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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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bewundernd, »und ich komme mir mit Beruf verloren vor, oder der Beruf mit mir. Aber Moment mal. Alle ruhig jetzt. Eine andere göttliche Idee ist im Werden. Anscheinend bin ich das leitende Gehirn in diesem Verein. Warum nicht das Land als Autocamp vermieten? Lauter nette kleine Plätze zu sieben oder sechs oder zehn Shilling pro Nacht — und das Geld nur so ’reinharken? Massenhaft wird es den ganzen Sommer einrollen. Und dann im Winter lustig gelebt und es ausgegeben. Das wäre die Sache, Helen.«
    Aber ich verstand davon ein bißchen mehr als sie. »Man kann nicht einfach eine Graskoppel als Autocamp anbieten. Dazu gehören die sogenannten Annehmlichkeiten. Toiletten und Duschen und eine Küche mit vielen kleinen Kochstellen und elektrisches Gerät und dergleichen.«
    »Na ja, warum denn auch nicht! Das würde nicht viel kosten. Haben Sie denn gar kein Geld — beide nicht?«
    »Nicht genug, um so etwas in Gang zu setzen«, belehrte ich sie. »Ich habe eine Bekannte, die einen ganz schlichten Zeltplatz für Autofahrer hat, die sagte mir, daß sie erst mal zweitausend Pfund hineinstecken mußte.«
    »Na ja, könnten Sie sich denn nicht von irgendwo Geld beschaffen? Wozu sind schließlich die Banken da? Da kriegt man — ich weiß nicht mehr, wie das heißt — , aber dann kommt der Bankier her, schaut sich alles an und macht ein großes Getue, und zuletzt rückt er doch das Geld ‘raus.«
    »Heutzutage nicht. Nein. Die Banken machen ja alle dicht«, erklärte ihr Peter. »Und wenn wir dann das Konto überziehen würden, hätten wir nachher bloß dauernd gräßliche Sorgen.«
    »Ein bißchen gruselig mag das ja sein, aber lassen Sie uns doch mal was ausdenken.«
    Plötzlich sagte Andy: »Wenn Sie das Geld besorgen könnten, würde ich bei der Bauerei helfen. Habe ja im Leben schon ‘ne Masse gemauert. Brauchen doch bloß dünne Wände zu haben, diese WC’s und so weiter. Schaffen Sie das Geld herbei, und ich mache mit. Auch Installationen habe ich schon viel gemacht. Mußte ich ja können, bei all den Wohnungen. Täglich war da etwas nötig >Andy, prüfen Sie doch mal unser Wasserbassin< oder >Der Verschluß läßt sich nicht richtig ‘rausziehen<, und dergleichen. Jedesmal ein verflixtes Stück Arbeit. Nein, auf Klempnerei bin ich geeicht. Sie würden bares Geld sparen, wenn ich dabei aushelfe. Probieren Sie’s doch, das ist meine Meinung.«
    Nach langer Diskussion waren wir alle dieser Meinung, Peter und ich zögerten noch. Wenn wir eine Anleihe aufnehmen könnten, könnten wir mal versuchen, so ein Camp zu eröffnen. Warum nicht? Es in Betrieb zu halten, dürfte nicht schwer sein, und die Vorbedingungen waren ausgezeichnet. Da mußten ja die Leute in Schwärmen ankommen.
    Leute scharenweise. Ein berauschender Gedanke! >Tante Maudie< käme wieder in ihr Milieu. Anstatt dazusitzen und dem einsamen Schrei der Seemöwen zu lauschen, würde sie die Stimmen ihrer Mitmenschen hören.
    In dem Punkt behielt ich recht. Ich sollte sie hören, allzu laut und allzu oft.
    Als wir endlich beschlossen, den Tag zu beenden, sagte Trina fröhlich: »Es ist eine himmlische Idee, liebe Leute. Und es wird ja ganz einfach sein, nicht wahr?«
    »Ganz einfach.« Daran sollte ich in den kommenden Monaten noch denken.
     
     
     

4
     
    Nachdem wir uns entschlossen hatten, verloren wir keine Zeit. Wenn es uns gelang, ein Darlehen zu bekommen, müßten wir das Camp bis Mitte Dezember fertiggestellt haben, um die >Ernte< des Sommers einzubringen, von der dann unser Lebensunterhalt abhing. Ich widmete mich ein paar Tage der gründlichen Säuberung des Hauses, während Andy den Garten in Ordnung brachte und Peter einen Vorrat Lebensmittel aus dem Dorf holte.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte ich, »wie wir mit den beiden Ladenbesitzern verfahren sollen, die sich so erbittert befehden, aber du verstehst doch so fein, mit Frauen in vorgerücktem Alter umzugehen, Peter, also tu dein Bestes bei Melly. Ich glaube, sie ist schwieriger zu nehmen als ihr Herr Gemahl.«
    Peter machte das natürlich tadellos, er hatte es bei Frauen selten schwer. Zwar interessiert er sich im allgemeinen nicht so intensiv für unsere Mitmenschen wie ich, besaß aber doch die Fähigkeit, mit jedermann im guten auszukommen. »Ich habe beiden erklärt«, berichtete er, »daß wir ein Autocamp einzurichten gedenken und sie infolgedessen, wenn uns das gelänge, mit größeren Umsätzen rechnen dürften. Wir müßten jedoch in beiden Läden einkaufen. Falls ihnen das

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