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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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keine Kämpferin.«
    »Ben auch nicht. Stell dir nur vor, wie harmonisch es bei ihnen zugehen wird.«
    »Und Ben hat dir jetzt ganz verziehen?«
    Fritz grinste. »Gott, ja. In unserer bescheidenen Wohnung läuft alles gut und problemlos. Ich wünschte nur, er würde mich nicht ständig umarmen.«
    Es war an einem frühen Sonntagabend. Peason wollte Fritz zu einem Dinner irgendwo auf dem Land verschleppen. Fritz konnte aber erst gehen, nachdem er mir detaillierte Anweisungen aufgeschrieben hatte. Ich konnte ihn nie dazu überreden, mich alleine machen zu lassen. Es war nicht so, dass er mir nicht vertraute. Er war vollkommen ruhig und zuversichtlich, ein Fels, auf den wir uns alle stützen konnten, aber nur, wenn er das Gefühl hatte, alles unter Kontrolle zu haben.
    Peason, noch immer im Mantel, seufzte und rauchte neben der Spüle. Sie sah auf die Uhr. »Werden wir jemals gehen?«
    »Bitte geht ruhig«, sagte ich. »Ich weiß, was zu tun ist. Wir kommen zurecht.«
    Fritz legte seinen Stift hin, beugte sich herüber und gab mir einen raschen Kuss auf die Wange. »Okay, ich habe die neuen Zeiten für die Medikamente aufgeschrieben. Du denkst daran, dass die weißen Tabletten die wirklich wichtigen sind?«
    »Ich werde es nicht vergessen.«
    »Und du rufst mich an, wenn irgendetwas ist? Egal was?«
    »Ich schwöre es.«
    »Okay, dann gehen wir. Ich sage ihr nur noch Bescheid, dass wir weg sind.«
    Er lief die Treppe hinauf. Peason und ich blieben allein. Ich setzte unwillkürlich ein höfliches Lächeln auf, aber Peason schmollte weiterhin. Sie hatte mich offensichtlich irgendwann von ihrer Höflichkeitsliste gestrichen.
    Sie sagte: »Fritz hat dir doch seine Handynummer gegeben?«
    »Ja, natürlich.«
    »Hör mal, würdest du mir einen Gefallen tun? Ruf nicht an, es sei denn, es ist ein richtiger Notfall. Der verdammte Ben hat alle fünf Minuten angerufen.«
    Ich versicherte ihr, dass sie darauf vertrauen könnte, dass ich sie nicht unnötig stören würde.
    Sie seufzte gereizt. »Offen gesagt, verstehe ich nicht, warum Ben uns ständig auf die Pelle rücken muss. Und jetzt bevölkern auch noch eine Frau und ein Baby die Kellerwohnung. So wie es aussieht, leben wir völlig beengt. Warum kann Ben nicht in Annabels Wohnung bleiben?«
    »Wegen Phoebe«, gab ich zu bedenken und verschränkte die Hände auf dem Rücken, damit ich ihr nicht eine verpasste.
    »O ja. Ich verstehe, was du meinst«, sagte Peason. »Nun, solange sie erkennen, dass es nicht so weitergehen kann, wenn sie tot ist.«
    Fritz kam zurück, um dieses widerliche Wesen abzuholen. Sein Gesicht wirkte verschlossen und leicht verärgert. Er liebte sie nicht, dessen war ich mir sicher. Wenn er Peason liebte, hätten wir ihn verloren.

Kapitel Fünfzehn
    Es war eine wunderschöne Hochzeit, umso mehr, weil unsere Freude von tiefer Traurigkeit durchsetzt war. Niemand sagte etwas, aber es war nicht mehr zu leugnen. Phoebe verging vor unseren Augen. Ihr Halt in unserem Leben wurde jeden Tag ein wenig schwächer. Sie war sehr glücklich, aber sie entschwebte uns.
    Während sie leichter wurde, fiel uns die Aufgabe, sie zu tragen, schwerer. Sie verbrachte den größten Teil des Tages ruhig im Bett, aber man musste ständig nach ihr sehen. Ich möchte hier berichten – ich wünschte, es könnte für alle Zeiten in Stein gemeißelt werden –, dass Fritz und Ben Helden waren. Mir wurde klar, dass die Sorge für die Hilflosen das wahre Heldentum auf dieser Erde ist, und sie sorgten großartig für Phoebe. Ihr Stolz auf die Jungs nahm ihrer Abhängigkeit den Stachel.
    Wenn sie nicht schlafen konnte, ließ Ben alle Türen offen und spielte für sie Klavier, manchmal bis tief in die Nacht hinein. Früher hatten sich die Nachbarn über seine nächtlichen Vorträge beschwert. Jetzt taten sie es nicht mehr. Die Frau fragte nur nach Phoebe, und ihr Mann hinterließ auf der Treppe eine Flasche Wein für die Jungs. Ich merkte, dass der Tod, wie die Geburt, erstaunliche Freundlichkeit bei Menschen erweckte, bei denen man es am wenigsten erwartet hätte.
    Fritz war der Fels des Haushalts. Jemand musste in dieser Situation die Verantwortung übernehmen, und wir wandten uns automatisch alle an Fritz. Ich kann mir nicht vorstellen, wann er Zeit zum Schlafen fand. Rookery Nook lief am West End immer noch. Und er hatte einen weiteren Werbespot drehen können (Sie werden sich bestimmt daran erinnern – er spielte diesen Schlamper, der sich wundersamerweise in Mister Darcy verwandelt,

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