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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nicht paßte, sähen wir uns leider gezwungen, unseren Bedarf in Thurston zu decken.«
    »Und was meinten sie dazu?«
    »Melly war geradezu entsetzt. >Kommen Sie bloß dieser Stadt nicht nahe! Da werden Sie geneppt<, warnte sie mich. >Ich kann Ihnen genauso gute Ware liefern wie die, und kein bißchen teurer. Und der da drüben — zeigen Sie mir nachher einfach seine Rechnungen, dann verkaufe ich Ihnen meine Waren ebenso preiswert, oder noch billiger.< Sie ist ein nettes altes Frauchen, wenn sie bloß nicht so wild auf diese greulichen Kakteen wäre. Sie führte mich nach draußen, wo ich sie mir anschauen mußte — ganze Reihen dieser Dinger. Eine kleine Knospe behütet sie wie eine Mutter ihr Kind, und alles übrige sind Stacheln und Spitzen. Jeder Psychologe würde den Schluß ziehen, sie selbst hätte Stacheln am Körper.«
    »Und wie ging’s mit Alf?«
    »Ganz braver Mann mit gewissem Humor. Er sagte grienend zu mir: >Ist ganz fair so, aber die soll mich ja nicht unterbieten! Die scheut sich vor keinem Kniff, wenn sie bloß mich dadurch ärgern kann. Verkauft womöglich sogar mit Verlust, der alte Isegrimm.< Dann fragte er mich, wie mir seine Bildergalerie gefiele.«
    »Seine was? Hat der etwa gar künstlerische Neigungen?«
    »In gewissem Sinne vielleicht — er besitzt so viele Bilder von weiblichen Filmstars wie Melly Kakteen, und ich muß sagen, daß die fürs Auge angenehmer sind. Mr. Alf hat sich das zum Hobby gemacht. Eine Nährmittelfirma liefert ihm solche Bilder gratis, und er hat sie überall hängen und stapelweise liegen. Manche sind ziemlich stark, gelinde gesagt. Ja ja, Alf ist ein etwas lockerer Vogel!«
    Trina kam jeden Tag zu uns, sie vernachlässigte ihre >entsetzlichen Hausarbeiten<, wie sie das nannte, und verärgerte damit Morris und Frau nicht wenig. Sie konnte kaum die Zeit abwarten, uns in die Stadt zur Bank fahren zu sehen, und feuerte uns an, so bald wie möglich nach Thurston zu steuern. Alles hing nun davon ab, ob wir das Glück hatten, eine Anleihe zu bekommen. Wir beschlossen, um 3000 Pfund zu bitten. Mit 2000 wären wir aber auch zufrieden gewesen. Bei der Bank aber hatten wir keinen Erfolg. Der Direktor war freundlich und auch interessiert, erklärte jedoch — wie wir erwartet hatten — , daß die Banken zur Zeit auf Sicherheiten dieser Art keine Darlehen gewährten. Er gab mir die Adressen der drei besten Rechtsanwälte in Thurston, die sich etwas günstiger äußerten. Sie schienen alle über Mrs. Catos Besitz genau informiert zu sein, und zwei meinten, es sei eine Schande gewesen, das Stück von einer guten Farm einfach abzuschneiden — was uns naturgemäß ärgerte. Einig waren sie aber darin, daß dieses Land höchst wertvoll wäre, wenn wir es in Baugrundstücke aufteilten, denn die seien für Ferienhäuser sehr begehrt. Allerdings beendeten alle drei ihre Ausführungen mit der Bemerkung, daß leider, leider gegenwärtig das Geld sehr knapp sei. Als wir ziemlich entmutigt zurückkehrten, sagte Trina nur: »Knapp? Wann wäre Geld denn nicht knapp! Selbstverständlich wird jemand das Geld herleihen. Und dann wird’s von Venedig viele junge Hunde geben, denn sie sieht ja aus, als ob’s ein Dutzend werden soll. Zwölf junge Rassehunde à 18 Pfund — ach, ich kann so einen Betrag gar nicht im Kopf ausrechnen, aber er ist doch enorm!«
    Die Fleischrechnungen für das Tier waren’s jedenfalls. Wir hatten es mit Patentfutter und Zwiebäcken probiert, doch Venedig machte stets die Miene eines verpäppelten Kranken und schnupperte hochmütig darüber hinweg. Und ein Brief von Luigi setzte allem die Krone auf. Er schrieb, daß er sich jetzt unter italienischer Sonne vergnüge, und fragte verdrießlich an, warum ich ihm nicht brieflich für sein großartiges Abschiedsgeschenk gedankt hätte.
    Peter, dem seine Krankheit doch noch sehr zusetzte, war durch unseren Mißerfolg in Thurston noch mutloser geworden. »Wir dürfen nicht sentimental sein«, sagte er. »Wir werden das entbehrliche Land verkaufen müssen. Warum habe ich mir bloß nicht mehr gespart?«
    »Und warum ich nicht! Du hast, wie du sagtest, 200 Pfund auf der Bank. Schön. Ich habe auch nur 300. Hätte im Auge behalten müssen, daß ich nicht immer eine so hoch dotierte Stellung haben würde, aber ich habe furchtbar üppig gelebt.«
    Trina jedoch hielt 500 Pfund für ein Vermögen. »Überlegt doch mal, Herrschaften, was ihr damit alles machen könntet! Zumindest die Toiletten und Duschräume.«
    »Bei den

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