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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wollte.«
    »Laß nur, ganz gut, daß du’s nicht tatest. So erfahren sie wenigstens nicht, daß wir bei ihnen eingedrungen sind. Da haben wir noch mal Glück gehabt, und hoffentlich schaffen wir’s auch bis nach Hause, aber ich muß Freddy sofort Bescheid sagen, daß er den Schlitten überholt.«
    »Wir kommen nun recht spät zurück nach all unseren Abenteuern. Wolltest du mit Mark nicht auch ins Kino gehen?«
    »Ach, das haben wir uns wieder anders überlegt«, erwiderte Pam, eine Spur zu unbekümmert. »Mir ganz recht, denn ich habe für heute genug.«
    Sie aßen recht schweigsam ihr Abendbrot, und nach einer Weile fragte Pam: »Was ist dir, Liebling? Du bist käseweiß und zu Tode erschöpft. Mir scheint fast, dich bedrückt irgend etwas, oder verfolgt dich nur der Anblick des großen, stillen Hauses? Es wirkte auch tatsächlich sehr unheimlich und tragisch. Aber das tun fremde Häuser oft im Dämmerlicht, besonders, wenn man in einem streikenden Wagen sitzt und Hilfe sucht.«
    »Ich bin nicht erschöpft und fühle mich auch vollkommen wohl, aber laß uns heute mal früh zu Bett gehen. Ich friere vor Müdigkeit.«
    »Du frierst? Du, das wäre doch ein Grund, den Kamin anzustecken, das erste Kaminfeuer in diesem Jahr. Eine prima Idee. Da könnten wir gleich ein paar von unseren Ästen verbrennen. Aber nein, das lohnt sich nicht, du siehst wirklich wie ein Gespenst aus. Du nimmst jetzt ein heißes Bad.«
    Das mit dem Bad war jedesmal ein Problem. Man mußte dazu einige Benzinkanister voll Wasser zum Kochen bringen, sie zu dem dunklen, zugigen Verschlag im Schuppen schleppen, und dort ging dann die Prozedur beim Licht einer flackernden Kerze vor sich, während Mohr ernst und feierlich vor der mit einer Decke verhängten Tür Wache hielt. Meistens gab es dabei viel Spaß und Gelächter, aber heute abend fühlte sich Pippa höchst ungemütlich, und sie war froh über Mohrs schützende Gegenwart. Sie ertappte sich sogar dabei, daß sie ängstlich in schummerige Ecken schielte und sich überhaupt wie ein dummes kleines Mädchen benahm, dem eine schaurige Gespenstergeschichte erzählt worden ist.
    An Pams Seite und mit Mohr dicht neben dem Bett verschwand dieses Gefühl glücklicherweise, und sie schlief sehr rasch ein. Gegen Mitternacht jedoch wachte sie unter einem beklemmenden Alpdruck auf. Jemand beugte sich über ihr Lager, hielt ein Glas mit der Hand umschlossen und wollte sie zwingen, den Inhalt zu trinken. Sie stieß einen so entsetzten Schrei aus, daß Pam aufschrak und Mohr mit lautem Knurren in die Höhe fuhr.
    »Es ist nichts«, stammelte sie und merkte zu ihrem Ärger, daß sie schlotterte. »Absolut nichts... Ruhig, Mohr. Sei still. Nein, keine Räuber. Keine Einbrecher oder böse Männer. Verzeih, Pam, es war nur ein schlechter Traum. Ich lag krank im Bett, und jemand versuchte, mir Medizin einzuflößen.«
    »Na, wenn’s John war, dann wird er doch sicher so sanft mit dir umgegangen sein, daß du nicht so zu schreien brauchst. Leg dich hin, Pippa. Du wirst morgen länger im Bett bleiben, es ist sowieso Sonntag.«
    Es war Freddy, der ihnen am nächsten Morgen die Neuigkeit verkündete.
    Pippa hatte endlich tief und fest geschlafen und wachte erst auf, als Pam ihr um acht Uhr eine Tasse ans Bett brachte. Ein paar Minuten später kam Freddy zum Schuppen, und Pam ging hinaus, um ihm über ihre ärgerliche Panne zu berichten.
    Er hörte mit sachkundigem Ernst zu, bezeichnete als Ursache des Übels >dieses Dreckzeug von Benzin, das sie einem hier andrehen<, schloß aber wie gewöhnlich mit den zuversichtlichen Worten: »Machen Sie sich man keine Sorgen, Miss, das kriege ich heute nachmittag im Nullkommanichts wieder hin, und vorher brauchen Sie ihn ja nicht, was?«
    Pam verneinte und war schon im Begriff, zu Pippa zurückzukehren, als Freddy beinah schüchtern fragte: »Am Ende haben Sie das Neueste noch gar nicht gehört, Miss?«
    »Gar nichts habe ich gehört, Freddy. Ich komme gerade aus dem Bett.«
    »Nämlich, Mr. Warren soll gestern abend gestorben sein.«
    »Allmächtiger! Welcher Mr. Warren?«
    »Mr. Nelson, Miss Mannering. Der, der schon immer so arm dran war. Sicher war das für ihn, wie man so sagt, eine Erlösung. Hat ‘ne Menge zu leiden gehabt und soll auch ein sehr schwieriger Mensch gewesen sein, erzählen die Leute, der arme Herr.«
    »Na, da bin ich aber froh, daß es ihn erwischt hat und nicht seinen Bruder«, erwiderte Pam ohne einen Funken vornehmer Zurückhaltung. »Ich glaube, Sie

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