Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)
werden. Ich kann sie nicht verlassen, bevor sie nicht ihren Platz im Leben gefunden haben. Warum lachst du?«
»Du kommst mir vor wie eine Gestalt aus einem viktorianischen Roman, die sich um ihre unverheirateten Töchter sorgt. Ich könnte deinen Plan beinahe ernst nehmen, wenn Fritz und Ben achtzehnjährige Mädchen wären.«
»Komm schon, Cassie.« Phoebe war ungeduldig und entschlossen. »Wirst du mir helfen oder nicht?«
Ich liebte sie so sehr für ihre blinde Liebe. Obwohl der Gedanke daran absurd war, solvente Frauen für die Jungs ausfindig zu machen, konnte ich nicht ablehnen. Für Phoebe würde ich alles tun.
Fast alles, sollte ich sagen. »Natürlich helfe ich dir«, antwortete ich, »aber bevor wir anfangen, muss ich eines ganz deutlich sagen. Ich weiß, was du denkst, und die Antwort ist nein.«
Ihre Augen weiteten sich unschuldig. »Was? Wovon sprichst du?«
»Du hoffst, dass ich selbst einen von ihnen heiraten werde.«
Phoebe lachte, war sich keiner Schuld bewusst. »Warum nicht? Du liebst sie beide, seit du klein warst.«
»Sie sind für mich wie Brüder.«
»Nicht mehr. Es wäre nicht viel nötig, um dich richtig in einen von ihnen zu verlieben.«
»Tut mir Leid, aber dann hätte ich das bereits getan.«
»Ich wäre so glücklich, wenn ich wüsste, dass sie bei dir sind!«
»Ich könnte sie ohnehin nicht beide heiraten«, erklärte ich. »Warum inserierst du nicht wegen eines Kindermädchens?«
Ihr Optimismus geriet ins Wanken. Also milderte ich meinen Ton. »Es tut mir Leid, aber ich bin verlobt.«
»Matthew.« Phoebe war Matthew mehrmals begegnet. Ich hatte ihn zum Sonntagsessen bei den Darlings mitgebracht, an einem Tag, an dem ich wusste, dass auch andere Leute da wären, die man ebenfalls für das unausweichliche Rauchen und Fluchen verantwortlich machen könnte.
»Ja«, sagte ich.
»Also denkst du, Matthew sei der Richtige.«
Hatte ich ihr das nicht gesagt? »Ja«, antwortete ich erneut.
»Mir war nicht klar, dass er um deine Hand angehalten hat.«
»Nun, er hat noch nicht wirklich um meine Hand angehalten. Nicht ausdrücklich.« Das war ein wunder Punkt. Matthew sprach von Heirat, aber sehr unbestimmt. Es schien immer nur Bestandteil seiner beständigen Phantasie, einen Tipp von einem Klienten zu bekommen, einen großen Wurf auf dem Markt zu landen und sich mit fünfunddreißig zur Ruhe zu setzen. Er hatte gesagt, dass er mich liebt, aber nicht oft – nicht annähernd so oft, wie ich es hören wollte. Und er hatte nie ausdrücklich gesagt, dass er tatsächlich mich heiraten wollte.
»Also bist du noch nicht verlobt?« (Sie war genauso schlimm wie Betsy – diese Besessenheit, alles offiziell machen zu wollen.)
»Nicht offiziell«, sagte ich. »Wir haben noch kein Datum festgelegt.«
»Na gut«, sagte Phoebe. »Es tut mir natürlich Leid für die Jungs, aber Matthew schien mir sehr nett an dem Abend. -Seine hübsche Begonie ist noch immer ein Blütenmeer.«
Ich musste unwillkürlich lachen. Ich mochte es, wie Phoebe Menschen gedanklich mit den Pflanzen verband, die sie ihr schenkten.
Und sobald ich gelacht hatte, hätte ich weinen können. Matthew musste mich bald fragen. Ich wollte, dass Phoebe uns verheiratet erlebte.
Phoebes Gedanken waren zu dem »Problem« ihrer Jungs zurückgekehrt. Sie griff nach einem Notizbuch und einem Stift auf dem kleinen Tisch neben ihr. »Ich dachte, wir beginnen mit einer Liste ihrer besten Eigenschaften.«
»Ihre Verkaufsargumente«, ergänzte ich, um eine unbewegte Miene bemüht. Es würde keine lange Liste werden, sodass das neue Notizbuch ein wenig überflüssig wäre. O Gott, hatte sie es speziell deshalb gekauft, weil sie dachte, das machte die Sache geschäftsmäßiger? Jimmy wäre in Wolfsgeheul ausgebrochen.
»Stimmt«, sagte Phoebe glücklich.
»Okay.« Ich merkte, dass sie darauf wartete, dass ich etwas sagen würde. »Wollen wir mit Fritz anfangen?«
»Gute Idee – ich wusste, dass es richtig war, dich hinzuzuziehen.« Phoebe schrieb strahlend etwas in ihr Notizbuch, während sie die Worte vor sich hin murmelte. »Frederick -James Darling – weithin bekannt als Fritz – Alter einunddreißig – Berufsschauspieler.«
Ihr Stift schwebte in der Luft. Sie schwieg. Ich füllte das Schweigen unfreundlicherweise nicht aus. Ich wollte sie zu der Erkenntnis bringen, dass nicht viel zu sagen blieb, soweit es die Verkaufsargumente betraf.
»Er hat eine hübsche Singstimme«, fügte sie hinzu.
Erneutes Schweigen.
»Ist absolut
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