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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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mondsüchtigen Augen an. Man stelle sich vor, ein so flottes Mannsbild hier in der Leihbibliothek! Und mit der jungen Inhaberin allem Anschein nach auf vertrautem Fuß! Pippa stieg sofort himmelhoch in ihrer Achtung.
    Jane lächelte zurück, und Pippa wurde sogar ein bißchen rot. Er schwatzte unbekümmert drauflos: »Und Schwester Jane ebenfalls, das ist ja ein wahrer Glückstag für mich. Ich hörte schon so etwas läuten von einer Bücherstube, die neuerdings in Rangimarie eröffnet worden sei, und von einer hübschen kleinen Bibliothekarin, aber wer hätte da an Miss Knox gedacht?«
    Pippa hatte sich von ihrer ersten Verblüffung erholt und fand, daß dem selbstherrlichen jungen Mann zunächst mal ein kleiner Dämpfer gebührte. Sie blieb ihm die Antwort nicht schuldig. »Sie bestimmt nicht, denn Sie haben ja nicht mehr ein einziges Mal an sie gedacht, seit Sie sie trafen.«
    »Ach, wenn Sie wüßten! Sagen Sie selbst, Jane, wenn Sie so ein entzückendes, süßes... ich meine, wenn Sie einer so ernstzunehmenden jungen Dame mitten in der Wildnis im Kampf mit einem Primuskocher begegnet wären und sie hätte Ihnen ihren Namen verraten, würden Sie das vergessen haben?«
    »Nicht, wenn sie so außergewöhnlich ist wie Pippa«, gab Jane lächelnd zurück, und Mark, durch diese Fürsprache ermutigt, wendete sich laut rufend zur Tür: »Peg, komm rein und überzeuge dich mit eigenen Augen, wer hier ist. Und dann untersteh dich, noch einmal über mein Daumenprickeln zu lästern.«
    Margaret Marvell war reizend. Sie begrüßte Pippa wie eine alte Freundin und erzählte Jane, die sie anscheinend gut kannte, die Geschichte von dem widerspenstigen Feuerspeier. Als die vier Mädchen sich endlich von dem faszinierenden Anblick losgerissen hatten und die Bücherei einen Moment leer war, unternahmen sie alle zusammen einen Rundgang durch Pippas Haus und durch den Garten bis zu ihrem Aussichtsplatz.
    »Seht doch die himmlischen roten Blüten! Aber eigentlich ist das alles für die Katze, weil ich überhaupt keine Zeit finde, hier zu sitzen«, sagte sie bedauernd, worauf ihr alle einmütig zuredeten, sie solle sich lieber an ihrem gutgehenden Geschäft freuen, statt von Aussichten zu schwärmen, davon würde man nicht satt. Es herrschte sofort ein so vertrauter, lustiger Ton zwischen ihnen, daß sie rasch den frostigen Eindruck von Nelson Warrens Besuch vergaß und ihre altgewohnte gute Laune wiederfand.
    »Ein prächtiger Hund ist das«, bemerkte Mark, bemühte sich jedoch vergeblich, Mohr ein Zeichen der Teilnahme zu entlocken. »Hervorragende Rasse. Sie sollten ihn mal auf eine Ausstellung schicken. Aber den hatten Sie doch damals noch nicht, als wir Sie trafen, nicht wahr?«
    »Nein, mein Vetter brachte ihn mir erst später, als Schutz gegen Räuber und Einbrecher. Nur hat er sich leider noch nicht an mich gewöhnt. Er reagiert nicht auf mich und hat die ersten drei Tage nichts gefressen. Auch jetzt nimmt er sein Futter ziemlich lustlos, und an mir hat er auch kein Interesse.«
    »Das gibt sich mit der Zeit. Der arme Kerl leidet an Heimweh. Neufundländer sind sehr anhänglich und vertragen solche gewaltsamen Veränderungen nicht. Sobald er Sie erst einmal als Herrin anerkannt hat, wird er Ihnen treu ergeben sein. Die sind so.«
    Pippa seufzte. »Ich wollte, es wäre schon soweit«, sagte sie. »Es ist so traurig, das mitanzusehen. Wie finden Sie den Garten? Ziemlich groß, nicht? Aber ich fürchte, ich werde eine Last damit haben, denn das Gras ist seit dem letzten Regen mächtig in die Höhe geschossen, und mähen kann man es bei dem unebenen Boden schlecht.«
    »Was Sie brauchen, ist ein Tier, das Sie hier grasen lassen können. Ein Lamm oder eine junge Ziege. Hör mal, Peg, schenken wir ihr doch eine zu Weihnachten. Eine lebende, keine bratfertige. Wie wäre das?«
    »Aber könnte sie denn von diesem Garten allein existieren?«
    »Ja natürlich, wenn Sie sie manchmal an der Küste weiden lassen«, versicherte Margaret. »Ich finde, Sie sollten sich wirklich eine kleine Ziege zulegen, sie sind unsäglich drollig und viel klüger als Schafe. Mark kann Ihnen eine bringen. Wir haben ganze Herden hinter dem Haus, um die Blaubeeren und das Unkraut niedrig zu halten. Wir suchen Ihnen eine hübsche, kleine schwarze aus, Pippa, die zu Ihrem schwarzen Hund paßt und ihm die Grillen verscheucht.«
    Sie wohnten, wie sich herausstellte, nur achtzehn Kilometer entfernt in entgegengesetzter Richtung der Warrens. »Was ich als gnädige

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