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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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und sagte lautlos: »Nein!«
    Ich ignorierte sie. »Ich kann in ungefähr einer halben Stunde da sein.«
    Ben sagte: »Okay.«
    »Setz den Kessel auf – wir werden Tee brauchen.«
    »Ich kann das nicht tun!« flehte Annabel, sobald das Gespräch beendet war. »Ich kann nicht einfach reinspazieren, als forderte ich eine Blitzhochzeit oder so. O Gott, was wird Fritz von mir denken? Und Phoebe? O Gott! Ich bin in ihre Familie eingebrochen und habe sie zerstört!«
    »Annabel, beruhige dich. Du machst aus jeder Krise gleich ein Drama.«
    Ich zahlte und wir verließen das Weinlokal. Ich rief ein Taxi herbei und schob Annabel hinein. Sie protestierte nicht ernsthaft. Ich glaubte sogar, Anzeichen der Erleichterung zu bemerken. Ich wollte sie jedoch nicht über Ben oder das Baby reden lassen. Auf der Fahrt nach Hampstead ließ ich mir von ihrem Job berichten. Das war mühsam für sie, hauptsächlich weil das alles jetzt lächerlich unwichtig und lange her zu sein schien.
    »Es war nichts Persönliches«, sagte Annabel. »Die Bank verlor eine Menge Geld, und sie ergriffen Sparmaßnahmen, indem sie die Hälfte der Mitarbeiter entließen. Wir strömten aus dem Gebäude wie diese Tiere, die sich von den Klippen stürzen.«
    »Sie haben euch doch bestimmt vorgewarnt?«
    »O Cassie, du bist so naiv.« Annabel wurde beinahe fröhlich. Sie genoss jede Gelegenheit, mich gönnerhaft zu behandeln. »In meiner Welt müssen sie nicht vorwarnen. Wir haben uns alle Sorgen gemacht, aber keiner von uns hatte eine Ahnung, wann das Schwert fallen würde. Ich ging wie gewohnt zur Arbeit – und zehn Minuten später spazierte ich wieder hinaus, alle Sachen aus meinem Schreibtisch in einem Müllbeutel.«
    »Aber das ist ja furchtbar!«
    »So ist das Leben halt auf der Square Mile. Was glaubst du, warum sie uns so viel bezahlen?«
    »Konntest du etwas zurücklegen?«
    »Nicht viel. Gott sei Dank habe ich mit dem letzten Bonus meine Hypothek abbezahlt.«
    Unser Taxi hielt vor Phoebes Haus. Ich stieg aus und bezahlte den Fahrer. Als Annabel erst auf dem Bürgersteig stand, wurde sie wieder nervös.
    »Cassie, bitte. Ich bin nicht bereit dazu. Er wird so schockiert sein – wir haben es doch nur einmal getan!«
    »Zweimal, meinst du.« Ich schob sie die Treppe hinauf und klingelte.
    Ben öffnete die Tür. Sein mürrisches Gesicht erstrahlte, als er Annabel sah. Sie wurden beide puterrot – was so romantisch war, dass mir einen Moment die Tränen kamen. Sie liebten einander so sehr, dass ich es in der Luft zwischen ihnen spüren konnte. Ich konnte es praktisch sehen.
    »Schon gut«, sagte Ben. »Ihr braucht nicht zu schleichen oder zu flüstern. Mum wird erst gegen drei wieder aufwachen.«
    Die Erwähnung Phoebes lockerte die Spannung zwischen ihnen. Annabel berührte sanft seinen Arm. »Wie geht es ihr?«
    »Sie saß heute Morgen draußen im Garten«, sagte Ben. »Sie wollte die Bäume sehen, bevor die Blätter fallen.«
    »Das ist schön. Sie sehen so hübsch aus.«
    Ich ging in die Küche voran. Es gab genug Leid auf der Welt, dachte ich. Diese zwei konnten ihr Leid jetzt beenden, zumindest soweit es die Liebe betraf. Ich schaltete den Wasserkessel ein, um drei Tassen Tee zuzubereiten.
    Ben hatte an dem großen Tisch gearbeitet. Er war von Notenblättern übersät, auf die er einzelne Noten gemalt hatte. Während ich den Tee bereitete, stand er mit den Händen in den Taschen da und sah – tatsächlich starrte er – Annabel an.
    Ich nahm meinen Tee. »Ich gehe nach oben, um nach Phoebe zu sehen«, sagte ich. »Ich verspreche, dass ich sie nicht wecken werde. Aber es wird dauern.«
    »Cassie, warte …« Annabel ergriff meinen Arm, wobei Tee auf den Holzboden tropfte.
    »Annabel will mit dir reden.« Ich wäre so gerne geblieben. Ich hätte die beiden so gerne mit den Köpfen aneinander gehauen, damit sie endlich zur Sache kämen. Aber leider gibt es Dinge, die man den Menschen selbst überlassen muss. Ich schloss die Tür und nahm meinen Tee mit in Phoebes Schlafzimmer.
    Der obere Teil des Hauses ruhte in tiefem Schlaf. Die Tür zu Phoebes Schlafzimmer war ein wenig geöffnet. Ich schlich mich neben ihr Bett und betrachtete die stille Gestalt, die von einem Haufen Kissen gestützt wurde und kaum atmete. Ich hatte zuletzt vor zwei Tagen eine Nacht hier verbracht und suchte unwillkürlich nach sichtbaren Zeichen des Verfalls. Ich wurde mir des übermächtigen Dranges bewusst, sie zu beschützen. Unter der blassen, dünnen Hautschicht konnte ich

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