Zeit dauern kann«, fuhr
ich ihn an. »Ich habe mich getäuscht — es wird immer und ewig dauern! Sie
hatten recht , ich bin ebenfalls davon überzeugt, daß
diese Schüsse Carola Russo galten und daß Gallant einfach Pech hatte, von dem
ersten getroffen zu werden. Aber es gibt keine Möglichkeit, jetzt noch
herauszufinden, wer geschossen hat. Vielleicht hat es ganz am Anfang eine
geringe Chance gegeben, wenn man gleich, nachdem es geschehen war, die Polizei
geholt hätte, aber Sie konnten sich nicht leisten, das zu tun. Es bleibt Ihnen
jetzt also nur die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten.
    Die erste ist, daß Amaldi das
Ganze in einem Anfall von Eifersucht organisiert hat und daß er den Versuch
vielleicht wiederholt — oder, was wahrscheinlicher ist, er hat sich inzwischen
beruhigt und den Vorfall fast vergessen. Die zweite Möglichkeit ist, daß Ihr Expartner und sein Freund die Sache eingefädelt haben, um
sich dafür zu rächen, daß Sie die beiden hereingelegt haben. Wenn Brunhoff und
Martell dahinterstehen, werden Sie es nie beweisen können; und Sie haben keine
Möglichkeit, die beiden davon abzuhalten, das Mädchen bei einem zweiten Versuch
umzubringen .«
    »Ist das alles ?« murmelte Neilsen.
    »Der einzige Rat, den ich Ihnen
geben kann, ist miserabel, und ich weiß das auch«, sagte ich kalt. »Aber die
einzige Möglichkeit, das Leben des Mädchens zu sichern, ist die, Amaldi die
ganze Zeit über scharf im Auge zu behalten — und sich auf irgendeine
Weise mit Brunhoff und Martell zu einigen.«
    Er saß eine ganze Weile schweigend
da, und dann begannen seine Finger langsam auf die Schreibtischplatte zu
trommeln, so daß es wie ein Trauermarsch klang.
    »Sonst können Sie nichts tun ?« fragte er.
    »Wo ist Amaldi jetzt ?«
    »In meinem Haus.«
    »Ich könnte vielleicht
hinausfahren und einen letzten Versuch mit ihm unternehmen«, sagte ich ohne
Enthusiasmus in der Stimme. »Ich zweifle, daß wir damit etwas erreichen, aber
es ist die Mühe wert .«
    »Ich bin auch der Ansicht, daß
Sie’s versuchen sollten«, sagte er gleichmütig. »Wenn nichts dabei herauskommt,
was Sie offensichtlich erwarten, was dann ?«
    »Dann hat sich die
Angelegenheit .«
    »Dann bleibt mir also noch
immer Ihr geistreicher Rat .« Er lachte in sich hinein.
»Amaldi Tag und Nacht zu bewachen, für den Fall, daß er einen erneuten Versuch
unternimmt — und auf dem Bauch zu Sam Brunhoff und Lou Martell zurückzukriechen und um ein Arrangement zu betteln.
Ihr Rat sagt mir ungeheuer zu, Rick !«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß
er miserabel ist«, erinnerte ich ihn.
    »Sagen Sie mir eins, bevor Sie
endgültig aus meinem Leben verschwinden— .« Seine
Stimme war plötzlich voller guter Laune. »Erwarten Sie, für Ihren geistreichen
Ratschlag bezahlt zu werden ?«
    »Meinen Sie damit, Sie wollen
mir nichts bezahlen ?« krächzte ich.
    »Rick!« Seine schöne Baßstimme hatte einen sanft vorwurfsvollen Ton, daß
hierüber überhaupt ein Zweifel bestehen konnte. »Ich komme meinen
Verpflichtungen immer nach. Ich bin absolut entschlossen, Ihre Ratschläge nach
ihrem Wert zu honorieren. Für mich sind sie — zehn Cent wert !« Er hob die Hand, als ob ich heftigen Protest erhoben hätte. »Gut, Rick. Stellen
Sie mir eine Rechnung über einen Vierteldollar aus, und ich werde
wahrscheinlich keinen Einwand erheben .«
    Er lehnte sich bequem in seinen
Stuhl zurück und beobachtete mich mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das
aussah, als ob es gutmütig sei. Ich begegnete gelassen seinem Blick und
erwiderte ihn mit einem Lächeln, das freundlich aussah — und plötzlich handelte
es sich nur noch um eine Durchhalteprobe. Wir saßen da und lächelten uns eine halbe
Ewigkeit lang grimmig an, und ich war froh, daß Neilsen der erste war, der auf gab .
    »Kein Protest?« In seiner
spöttischen Stimme lag ein rauher Unterton. »Dann
sind Sie also auch der Ansicht, Rick, daß mein Angebot fair und angemessen ist ?«
    »Treten Sie sich nicht auf die
Hosen«, sagte ich gelassen. »Damit kommen Sie bei mir nicht durch, mein Freund .«
    Er runzelte flüchtig die Stirn.
»Könnten Sie das in gutem Englisch ausdrücken, so daß ich verstehen kann, was
Sie mir mitzuteilen wünschen? Sie wollten mir doch etwas sagen ?«
    »Mich werden Sie nie an Ihre
Angel kriegen, Oscar, weil ich erst gar nicht nach mir angeln lassen würde«,
sagte ich. »Sie fristen Ihr Dasein, indem Sie andere Leute

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