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Es gibt kein nächstes Mal

Es gibt kein nächstes Mal

Titel: Es gibt kein nächstes Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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haben hier einen verdammt großen
Blumenstrauß von ihm für dich bereitstehen, wenn du ihn haben willst, aber das
kann ich nicht drucken, Daisy. Du weißt genau, daß das nicht geht.«
    »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich versuche,
den Text woanders unterzubringen?«
    »Solange es nicht der Esquire oder eines
unserer Konkurrenzblätter ist.«
    »In dem Fall solltest du mich besser trotzdem
dafür bezahlen.«
    Einer der Vorteile des lockeren Geplänkels,
durch das sich ihre Beziehung zu Patrick auszeichnete, war der, daß es ihr
nicht peinlich war, dreist zu sein, wenn es um Geld ging.
    »In Ordnung«, willigte er ein, wenn auch recht
widerstrebend.
    Eines mußte man Daisy Rush lassen. Sie war nicht
annähernd so locker, wie sie sich manchmal gab.
     
    Daisy las das Interview noch einmal durch. Nicht
schlecht für jemanden, der den Tag mit einem beträchtlichen Kater begonnen hatte,
dachte sie und beschloß, es bei der Cosmopolitan zu versuchen. Es war
schon lange her, seit sie das letzte Mal einen Artikel dort untergebracht
hatte.
    Sie hatte der Feuilletonredakteurin gerade eine
Nachricht hinterlassen, als an der Tür geklingelt wurde. Gleichzeitig fing ihr
Telefon an zu läuten. Sie beschloß, den Anrufbeantworter rangehen zu lassen.
    Ein gewaltiger blauer Blumenstrauß stand vor
ihr. Das Spektrum reichte von dem hellen Lavendelton der Iris bis hin zum
Königsblau des Rittersporns. Die Blumen waren in blaßgelbes Seidenpapier
eingehüllt, und das Polyäthylen war mit dem goldenen Aufkleber eines
unglaublich teuren Floristen versiegelt.
    »Wow!« sagte sie und entlockte dem Botenjungen
damit ein Lächeln.
    Sie bestätigte mit ihrer Unterschrift den
Empfang und öffnete den Umschlag.
    »Entschuldige. Versehentlich geöffnet worden.
Ich dachte, ich spare dir das Taxi«, hatte Patrick auf einen der Notizzettel
von Six Pack gekritzelt.
    Ein kleinerer Umschlag, der ihren Namen trug und
eindeutig aufgerissen worden war, war mit einem schmalen goldenen Band an dem
Blumenstrauß befestigt. Auf der Karte, die sie herauszog, stand: Danke für
den gestrigen Abend. Es tut mir leid, wenn ich etwas gesagt habe, was dich
verletzt hat. Laß es uns bei Gelegenheit wiederholen. Cal.
    Kein Wunder, daß Patrick das in den falschen
Hals bekommen hatte. Er hätte ihre Post eigentlich nicht öffnen sollen, aber
sie war eher amüsiert als verärgert.
    Sie stellte den Strauß gerade in einen Eimer
kaltes Wasser, als sie hörte, daß Oliver nach Hause kam.
    »Von wem sind die Blumen?« fragte er.
    »Von dem Typen, den ich gestern interviewt
habe.«
    Daisy steckte die Karte ein, die sie noch in der
Hand hielt, und fragte sich, warum sie sich plötzlich so schuldbewußt fühlte.
    »Hast du einen guten Tag hinter dir?« fragte
sie, und ihre gute Laune sackte in sich zusammen.
    »Ja, allerdings. Wir haben einen Freispruch
erreicht. Wenn du auch nur die geringste Notiz davon nehmen würdest, was sich
im wirklichen Leben abspielt, dann hättest du es in den Fernsehnachrichten
gesehen.«
    »Was, etwa der Würger?« Daisy hatte es schon vor
langer Zeit aufgegeben, Oliver allzuviel nach seiner Arbeit zu fragen. Sie
bekam Alpträume davon.
    »Nicht schuldig«, sagte Oliver mit einem
tückischen Lächeln.
    »Glaubst du wirklich, daß er unschuldig ist?«
fragte Daisy in ihrem Bemühen, Interesse zu zeigen.
    Oliver seufzte matt. »Mein Gott, Frau, wie oft
muß ich dir noch sagen, daß es absolut keine Rolle spielt, was ich glaube. Ich
werde nicht dafür bezahlt, daß ich mir eine eigene Meinung bilde. Die
Geschworenen haben beschlossen, daß sie ihn nicht für schuldig erklären können.
Die Polizei hat sich damit nicht gerade einen Gefallen getan...«
    Oliver verbrachte sein ganzes Leben damit, Leute
zu verteidigen, die angeblich die abscheulichsten Verbrechen begangen hatten.
Die zahllosen Freisprüche, die er bisher erreicht hatte, garantierten ihm, daß
sein Name von einem Untersuchungsgefangenen an den nächsten weitergesagt wurde.
Daisy nahm an, daß gerade seine Mißachtung der Gefühle, die ein Fall wachrief,
ihn so erfolgreich machte. Sie fand, es sei ein Jammer, eine so hohe
Intelligenz dafür einzusetzen, derart abscheuliche Menschen zu verteidigen.
Schließlich wurde man doch nicht einfach so des Mordes angeklagt, wenn nichts
dahintersteckte, oder? Sie hatte einmal den Fehler begangen, diese Überlegung
auszusprechen, woraufhin Oliver ihr die Guildford Four und die Birmingham Six
und eine lange Liste weiterer Justizirrtümer ins

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