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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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großartiger Bursche. Schien am Anfang nicht eben aufgeweckt, aber im Laufe des Essens ist er dann ganz munter geworden, und – man stelle sich vor – jetzt wird mein kleines Mädchen eine echte englische Lady! Deine Mama ist ganz außer sich vor Stolz und Freude, und ich bin sehr froh, daß wir unseren Streit begraben haben.«
    »Ach, ich habe in den letzten paar Wochen eben gelernt, die Dinge in ihrer richtigen Perspektive zu sehen. Aber jetzt erzähl mir mal, Papa. Was ist deine kleine Überraschung?«
    »Abwarten, Liebling. Es ist dein Hochzeitsgeschenk.«
    James stieß am Eingang zum Claridge wieder zu ihnen. Es war an Annes Gesicht abzulesen, daß Harvey ihm den Segen elterlichen Einverständnisses gegeben hatte.
    »Guten Abend, Sir. Guten Abend, Mylord.«
    »n'Abend, Albert. Könnten Sie Kaffee und eine Flasche Rémy Martin in meine Suite 'raufschicken lassen?«
    »Sofort, Sir.«
    Die Royal-Suite des Claridge befindet sich im ersten Stock – James war nie zuvor dort gewesen. Sie besteht aus einem kleinen Vorraum, von dem aus man zur Rechten ins Schlafzimmer und zur Linken in einen Salon gelangt. Harvey führte sie sofort zum Salon.
    »Kinder, jetzt werdet ihr euer Hochzeitsgeschenk sehen!«
    Mit einer dramatischen Geste riß er die Tür auf – und dort, auf der gegenüberliegenden Wand, hing der van Gogh. Die beiden starrten fassungslos auf das Bild – sie konnten keinen Ton herausbringen.
    »Genauso hat es auf mich gewirkt«, sagte Harvey. »Ich war einfach sprachlos.«
    »Daddy« – Anne schluckte –, »ein van Gogh! Aber du hast dir doch schon immer einen van Gogh gewünscht. Seit eh und je hast du davon geträumt, solch ein Bild zu besitzen – und außerdem etwas so Wertvolles kann ich unter keinen Umständen in meinem Haus haben. Denk doch nur an das Sicherheitsrisiko! Wir haben ja nicht den Versicherungsschutz, den du hast. Wir können es keinesfalls zulassen, daß du uns das Prachtstück deiner Sammlung gibst – findest du nicht auch, James?«
    »Auf gar keinen Fall«, bestätigte James aus ganzem Herzen. »Ich hätte keinen ruhigen Augenblick mehr, wenn dieses Bild bei mir zu Hause hinge.«
    »Nimm es mit nach Boston, Daddy, in eine Umgebung, die seiner würdig ist.«
    »Aber ich dachte, du würdest einfach hingerissen sein, Rosalie.«
    »Das bin ich auch, Papa, das bin ich absolut. Ich möchte nur nicht die Verantwortung dafür tragen, und außerdem soll Mutter sich auch daran freuen können. Wenn du willst, kannst du es ja James und mir vermachen.«
    »Fabelhafte Idee, Rosalie. Auf diese Weise haben wir beide unsere Freude daran. Jetzt muß ich mir ein anderes Hochzeitsgeschenk für euch ausdenken … Diesmal hätte sie mich beinah kleingekriegt, James, und das ist ihr in vierundzwanzig Jahren nicht geglückt.«
    »Nun, zwei- oder dreimal habe ich es fertiggebracht, Papa, und ich hoffe, daß es mir noch ein letztes Mal gelingt.«
    Harvey überging Annes Bemerkung und redete weiter.
    »Das ist die King-George-and-Elizabeth-Trophäe«, sagte er, auf eine prächtige Bronzeskulptur, einen Jockey zu Pferd, deutend, dessen Peitsche und Mütze mit Brillanten besetzt waren. »Wegen der Bedeutung des Rennens wird jedes Jahr eine neue Trophäe vergeben – infolgedessen kann ich diese für immer behalten.«
    James dankte im stillen seinem Schöpfer, daß wenigstens die Trophäe echt war.
    Kaffee und Kognak wurden hereingebracht, und sie setzten sich, um die Einzelheiten der Hochzeit zu besprechen.
    »Also, Rosalie, du mußt nächste Woche 'rüber nach Lincoln fliegen und deiner Mutter bei den Vorbereitungen helfen, sonst verliert sie den Kopf, und es geschieht überhaupt nichts. Und Sie, James, müssen mich wissen lassen, wie viele Leute von Ihrer Seite kommen – die werden wir dann im Statler Hilton unterbringen. Die Trauung wird in der Trinity Church am Copley Square stattfinden, und danach werden wir in meinem Haus in Lincoln einen Empfang im englischen Stil geben. Ist das alles so in Ihrem Sinne, James?«
    »Klingt einfach wunderbar. Sie sind ein großes Organisationstalent, Harvey.«
    »War ich schon immer, James. Finde, es zahlt sich auf die Dauer aus. Sie und Rosalie müssen die Einzelheiten festgelegt haben, bis sie nächste Woche hinüberkommt, denn ich fliege morgen schon zurück nach Amerika.«
    James und Anne blieben noch eine Stunde, und man plauderte über die Hochzeitsvorbereitungen; kurz vor Mitternacht verließen sie Harvey.
    »Ich sehe dich morgen früh, Daddy.«
    »Gute

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