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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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nach Gartennelken roch. Angewidert rollte ich meinen Schlauch auf und nahm widerwillig gezahlte fünf Dollar in Empfang.
    „Es sieht genauso aus wie vorher“, kommentierte Mrs. Dinkman zweifelnd.
    „Madam, Professor Francis’ bemerkenswerte Entdeckung bewirkt Wunder, aber nicht von einer Sekunde auf die andere. In einer Woche werden Sie das Resultat sehen, vorausgesetzt, Sie wässern das Gras richtig.“
    „In einer Woche werden Sie mit meinen fünf Dollar auf und davon sein“, stellte Mrs. Dinkman fest.
    Wenn dies auch, oberflächlich gesehen, stimmen konnte, so war es doch ungerecht und unfreundlich, es auszusprechen, und es verletzte mich. Ich griff in die Tasche und holte eine alte Karte heraus – eine, die gedruckt worden war, bevor ich eine unversöhnliche Auseinandersetzung mit der Firma hatte, bei der ich damals beschäftigt war.
    „Unter dieser Adresse bin ich immer zu erreichen, Mrs. Dinkman“, sagte ich, „falls Sie Grund haben, unzufrieden zu sein – was mit Sicherheit unmöglich ist. Übrigens werde ich jeden Tag in diesem Bezirk sein und den Wert von Dr. Francis’ Rasenmedizin demonstrieren.“
    Das traf gewiß zu; jedenfalls, bis ich eine bessere Verbindung anknüpfte. Trotz der degradierenden Handarbeit: Ich hatte vor, das Zeug so vielen Leuten in dieser Gegend wie nur möglich zu verkaufen, nachdem ich einmal einen schwachen Punkt in der Mauer des Kaufwiderstands gefunden hatte – und zwar bevor die Wirkungen des Metamorphers sichtbar wurden. Denn, im Vertrauen und obwohl es eine nicht gerade wünschenswerte Einstellung war, ich hatte gewisse Zweifel, daß diese Wirkungen – oder ihr Ausbleiben – weitere Verkäufe anregen könnten.
     
    3.
     
    Mein Wecker läutete um sechs Uhr dreißig wie jeden Morgen, einschließlich sonntags, denn ich bin ein Gewohnheitsmensch. Ich stellte ihn ab, und sofort fiel mir ein, daß ich Miss Francis weder die Pumpe noch ihren Anteil an dem Verkauf gegeben hatte. Natürlich war es bequemer und zeitsparender, beides zusammen hinzubringen, und ich war sicher, sie erwartete von mir so wenig, bei solchen Sachen Anweisungen wie ein Laufbursche wörtlich auszuführen, wie die Einhaltung ihrer Beschränkung auf landwirtschaftliche Verwendung.
    Trotzdem war es nachlässig von mir. Tatsache ist, daß ich ihr Geld genau wie meines ausgegeben hatte – nicht für Zerstreuungen, muß ich betonen, sondern für ein Abendessen und eine Anzahlung auf meine Miete. Das war peinlich, aber ich sah es nur als eine Art Vorschuß an – so als hätte ich ein normales Girokonto –, der mit meinen nächsten Verkäufen verrechnet würde. Dadurch, daß ich diesen Vorschuß akzeptierte, demonstrierte ich doch nur mein Vertrauen in die Zukunft des Metamorphers.
    Ich löste ein Hefeplätzchen in einem Glas Wasser auf; es ist sehr gesund, und ich habe gehört, es lindert Hautentzündungen. Während ich mein Kinn einseifte, schaute ich auf die Liste, die ich am Vorabend aus dem Lexikon ausgewählt und an den Spiegel gesteckt hatte, denn meinen Verstand voranzubringen war ich nie zu müde. Durch diese leichte Methode, meinen Wortschatz auszubauen, war ich damals beim Buchstaben K angekommen.
    Während ich meinen Kaffee trank – nie mehr als zwei Tassen –, las ich gewöhnlich die Börsennotierungen, denn auch wenn ich keine Investitionsmittel besaß – das einzige Mal, als ich in eine Hausse einsteigen konnte, kam es zu einer unvorhersehbaren Marktrezession –, hielt ich einen Mann, der sich nicht über Trends und Kurse auf dem laufenden hielt, für einen Platz in der Geschäftswelt für ungeeignet. Außerdem erwartete ich nicht, unendlich lange knapp bei Kasse zu sein, und ich glaubte fest daran, von einer günstigen Gelegenheit profitieren zu können, wenn sie erst einmal käme.
    So wie ein Mann sich voller Ernst einem Thema widmen kann und sich dann zur Entspannung einem unbedeutenderen Aspekt zuwendet, so hatte ich mich seit Jahren für eine Aktie der Consolidated Pemmican and Allied Concentrates interessiert. Sie hatte keinen hohen Ausgabekurs, ihre Entwicklung verlief auch nicht sonderlich aufregend. Sechs Monate pro Jahr, und das jahrein, jahraus, wurde sie mit 1/16 Cent pro Anteil notiert; in den anderen sechs Monaten stand sie bei 1/8.
    Ich wußte nicht, was Pemmikan war, und es interessierte mich auch gar nicht besonders, aber wenn jemand bei 1/16 investierte, konnte er sein Geld über Nacht verdoppeln, wenn die Aktie auf 1/8 stieg. Dann konnte er den Prozeß umkehren,

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