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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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bedienen.«
    »Aber — Trina vielleicht? Das könnte sie doch. Gib ihr eine ständige Beschäftigung. Natürlich nicht Eiskrem oder sonstige feine Sachen. Bloß Konserven und einzelne Waren, die stets gebraucht werden, wie Butter und Tee.«
    »Und wo soll sie die aufbewahren? Die Butter würde bei diesem Wetter unter der Tür durchlaufen, und für eine Tiefkühltruhe haben wir kein Geld.«
    »Nein, aber für einen Eisschrank vielleicht. Auf Raten, oder einen gebrauchten. Ich habe noch 60 Pfund, damit könnten wir schon den Laden anfangen. Laß es uns doch mal mit Trina bereden.«
    »Noch nicht. Du weißt ja, wie sie ist. Sie wäre sofort ganz verrückt darauf, und wir müßten sie dann möglicherweise enttäuschen. Ich wüßte nämlich wirklich nicht, wie wir den Laden unter Dach und Fach bringen könnten.«
    »Na, wir haben doch Andy, der hat gute Ideen auf Lager, darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte Peter, und als Andy ins Haus kam, setzte er ihm den noch unreifen Plan auseinander. Seine Worte fielen auf fruchtbaren Boden, denn Andy hatte kürzlich in Thurston >einen kleinen Schuppen< gesehen, der zum Verkauf stand, und zwar >spottbillig<, und er kenne jemanden, der ihn auch zu mäßigem Preis herschaffen würde, in >Nullkommanichts<. Wir brauchten dann nichts weiter als ein bißchen Tapete und Regale, und schon wäre der Laden fix und fertig.
    Ich überlegte mir das und fand die Sache nicht schlecht. Mrs. Morton hatte bereits geäußert, es wäre doch viel bequemer, wenn sie manche Sachen gleich an Ort und Stelle einkaufen könnten, und ob es mir möglich sei, ihr mit etwas Butter auszuhelfen? Ich hatte die schreckliche Vision, daß man sich auch künftighin von mir borgen würde. Die Leute würden vor meiner Tür Schlange stehen, um >mal eben< Zucker oder Tee und Kaffee auszuleihen. So wäre ein kleines verschließbares Lager, wo sie sich diese Dinge holen könnten, entschieden nützlicher, und Trina brachte es gewiß, wenn auch nicht ohne Mühe, fertig, das Geld richtig zu wechseln und eine Dose Tomaten auszuliefern, wenn es Tomaten sein sollten.
    Als wir ihr diesen Vorschlag machten, war sie hingerissen. »Ein himmlisches Vergnügen!« rief sie. »Genau das möchte ich ja so gern und mache es bestimmt auch gut, Helen, wenn du nichts dagegen hast, mir manchmal beim Geldwechseln ein bißchen zu helfen. Schon immer habe ich gedacht, wie schön es wäre, in einem Laden was zu verkaufen. Nur — werden sich Melly und Alf nicht dagegen sträuben?«
    Das werden sie kaum, überlegte ich, wenn wir ihnen erklären, daß wir uns auf ganz wenige Artikel beschränken wollen. Jedenfalls mußten wir es darauf ankommen lassen. Ich fragte telefonisch den Rechtsanwalt, wie das in einem solchen Fall mit der Lizenz sei. Anscheinend war da nicht mit Schwierigkeiten zu rechnen, sofern wir nur Konserven und Waren führten, die im Eisschrank aufbewahrt werden konnten. Andy fuhr sofort zur Stadt erwarb den kleinen Schuppen wunderbar billig und baute ihn im Nu am Ende der hinteren Veranda auf. Das Ding maß nur etwa zweieinhalb Meter im Quadrat, bot aber, abgesehen vom Eisschrank, noch Platz genug für einen Vorrat Konserven.
    Ich besuchte zuerst Melly und dann Alf und erklärte ihnen, wir würden ihren Umsatz nicht wesentlich schmälern, sondern nur Waren für Behelfszwecke vorrätig halten. Beide nahmen es sehr freundlich auf, und wir vereinbarten, bestimmte Lebensmittel von ihnen zu beziehen, und zwar etwas unter den Einzelhandelspreisen, so daß wir zwar nur den bescheidensten Gewinn erzielten, aber kein böses Blut machten.
    Sie fanden es auch beide nett, daß Trina sich als Ladnerin betätigen wollte. »Sie ist ein liebes kleines Ding«, sagte Melly herzlich. »Kein Falsch an ihr, doch zur Lehrerin taugt sie nicht und konnte bei Morris, diesem ollen Philister, auch nichts werden. Aber kleine Dosen Kaffee verkaufen, wird ihr Spaß machen, und die Leute werden gern zu ihr gehen. Dann bleibt sie froh und verbreitet auch Frohsinn unter Ihren Gästen.«
    »Und ich werde es viel leichter haben«, erklärte ich. »So wie’s jetzt ist, werden die Gäste nur immerfort feststellen, daß ihnen dies oder das fehlt, und sich’s von mir borgen. Ihr Geschäft werden wir bestimmt nicht schädigen. Die Leute müssen ja zu Ihnen kommen, abgesehen von einem Päckchen Tee oder so.«
    »Mir soll’s recht sein«, sagte Alf, als ich bei ihm erschien. »Ich mache ja auch ein ganz schönes Geschäft dabei, solange wie sie« — er warf einen

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