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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Monica vermutet, nun ihr sündiger Gatte
versteckt hält, denn er hat sich in den letzten paar Tagen mit einem kleinen
Stück italienischer Pizza herumgetrieben .«
    »Ich glaube, ich gehe hinein
und lese die Reste auf«, brummte ich.
    »Fein !« sagte sie mit offensichtlicher Begeisterung. »Ich gehe mit. Ich habe schon die
ganze Zeit einen halbwegs glaubhaften Vorwand gesucht, um ein bißchen gaffen zu
können, und Sie sind dieser Vorwand, mein Freund .«
    Als sie neben mir stand,
stellte ich fest, daß sie größer war, als ich gedacht hatte. Der frische Bergwind peitschte ihren Rock gegen ihre Beine, und sie
waren besser geformt, als ich gedacht hatte.
    »Rick Holman ?« fragte sie.
    »So heiße ich .«
    »Sehen Sie, was für ein
prachtvolles Gedächtnis ich habe ?« Sie lächelte mich
selbstzufrieden an. »Ich vergesse nie einen Namen — nur mit den Gesichtern habe
ich Schwierigkeiten. Ich bin Janie Trent. Wenn ich nicht damit beschäftigt bin,
bei einer Freundin mitzuleiden, der man übel mitgespielt hat, verkaufe ich
Seife beim Fernsehen .«
    »Seife ?« sagte ich.
    »Nun, eigentlich meistens
Spülmittel«, gab sie zu. »Fast jedesmal , wenn Sie
zwei Hände eine Geschirrspülorgie veranstalten sehen, aus der sie so schön wie
eh und je emportauchen, was mit den magischen Ingredienzien des Produkts des
Fabrikanten zusammenhängt — so beobachten Sie meine Hände .«
    »Das klingt großartig«,
murmelte ich.
    »Ich kann Ihnen eins sagen —
ich habe die besten Hände in der gesamten Branche«, erklärte sie stolz. »Ich
habe auch sonst noch ein paar Vorzüge, die nicht von schlechten Eltern sind,
aber das ist nur meine persönliche Ansicht. Wollen Sie noch mehr hören ?«
    »Sie sind genau die Sorte
Ablenkung, die ich im Augenblick brauche«, sagte ich, ergriff ihren Ellbogen
und steuerte sie sachte auf die Blockhütte zu.
    »Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt,
unverheiratet, aber nicht ohne gewisse einschlägige Erfahrung«, fuhr sie im
Konversationston fort. »Ich trage nie Hüfthalter, weil sie mich jucken, schlafe
nackt, weil man ja nie weiß, ob nicht irgendein großer, gut aussehender
Geheimagent eines Nachts in meinem Appartement Zuflucht sucht; und wenn ich
trinke, trinke ich am liebsten Rye . Meine Figur ist
sogar noch besser, als Sie glauben, aber eigentlich bin ich ein intellektueller
Typ — Sie sollten nur die Liste all der guten Bücher sehen, die ich nie gelesen
habe! Und — ich weiß, das wollten Sie eben fragen - nein, meine grandiose
Karriere beim Fernsehen hat mich nicht im geringsten verändert. Ich bin noch dasselbe verrückte Frauenzimmer, das ich immer war .«
    Zu dem Zeitpunkt, da sie Luft
holen mußte, hatten wir die rustikale Veranda erreicht. Die Tür stand offen,
und alles, was ich innen in der Hütte hören konnte, war die unheilvolle Stille,
die Janie Trent bereits erwähnt hatte.
    »Und was ist mit Ihnen ?«
    »Ich bin nichts als ein
unglücklicher Mensch, der soeben unter die Arbeitslosen eingereiht worden ist«,
brummte ich. »Wir wollen einmal nachsehen, was Ihre Freundin, die betrogene
Ehefrau, sich alles an tätlichen Angriffen geleistet hat .«
    Die offene Tür führte
geradewegs in das Wohnzimmer der Blockhütte, welches in einem kostspieligen
bäuerlichen Stil des ausgehenden Jahres 1950 gehalten war — was ungefähr der
Zeitpunkt gewesen sein mochte, zu dem die Gallants hier ihre Flitterwochen
verbracht hatten. Einen Augenblick lang schienen die beiden Frauen in der Mitte
des Raums wie erstarrt zu sein, dann drehten sie beide die Köpfe und starrten
uns wild an.
    Carola Russo war diejenige, die
sorglos mit ausgestreckten Beinen in einem Sessel saß, während ihr das rote
Haar um die Schultern fiel; die in dumpfer Wut schwelenden jadegrünen Augen
waren jedenfalls unverkennbar. Also konnte die Dunkelhaarige, die, die Arme
fest unter dem erregten Busen gekreuzt, finster auf sie niederstarrte, nur die
betrogene Ehefrau Monica Hayes sein.
    »Was, zum Teufel, wollt ihr
beide ?« knurrte sie. Wenn ein Besetzungschef sie in
diesem Augenblick gesehen hätte, so hätte sie nie mehr die vertrauensvolle,
zärtlich liebende Ehefraurolle bekommen.
    »Monica, Süße«, sagte Janie
Trent leichthin, »das hier ist Rick Holman. Das Studio hat ihn geschickt —
deshalb habe ich gedacht, ich komme besser mit ihm herein, für den Fall, daß du
irgendwelche moralische Unterstützung brauchen solltest .«
    Der Blick nackter Wildheit, den
mir Monica Hayes zuvvarf , hätte einem Samson

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