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Es gibt kein nächstes Mal

Es gibt kein nächstes Mal

Titel: Es gibt kein nächstes Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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konnte, um die krausen Naturlocken zu glätten, es sei denn, sie
hätte ihr Haar noch einmal gewaschen. Es war zwölf Uhr. Sie machte sich eine
Tasse Kaffee und klemmte ein Geschirrtuch in den Halsausschnitt ihres Hemds,
damit sie sich nicht bekleckerte.
    Als das Telefon läutete, wagte sie kaum, den
Hörer abzunehmen, denn sie fürchtete, es könnte Gemma sein, die die Verabredung
absagte. Daisy sah auf ihre Uhr. Das würde sie doch gewiß nicht tun, nicht eine
Stunde vor dem Treffen? Sie beschloß in dem Moment, ans Telefon zu gehen, in
dem sich der Anrufbeantworter einschaltete, und sie mußte Olivers kurze,
barsche Nachricht übertönen, um mit der Feuilletonredakteurin der Cosmopolitan zu sprechen.
    »Herzlichen Dank für das Fax«, sagte sie, da sie
nicht gemerkt hatte, daß Daisy inzwischen selbst ans Telefon gegangen war. »Wir
sind begeistert.«
    Sie nannte eine Summe, die den Betrag sogar noch
überstieg, den Daisy von Six Pack bereits bekam.
    »Ja, damit bin ich einverstanden«, fiel Daisy
ihr ins Wort.
    »Sie sind ja doch da!«
    »Ja.«
    »Daisy, ich würde mich schrecklich gern
gelegentlich mit Ihnen zum Mittagessen treffen. Ich habe mich gefragt, ob wir
Sie nicht dafür interessieren könnten, als feste Mitarbeiterin für uns zu
schreiben...«
    »Hm.« Es hatte Daisy Jahre gekostet, in denen
sie sich immer wieder auf die Zunge beißen mußte, aber sie hatte endlich
gelernt, ihre angeborene Begeisterungsfähigkeit nicht immer sofort zu zeigen.
»Ja, liebend gern. Ich hole nur schnell meinen Terminkalender«, fügte sie
hinzu.
    Sie legte den Hörer hin, während sie so tat, als
suchte sie nach ihrem Kalender. Er lag vor ihr auf dem Schreibtisch und machte
einen völlig leeren Eindruck. Nach längerem Hin und Her einigten sie sich auf
einen Termin. Daisy legte den Hörer auf und schlug mit den Fäusten in die Luft.
Sie mochte die Feuilletonchefin der Cosmo, aber noch lieber war ihr die
Vorstellung, daß man ihr einzig und allein für das Privileg, ihren Namen ins
Impressum aufnehmen zu dürfen, jeden Monat eine feste Summe auf ihr Bankkonto überweisen
würde.
     
    Gemma beugte sich über ihren Schreibtisch und
hob den Packen Eingänge aus ihrer Ablage. Sie begann, die Papiere in der
Reihenfolge ihrer Dringlichkeit zu sortieren. Dann beschloß sie, zwei Stapel zu
bilden, einen mit den wirklich dringenden Dingen und einen mit den Dingen, über
die sie erst noch nachdenken wollte. Den Stapel, der wirklich eilte,
unterteilte sie in das, was sich telefonisch erledigen ließ, und in die
Anfragen, die brieflich beantwortet werden mußten. Dann bat sie Sally, ihr
einen Kaffee zu bringen, bereits ihre dritte Tasse an diesem Morgen. Sie ging
zur Toilette, frischte ihren Lippenstift auf, bürstete sich das Haar und kehrte
an ihren Schreibtisch zurück. Sie sah auf ihre Armbanduhr. Dieses ganze Manöver
hatte nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch genommen. Sie holte tief Atem und
nahm den ersten Brief von dem Stapel der dringenden Angelegenheiten, die sich
telefonisch erledigen ließen. Es ging um die Beanstandung einer Klausel in
einem Vertrag. Als sie sich den Brief genauer ansah, stellte Gemma fest, daß
sie Details in Erfahrung bringen und sich mit dem Leiter der Vertragsabteilung
besprechen mußte. Sie legte das Blatt auf den Stapel, über den sie erst noch
nachdenken mußte, und dann wandte sie sich dem nächsten Schreiben zu. Es
handelte sich um eine Einladung zu einer Veranstaltung, bei der das Buch einer
umstrittenen amerikanischen Feministin vorgestellt werden sollte. Sie beschloß,
Sally die Beantwortung zu überlassen. Sie nahm ihr Diktaphon zur Hand und
drückte die Aufnahmetaste.
    »Sally, nehmen Sie diese Einladung bitte an, und
nehmen Sie in Zukunft einfach jede Einladung in meinem Namen an und legen Sie
sie in meinen Terminkalender. Es sei denn, ich habe Urlaub. Okay?«
    Sie schaltete das Gerät ab und sah wieder auf ihre
Armbanduhr. Sie glaubte nicht, daß sie noch mehr Kaffee vertragen konnte. Sie
hatte jetzt schon ein flaues Gefühl im Magen, und von dem Koffein wurde ihr
leicht schwindlig. Gleichzeitig war sie aufgekratzt.
    »Sally. Wo ist das Orso? Ich esse heute dort zu
Mittag«, rief sie Sally, die draußen an ihrem Schreibtisch saß, durch die
offene Tür zu.
    »In Covent Garden«, erwiderte Sally. »Haben Sie
einen Tisch reserviert?«
    »Ist das erforderlich?«
    Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Daisy
daran gedacht hatte, einen Tisch zu bestellen.
    »An einem Freitag um die

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