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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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keine Zeit. Na und?«
    »Ich bin ja so blöd«, sagte ich. Ich konnte nicht glauben, wie blind ich gewesen war. »Es ist so verdammt offensichtlich – Ben wollte dich unbedingt ins Bett kriegen. O mein Gott, Annabel, er betet dich an! Er hat nach dir geschmachtet. Es ist unheimlich romantisch.«
    »Nein. Du irrst dich.«
    »Er hat Fritz geschlagen, um Gottes willen. Er war einfach zu doof zu kapieren, dass man in eine gute Freundin, die einem eine ständige Erektion verschafft, eigentlich verliebt ist.«
    Annabel lächelte zum ersten Mal. Ihr von Tränenspuren gezeichnetes Gesicht wirkte absolut (kein anderes Wort würde passen) strahlend. »Es war … er war … der Sex war wundervoll. Aber er hat hinterher ständig gesagt, es täte ihm Leid. Er glaubt wahrscheinlich nicht, dass er ebenso gut im Bett sein könnte wie Fritz. Aber er ist in vielerlei Beziehung besser.«
    »Wirklich?« (Verzeihen Sie mir, aber ich starb vor Neugier.)
    »Er ist geduldiger und ermutigender. Er wollte nicht, dass ich den zweiten Orgasmus zu schnell erzwang.«
    »Den zweiten?« Gütiger Himmel. Aber jetzt musste ich alles wissen. Darin liegt schließlich der Sinn, die beste Freundin zu sein.
    »Nun, ja«, sagte Annabel. »Nach dem ersten Mal – was unvermeidlich ein wenig schnell geschah – zogen wir uns aus und taten es richtig. Es war so unglaublich. Ich kann es dir nicht beschreiben. Aber seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet.«
    »Das kommt einfach daher, dass er ein noch größerer Trottel ist als du.«
    »Was meinst du damit?«
    Ich griff über den Tisch und streichelte ihre Hand. »Liebe Annabel, du und Ben habt euch ineinander verliebt, aber ihr seid beide zu einfältig, um es zu erkennen. Das ist wie in einer dieser verwirrenden Komödien, wo sich die Liebenden bis zum Ende des dritten Akts unweigerlich missverstehen. Verzeih, wenn ich etwas begriffsstutzig bin –, aber warum muss es als Tragödie enden? Ich meine, was empfindest du für Ben?«
    »Ich verdiene es nicht, Gefühle zu haben.«
    »Es geht nur um deine Gefühle. Liebst du ihn?«
    »Ich sollte es nicht – nicht wenn ich Fritz lieben sollte.«
    »Annabel, liebst du Ben?« Ich ergriff ihre Hand fester. »Weil ich weiß, dass er dich liebt. Bitte sag ja.«
    »Ja. Er ist derjenige, den ich jetzt wirklich vermisse. Es geht um mehr als nur um Freundschaft.« Sie lächelte ein wenig schief. »Ich war noch nie so … so vertraut mit einem Mann. Und ich meine damit nicht den Sex. Ben ist mein Seelengefährte.«
    »Nun, meinst du nicht, dein Seelengefährte verdient es zu erfahren, dass du schwanger bist?«
    Annabel antwortete: »Er bastelt gerade erst an seiner Kar-riere. Ich will ihm nicht alles verderben.«
    »Aber er liebt dich – darauf würde ich wetten. Gott, das erklärt so vieles. Nun, ändert das nicht alles?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich muss dich noch etwas fragen«, sagte ich. Es war mir in den Sinn gekommen, wie Ihnen gewiss auch, dass diese ganze, verdrehte Situation Phoebe unter den richtigen Umständen mit unsagbarer, unbändiger Freude erfüllen könnte. »Was ist mit der … der Schwangerschaft?« (Ich sagte nicht »Baby«, weil das zu gefühlsbetont klang.)
    Obwohl ich mich bemühte, vorsichtig zu sein, war ich wohl nicht vorsichtig genug. Die Augen der armen Annabel flossen erneut über.
    Ich sagte: »Du willst es.« Ich kannte sie. Und ich hatte Recht.
    »O ja.« Sie legte ihr ganzes Herz in diese Worte.
    Ich hatte einen Kloß im Hals. Der Gedanke daran, dass -meine liebste Freundin und mein Adoptivbruder ein Baby bekamen, berührte mich zutiefst.
    Annabel sagte: »Ich will dieses Baby mehr, als ich jemals etwas gewollt habe.«
    »Dann wirst du es bekommen«, sagte ich. »Und wenn Ben dich dabei nicht unterstützen will, werde ich es tun. Ich gehe mit dir zu allen Kursen, und ich werde dir helfen, es großzuziehen. Aber ich habe das ganz starke Gefühl, dass Ben mich nichts Derartiges tun lassen wird. Du musst es ihm sagen – du hast ja keine Ahnung, wie schlecht es ihm ohne dich geht!«
    Impulsiv, und weil ich absolut wusste, dass es das Richtige war, griff ich nach dem Handy in meiner Handtasche und gab Phoebes Nummer ein. (Ich wusste, dass Ben oben war – es hätte an keinem besseren Abend geschehen können.)
    »Hallo?«
    »Ben, hi, hier ist Cassie. Hast du Zeit, Besuch zu empfangen?«
    »Mum ist zu Bett gegangen«, sagte Ben.
    »Ich möchte dich sehen.«
    Annabel, auf der anderen Seite des Tisches, wirkte betroffen. Sie schüttelte den Kopf

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