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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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alles
unmittelbar unter Monicas Nase vor sich ging, hat sie es sicher niemals
bemerkt?«
    Sie versuchte, meinem Blick zu
begegnen, und konnte es nicht. »Das ist phantastisch absurd !« Ihre Worte hatten einen seltsam leeren, blechernen Klang.
    »Das ist auch der Grund,
weshalb Sie, nachdem Brunhoff Sie angerufen und Ihnen erzählt hatte, Don sei
zusammen mit Carola Russo droben in seiner Hütte, es gar nicht erwarten
konnten, Monica dort hinaufzubringen und sie herausfinden zu lassen, ob es wahr
war. So wie Sie sind, Süße, hätten Sie ohnehin bald Ihre Galle
hinuntergeschluckt und die sich für Sie aus der Situation ergebenden Vorteile
wahrgenommen. Vielleicht würde Monica so wütend werden, daß sie sich sogar von
ihm scheiden lassen würde? Sie waren so verdammt überzeugt, daß Gallant keine
Chance mehr hatte, Ihnen zu entkommen, wenn Sie einmal Ihre Krallen in ihn
geschlagen hatten !«
    »Das ist ein gespenstisches,
Ihren Hirngespinsten entstammendes Phantasiegebilde !« beharrte sie, den dumpfen Unterton eines Eingeständnisses der Niederlage in
ihrer Stimme.
    »Als ich dort ankam, sahen Sie
weiß der Himmel besorgt um Ihre beste Freundin aus«, knurrte ich. »Sie ließen
es sich sogar angelegen sein, mich so lange wie möglich davon abzuhalten,
hineinzugehen — und das mit einem Geschwafel schrecklich witziger,
verführerischer Redewendungen. Erinnern Sie sich? Je mehr Zeit Monica in der
Hütte mit Gallant zubrachte, desto wütender würde sie werden, dachten Sie. Nur
stellte sich das Ganze als Reinfall heraus, weil er gar nicht da war.
    Ganz sicher haben Sie auf dem
Heimweg ihre wütende Erregung noch geschürt«, fuhr ich mit Heftigkeit fort,
»wobei Sie wußten, daß Monicas Stolz — und ihr eigenes Bild, das die
Öffentlichkeit von ihr hat — sie zwingen würde, sich von ihm scheiden zu lassen.
Aber das war ebenfalls ein Reinfall, denn Neilsen erpreßte sie, den Mund zu
halten. Die Schüsse beunruhigten Sie ein bißchen, und daß Sie nicht wußten, wer
Brunhoff gesagt hatte, Sie seien Dons Geliebte, beunruhigte Sie noch mehr. Wenn
der Betreffende Brunhoff von Ihnen erzählt hatte, was sollte ihn dann davon
abhalten, auch anderen Leuten — zum Beispiel Monica — davon zu erzählen?
    Ich glaube, daß Sie in einem
Punkt die Wahrheit erzählt haben, nämlich daß Sie Brunhoff angerufen und ihn
nach dem Namen seines Informanten gefragt haben. Aber als er den Schwerhörigen
spielte, war es bestimmt Ihre eigene Idee, ihm einen leidenschaftlichen Abend
in seiner eigenen Wohnung als Gegengabe für den Namen, den Sie so dringend
wissen mußten, vorzuschlagen, da gehe ich jede Wette ein!«
    Ich lachte plötzlich erneut
auf. »Und selbst das stellte sich als Reinfall heraus! Ich war vorher dagewesen
und hatte Brunhoff in ausgesprochen unempfänglicher Stimmung zurückgelassen.
Das einzige, was Ihnen also zu tun übrigblieb, war das, was Sie heute abend getan haben — nämlich, sich irgendeine
Entschuldigung für einen Besuch bei mir auszudenken und herauszufinden, was ich
wußte und was Brunhoff mir gestern
abend erzählt hat.« Ich schüttelte bedächtig den Kopf. »Zufällig ist
diese >Reize-jetzt,-bezahle-später<-Technik ziemlich abgedroschen. Sie
müssen dabei öfter verlieren als gewinnen .«
    »Sind Sie endlich fertig ?« sagte Janie müde. »Es klingt so, als ob Ihre Platte
steckengeblieben sei .«
    »Klar, ich bin fertig«,
bestätigte ich. »Wollen Sie mir noch einen Kuß geben, bevor Sie gehen ?«
    »Sie Widerling!« Sie schauderte
angeekelt bei dem bloßen Gedanken.
    »Ich weiß, wer Brunhoff von
Ihnen und Don Gallant erzählt hat, Baby !« log ich.
    Sie saß nur da und starrte mich
eine Weile an, und mir wurde klar, daß ich nie zuvor gewußt hatte, was man
unter »Gefühlskonflikt« versteht. Eine Zeitlang war es irgendwie aufregend —
ich fragte mich, wie ein Gesicht all diese Torturen ertragen konnte, ohne in
kleine Splitter zu zerspringen. Aber die gute alte Janie schaffte es am Ende.
Angst, Gier und Habsucht gewannen wieder die Oberhand.
    Janie stand lustlos von der
Couch auf, blieb ein paar Sekunden still mit geschlossenen Augen stehen, die
Hände fest gegen die Wangen gepreßt. Dann öffnete sie die Augen langsam aufs neue und ließ mir die passable Imitation eines Lächelns
zukommen.
    »Gut, Rick«, sagte sie leise,
»Sie haben gewonnen .«
    Sie schob die Schulterbänder
herab, griff mit einem Arm hinter ihren Rücken und zog scharf am Reißverschluß .
    »Halt !« schrie ich, aber es

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