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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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findet.»
    Mac widersprach mir nicht. Wahrscheinlich wollte er vor den anderen nicht mit mir streiten. Aber ich kannte ihn. Mac würde versuchen, sich mit Arbeit von seinen Gefühlen abzulenken. Das war seine Abwehrreaktion. So behielt er die Kontrolle über sich. Aber ich hatte den nächsten Tag schon geplant. Ich würde meine Mutter bitten, mit Ben einen Ausflug zu unternehmen. Und dann würde ich Mac den Rücken und den steifen Nacken massieren. Ich würde mit ihm ins Bett gehen und alles tun, damit er wusste, dass es neben der Trauer auch noch Liebe gab. Dass sie ihn trotz dieser Tragödie nicht verlassen hatte. Am Abend würden wir zu dem seit langem geplanten Dinner anlässlich unseres Hochzeitstages gehen. Darüber hatte ich ausgiebig nachgedacht und mich dann dafür entschieden, die Reservierung aufrechtzuerhalten. Zwar würden wir nicht wirklich feiern, aber wir konnten immerhin der wundervollen Ehe gedenken, die Macs Eltern beinahe fünfzig Jahre lang geführt hatten. Mir schwebte ein besinnlicher Abend zu zweit vor, mit Kerzenlicht und Wein. Das konnte Mac nicht wehtun, und vielleicht würde es ihm sogar ein wenig helfen.
    «Hast du gehört?», fragte Billy. «Karin ist der Chef. Du musst tun, was sie sagt.»
    Mac deutete so etwas wie ein einsichtiges Lächeln an. «Fein. Wir sprechen uns morgen am Telefon. Du bist ein guter Freund, Billy.»
    Billy verabschiedete sich und ging zu seinem Wagen. Mac drehte sich zu mir und Rosie um. «Ich habe mir gedacht, dass ich nochmal ins Haus gehe und einen letzten Blick auf alles werfe.»
    «Ich war noch gar nicht dadrin», bekannte Rosie. «Schon bei dem Gedanken daran wird mir angst und bange.»
    «Du musst ja nicht mitkommen.»
    Rosie sah mich fragend an. Ich sagte das, was ich empfand. «Es ist furchtbar.»
    «Ich glaube, dann schaffe ich das nicht.»
    «Irgendwann müssen wir das mit dem Haus regeln», erklärte Mac. «Aber das kann noch warten.»
    «Und was machen wir bis dahin mit Danny?», erkundigte sich Rosie.
    «Danny», murmelte Mac und schüttelte ratlos den Kopf.
    «Ist dieser Notar eigentlich schon auf dich zugekommen?»
    «Nein.»
    «Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat gesagt, Mom und Dad hätten ihr Testament ändern wollen. Noch vor einer Woche waren sie in seiner Kanzlei.»
    «Ach. Wie wollten sie es denn ändern?»
    «Danny sollte leer ausgehen. Wenn du mich fragst, hätten sie ihn schon vor langer Zeit enterben sollen. Jetzt sind sie nicht mehr dazu gekommen. Also müssen wir uns mit Danny auseinandersetzen, wenn es um das Haus und den Laden geht.»
    Mac nahm die Neuigkeit ohne große Gemütsregung entgegen. Ich dagegen wunderte mich, denn Hugh und Aileen hatten ihre drei Kinder stets gleich behandelt und nie jemanden bevorzugt. Sicher, dann und wann hatte Hugh Danny Vorwürfe gemacht und sich mit scharfen Worten über dessen Lebenswandel ausgelassen, denn Danny hatte nie einen Beruf gelernt. Jobs, Wohnung und Freundinnen wechselte er wie andere Leute das Hemd, und seine Alkoholsucht war ein echtes Problem. Vor kurzem war Danny vierzig geworden, und nichts hatte sich geändert. Vielleicht war Hugh zum Schluss die Geduld ausgegangen.
    «Du hast ihn doch eben erlebt», fuhr Rosie fort. «Das, was er dem Detective nachgerufen hat, war doch unfassbar.»
    «Ich habe es gehört.»
    «Soll ich dir sagen, was ich glaube? Der Mann denkt, dass Danny –»
    «Bitte, Rosie», fiel Mac ihr ins Wort. «Er ist unser Bruder.»
    «Na und? Sag bloß, der Gedanke sei dir noch nicht gekommen. Mom und Dad wollten ihr Testament ändern, vergiss das nicht. Dieser Ring» – Rosie wurde lauter – «sollte an
mich
gehen. Und ich sollte ihn später
einem meiner Mädchen
vermachen. Das wusste Danny. Er war von jeher ein eifersüchtiger, nutzloser Scheiß–» Rosie brach ab. Offenbar fielen ihr die erstaunten Blicke der verbliebenen Trauergäste auf.
    Auch Mac starrte seine ältere Schwester erschrocken an. Er selbst war das mittlere Kind und schon immer der Friedensstifter zwischen seinen Geschwistern gewesen. Vor der Wahrheit hatte er sich nie gedrückt, aber Rosies Anschuldigung machte ihm jetzt doch zu schaffen. Er hatte in seinen Jahren als Polizist so ziemlich jede Art von Grausamkeit gesehen und Täter gekannt, die vor nichts zurückschreckten. Aber dass Rosie jemanden aus ihrer Familie des Mordes beschuldigte, ging ihm eindeutig zu weit.
    «Rosie», sagte er eindringlich, «Danny hat es nicht getan.»
    «Und woher willst du das wissen?»
    Mac

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