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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Mitglieder ihrer Gemeinde gewesen. Sie hatten ihre Kinder und Enkel geliebt und wurden von ihnen geliebt. Feinde hatten sie nicht. Niemand kannte auch nur einen einzigen Grund, weshalb man sie hätte umbringen wollen, und doch waren sie angegriffen und getötet worden.
    Als wir dann auf dem Friedhof vor den beiden ausgehobenen Gräbern standen, wussten wir nicht, was wir sagen sollten. Das Einzige, was wir zustande brachten, waren belanglose Bemerkungen: dass das Wetter mitspielte und es weder zu warm noch zu kalt sei. Tatsächlich war es ein schöner, milder Tag, an dem nur ein leichtes Lüftchen wehte. Die Trauergäste trugen Sommerkleidung: dunkle Anzüge die Männer, dunkle Hosenanzüge oder Kleider mit Hut die Frauen.
    Neben Mac standen Rosie, ihr Mann Larry und die Kinder, die ihre Rosenkränze befingerten, als der Priester seine Rede hielt. Sie seien Menschen gewesen, die aus tiefstem Herzen geliebt worden seien, sagte er. Es klang, als hätte er sie persönlich gekannt. Vielleicht stimmte das sogar. Ich stand zusammen mit meiner Mutter, Ben, Billy Staples, Macs Exfrau Val und ihrem Mann Paul. Hinter uns hatte sich eine riesige Menge versammelt, darunter zahllose Freunde, Nachbarn und Kunden von Hugh und Aileen. Detective Arnie Pawtusky war ebenfalls anwesend. Er vertrat die zuständige Polizeistelle, aber als Ermittler hielt er sicher auch die Augen nach Verdächtigen offen und war in Gedanken bei seinem Fall. Als Danny MacLeary auftauchte, waren die Särge schon hinuntergelassen worden, Mac hatte Erde auf sie geworfen und die Schaufel gerade an Rosie weitergereicht.
    Danny war betrunken, schwankte leicht und weinte. Er trug Turnschuhe, Jeans und ein T-Shirt mit dem Bild einer Bowlingbahn darauf. Es sollte wohl lustig sein.
    Wutentbrannt schaute Rosie ihn an. Als sie die Schaufel hob, sah es einen Augenblick lang so aus, als wollte sie ihn schlagen. Mac berührte begütigend ihren Arm. Rosie erstarrte, schüttelte den Kopf, stieß das Schaufelblatt in die lockere Erde und verteilte die Krumen über den beiden Särgen. Wie alle MacLearys war auch Rosie hochgewachsen und schlank. Nur um die Taille war sie etwas fülliger geworden, aber sie hatte ja auch fünf Kinder zur Welt gebracht – eins war eine Totgeburt gewesen. Inzwischen ging das Älteste bereits aufs College, während das Jüngste noch im Kindergarten war. Auffälliges Benehmen duldete Rosie weder bei ihren Kindern noch bei sonst jemandem, und deshalb hatte Danny bei ihr von jeher schlechte Karten gehabt. Jetzt war Larry an der Reihe, Erde auf die Särge zu schaufeln. Rosie starrte traurig in die Gruben, die ihre Eltern verschluckten.
    Danny wankte an mir vorbei. Er roch genau nach der Whiskysorte, die sein Vater getrunken hatte, mit dem Unterschied, dass Hugh den Alkohol immer im Griff gehabt hatte. Ich konnte mich gut an die Vorwürfe erinnern, die er Danny gemacht hatte, wegen seiner Maßlosigkeit vor allem, sowohl im Trinken als auch in anderen Bereichen seines Lebens.
    «Wer hat das getan?», rief Danny theatralisch und riss Larry die Schaufel aus der Hand. Die Erde warf er in die Luft. Die schwereren Krumen fielen auf die Särge, aber die leichteren gerieten den Nächststehenden in die Augen.
«Wer, verdammt nochmal?»
    Mac nahm ihm die Schaufel aus der Hand. Danny fiel auf die Knie und schluchzte. In seinem dichten schwarzen Haar erkannte ich die ersten grauen Strähnen. Danny war älter geworden, wenn auch offenbar nicht reifer.
    Stumm beobachteten wir Dannys narzisstisches Gebaren, das wir in ähnlicher Form von vielen Familientreffen kannten. Es dauerte etwas, aber schließlich beruhigte er sich, und der Priester konnte den letzten Segen sprechen. Mac und Rosie waren noch mit Dannys Auftritt beschäftigt; das erkannte ich an Macs versteinertem Gesicht und Rosies schmalen Augen.
    Die anschließende Begräbnisfeier hielten wir in einer der einheimischen Gaststätten ab. Seite an Seite und mit stoischer Miene nahmen Mac und Rosie die Beileidsbekundungen der Gäste entgegen. Meine Mutter, Larry und ich ließen uns gemeinsam an einem Tisch nieder und sorgten dafür, dass die Kinder etwas zu essen bekamen. Der große Raum, den man uns zugewiesen hatte, lag halb im Dämmerlicht, denn schwere Vorhänge sperrten das Sonnenlicht aus.
    Am anderen Ende begrüßte Val die Gäste; sie schien sich über deren Anwesenheit wirklich zu freuen. Wahrscheinlich kannte sie viele von ihnen noch aus ihrer langen Ehe mit Mac. Ich kannte niemanden von ihnen. Nach

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