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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nicht, daß wir auch leben müssen, bis dies vermaledeite Camp in Betrieb ist.«
    »Ach, das macht gar keine großen Scherereien. Melly und Alf geben Kredit. Die werden jeder so scharf darauf sein, Sie als Kunden zu gewinnen, daß sie überhaupt keine Rechnung schicken. Ich weiß das, weil ich vorigen Monat bei jedem zehn Shilling für Zigaretten schuldig blieb und sie nachher kein Wort darüber sagten. Natürlich habe ich’s bezahlt, als ich mein Gehalt bekam.«
    Peter zuckte lächelnd mit den Schultern. Trinas Auffassung von Geldsachen war recht naiv. Ich sagte: »Kommt mit, wir wollend Andy erzählen. Der wird sich freuen. Wir werden dann aber gleich anfangen müssen, mit Zimmerleuten und so weiter.«
    Und dann setzten wir uns alle vier an den Küchentisch und begannen, unseren Plan für das Camp zu entwerfen. Und zwar so methodisch, daß wir sogar eine Skizze machten. Der kleine Bach, der vom Steilhang herabfloß, bildete eine natürliche Grenze und somit die Rettung des ganzen Projekts. Soviel wir gehört hatten, trocknete er niemals aus, und weiter oben befand sich ein kleiner Staudamm, der nach Andys Schätzung selbst bei größter Dürre stets reichlich Wasser für das Camp geben würde.
    Auf unserer Seite des Bachs, aber in einiger Entfernung vom Hause, wollten wir zwei Duschräume und Toiletten bauen, wo sie den Augen der Besucher durch ein Wäldchen von Totarasträuchern verborgen blieben. Oberhalb dieser Anlage sollte ein Küchenhaus stehen, mit Steckdosen für Kochplatten und Elektrotöpfe und Herdanschlüsse. Das ging ins Geld; deshalb schlug Andy vor, die Kochplatten zu ersetzen durch einen gebrauchten Herd, wie er einen auf einer Auktion in Thurston gesehen hatte, wo er >spottbillig< verkauft worden war.
    Vor diesen Bauten, in Höhe unseres Hauses, aber noch auf der anderen Bachseite, gedachten wir, falls das Geld dazu langte, drei geräumige Kabinen mit überdeckten Zwischenräumen, die als Garagen dienen sollten, zu errichten. »Dort schiebt ihr morgens je ein Frühstückstablett hinein — ganz egal, was — und fordert Apothekerpreise«, riet uns Trina skrupellos.
    Sehr günstig war, daß hier und da auf den Koppeln Baumgruppen standen. Sie konnten die häßlichen und primitiven kleinen Bauten verhüllen, so daß das Camp weder kahl noch unappetitlich wirkte. »Einfach himmlisch«, lautete Trinas Kommentar. »Schatten, ein erstklassiger Strand und ein entzückender Bach, und auf der anderen Seite der Halbinsel, gar nicht weit, der Ozeanstrand, wo die Leute wellenreiten und baden können, wie sie wollen. In rauhen Massen werden sie hierherströmen.«
    Etwas machte mir Sorgen, und ich hielt es für das beste, das gleich vorzubringen. »Mit Venedig dürfte es ein bißchen heikel werden«, begann ich wie entschuldigend. »Nein, ich meine nicht ihren Appetit. Dafür werden wir hoffentlich eine Lösung finden. Aber die Leute sind so bange gemacht worden vor Blasenwürmern und mögen vielleicht ein Camp nicht, wo ein riesiger Hund herumtollt. Und dauernd versteckt halten können wir das Tier ja auch nicht.«
    »Ich denke, Sie sagten, es sei ein Zeugnis da, das Venedigs Gesundheit bescheinigt?« fragte Trina.
    »Stimmt, ja, aber das können wir schließlich nicht im Küchenhaus an die Wand heften.«
    Ein Weilchen herrschte Schweigen. Andy sah besorgt aus und Peter verstört. Trina jedoch erblickte auch hier keine Hindernisse und kam gleich wieder mit einem ihrer lichtvollen Einfälle. »Ich weiß schon! Ach, eine ganz prachtvolle Idee! Wirklich, liebe Leute, wo wäret ihr wohl ohne mich, hätte ich nicht Mr. Watson umgefahren, der doch so erpicht auf Dänische Doggen ist!«
    »Nur weiter. Bisher haben wir Ihre Hilfsbereitschaft überlebt.« Das war natürlich Peter.
    »Na, ich meine es müßte ein Autocamp werden, wohin die Leute ihre Lieblingstiere mitbringen dürfen. Dann wäre Venedig nur eines unter vielen. Sie wissen doch, was für Scherereien die Leute immer mit ihren Tieren haben, wenn sie ihre Urlaubsreisen machen; wenn wir nun erlaubten, daß sie ihre Tiere mitbringen, hätte unser Platz eine großartige Zugkraft!«
    »Und dann wimmeln hier rudelweise Hunde und Katzen herum, die sich den ganzen Tag balgen? Sie sind wohl irrsinnig!«
    Manchmal wunderte ich mich, daß Trina sich von Peter so viel gefallen ließ. Aber sie sagte prompt: »Nein, irrsinnig sind Sie, wie gewöhnlich. Natürlich müssen Sie eine Unterkunft für die Tiere schaffen — Ställe, wie man sie in den Mietzwingern hat. Große,

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