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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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werden es uns schön machen.«
    Pippa sah dem schnellen, schnittigen Wagen nach, bis er um die Ecke bog, dann drehte sie sich seufzend um und ging langsam ins Haus. Zwei Monate noch bis zum März. Würde sie das Leben in Rangimarie nicht doch langweilig finden, trotz all ihrer optimistischen Behauptungen?
    Mark empfing sie mit verdrießlichem Gesicht.
    »Das war häßlich von Ihnen. Jetzt kommen Sie sich wohl besonders schlau vor, wie? Ich muß sagen, ich bin schwer enttäuscht von Ihnen, daß Sie so gehässig sein können.«
    »Hat mit Gehässigkeit gar nichts zu tun. Weshalb soll ich Sie allen Leuten vorstellen, mit denen ich spreche? Außerdem benahmen Sie sich schon wieder so auffällig, und da wären Sie bei Pam sowieso an der falschen Adresse. Sie ist nicht Kitty, verstehen Sie.«
    »Jetzt sind Sie aber aggressiv. Wie ihr Frauen einen Mann doch täuschen könnt! Ich dachte, Sie seien meine beste Freundin, und da lassen Sie mich kaltlächelnd abrutschen, gerade wenn diese berauschende Vision vor meinen geblendeten Augen auftaucht.«
    »Sie armer, mißhandelter Mann! Nehmen Sie sich ein Buch und dann adieu! Sie hatten ja gar nicht die Absicht, zu mir zu kommen. Sie wollen mich nicht sehen, und ich kann Ihren Anblick erst recht entbehren.«
    »Na — na. Was ist denn los mit unserem kleinen Mädchen?«
    »Ich bin traurig. Ich hab’ schlechte Laune. Pam ist weg.«
    »Und mir schwant, Sie werden ihr folgen, früher oder später. Als Sie kamen, habe ich mit Peg gewettet, daß Sie höchstens so lange bleiben, bis das Geschäft in Schwung gebracht ist, und daß Sie dann die Langeweile packt und Sie alles wieder verkaufen. Kein Mädchen hält es in diesem stumpfsinnigen Nest jahrelang aus.«
    »Die Wette werden Sie verlieren. Ich gehe nicht fort. Ich fühle mich nur im Moment einsam, weil es so schön war, Pam hier zu haben. Aber sie kommt wieder!«
    »Tatsächlich? Da muß ich mich ja höllisch in acht nehmen, daß ich nicht noch einmal ins Fettnäpfchen trete.«
    »Ja, im März, und dann möchte ich selbstverständlich, daß Sie sie kennenlernen. Das vorhin tat ich nur, um Ihnen die Sache mit Kitty heimzuzahlen, und außerdem fuhr sie gerade ab.«
    »Dann sei es Ihnen vergeben, kleine Pippa. Was für ein braves Mädchen Sie sind. — Wissen Sie, ich glaube, ich war noch nie mit einem Mädchen befreundet — ich meine, nur so befreundet, ohne jeden Hintergedanken. Sie geben einem irgendwie das Gefühl, als sei man Ihr älterer Bruder oder Ihr Beschützer. Weshalb wohl? Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht, weil ich nicht hübsch oder besonders anziehend bin«, meinte sie schlicht und ohne Groll.
    Er betrachtete sie einen Moment abschätzend.
    »Freilich, Sie sind keine atemberaubende Schönheit, aber Sie haben wunderbares Haar, strahlende, große Augen, und ich finde Sie ungewöhnlich reizvoll anzusehen. — Sie sind genauso hübsch wie die anderen. Nein, das ist es nicht. Auch nicht, daß Sie so erhaben und weise sind — tragen Sie Ihr Näschen nicht gar zu hoch. Im Ernst, ich habe mir immer eine jüngere Schwester gewünscht. Peg ist ein feiner Kerl, aber meine Späße — und überhaupt Männer im allgemeinen — gehen ihr auf die Nerven. Ich hätte gern jemanden zum Lachen und Lustigsein gehabt, und bei Ihnen denke ich immer, Sie könnten meine kleine Schwester sein.«
    »Danke, Mark. Das ist nett von Ihnen.«
    »Wohlgemerkt, nicht daß ich etwa einem kleinen Flirt abgeneigt gewesen wäre, aber Sie reagierten von Anfang an reichlich sauer.«
    »Gewiß eine erholsame Abwechslung für Sie, und als Freund sind Sie mir auch viel lieber. Jetzt haben Sie mich richtig wieder aufgemuntert. Zum Dank dafür und weil Sie nicht nachtragend sind, lade ich Sie sofort ein, wenn Pam zurückgekommen ist.«
    Er nahm sein Buch.
    »Ich nehme Sie beim Wort, das ist ein Versprechen. Ja, das war ein Gesicht, so berauschend... Ach so, das sagte ich schon einmal.«
    »Ja, sie ist schön, und man kann sie immer wieder ansehen.«
    »Geben Sie mir Gelegenheit dazu, ja? Und blasen Sie nicht zuviel Trübsal heute abend. Wie wär’s denn, wenn Sie mit zu uns zum Essen kämen? Ich fahre Sie nachher wieder nach Hause.«
    »Nein, wirklich, vielen Dank. Ich bin schon so schläfrig und muß unbedingt noch die neuen Bücher vorbereiten, denn ich habe versprochen, sie morgen auszugeben. Aber am Sonntag komme ich gern, wenn es Margaret recht ist.«
    Später, als sie die Bibliothek geschlossen hatte, machte sie mit Mohr einen Spaziergang. Seit die

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