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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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erweisen wollten. Gwen saß einige Reihen vor ihnen und versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken, während sie einen Arm um ihre Tochter gelegt hatte. Ihr Ehemann saß auf der anderen Seite des Mittelgangs und starrte sie unablässig an. Gwen bekam davon entweder nichts mit oder aber es interessierte sie nicht.
    Randolph hatte zwei Reihen vor Francesca einen Platz gefunden und sah ebenfalls in einem fort zu Gwen. Er stand nach wie vor ganz oben auf ihrer Liste der Verdächtigen.
    „Ihr Tod war eine schreckliche Tragödie, und ich bin sicher, dass sich viele von Ihnen die gleiche Frage stellen, die auch ich mir stelle: Warum? Warum eine so gute, ehrliche und fromme Frau? Welche Gerechtigkeit soll darin liegen?“, redete Culhane in leidenschaftlichem Tonfall weiter.
    Francesca entdeckte Francis und Sam Wilson, die beide hinter ihr saßen. Francis war kreidebleich, die Nase leuchtend rot. Sie schaffte es nicht, ihre Tränen zurückzuhalten. Wilson hatte einen Arm um sie gelegt und machte selbst auch einen bestürzten Eindruck.
    Auf einmal sah er auf, und ihre Blicke trafen sich.
    Sie drehte sich rasch nach vorn und überlegte fieberhaft, ob sie sich den distanzierten Glanz in seinen Augen nur eingebildet hatte. Oder war da wirklich ein Ausdruck zu sehen gewesen, der so gar nicht zu dem Mann passte, als der er sich bislang präsentiert hatte?
    Farr saß ein paar Plätze neben Hart und schaute ebenfalls zu Francesca, als die in seine Richtung blickte. Seine grauen Augen waren so kalt wie immer, doch diesmal lächelte er nicht, woraufhin ihr ein Schauder über den Rücken lief. Sie war sich sicher, er hatte irgendetwas vor. Dass er in diesem Fall einige Informationen unterdrückt hatte, war zweifellos nur die Spitze des Eisbergs.
    Als sie sich von ihm abwandte, sah sie, wie Daisy Rose etwas ins Ohr flüsterte und dann schnell aufstand, um die Kirche zu verlassen.
    Das war die Gelegenheit für Francesca, Daisy zur Rede zu stellen. „Ich bin gleich wieder da“, flüsterte sie Hart ins Ohr, dann stand sie auf, ehe er etwas erwidern konnte, und verließ die Sitzreihe.
    Außer Atem schloss sie die Kirchentür hinter sich und wunderte sich, Daisy an der obersten Stufe der kurzen Treppe anzutreffen, als habe sie dort auf sie gewartet. „Kanntest duKate Sullivan?“, fragte sie ohne Umschweife.
    „Nein“, entgegnete Daisy mit einem knappen Schulterzucken. „Woher auch? Wir haben uns wohl kaum in den gleichen Kreisen bewegt.“ Ihr Tonfall war unüberhörbar arrogant.
    Francesca holte tief Luft, um gegen die Angst anzukämpfen, die diese andere Frau bei ihr auslöste. „Und warum bist du dann hier?“
    „Um ihr die letzte Ehre zu erweisen.“ Es war beeindruckend, wie es ihr gelang, keine Miene zu verziehen und durch keine noch so winzige Regung einen Hinweis darauf zu geben, was in ihrem Kopf vorging. Lediglich das Funkeln in ihren Augen wirkte ein wenig überheblich.
    Dass es in Wahrheit keinen Grund für Daisy gab, zur Beerdigung zu kommen, war Francesca völlig klar, oder besser, keinen, der mit Kate zu tun hatte.
    „Das glaube ich dir nicht. Warum bist du wirklich hier?“, wollte Francesca wissen.
    Wieder ein Schulterzucken. „Es ist doch schrecklich, wenn eine so gute und so ehrliche Frau von diesem Schlitzer umgebracht wird. Das hat Father Culhane sehr schön beschrieben.“
    Francesca fragte sich, wieso sie Daisy jemals hatte leiden können. „Warum bist du zu Hart ins Büro gegangen?“
    Daisy lächelte und erwiderte leise: „Er ist mein Wohltäter. Wir hatten etwas zu besprechen.“
    Sie waren Feinde, dachte sie. Todfeinde sogar. Dem Gesichtsausdruck dieser Frau war das nicht anzusehen, doch sie wusste es instinktiv. Genauso wie sie wusste, dass sie Calder von ganzem Herzen liebte und sie Daisy keine Gelegenheit geben würde, sich in ihre Beziehung einzumischen. „Warum sagst du mir nicht einfach, was du wirklich willst? Es ist offensichtlich, dass du mit mir reden wolltest. Bist du deswegen hier?“
    „Nein“, widersprach Daisy. „Ich bin wegen Calder hier. Ihn will ich.“
    Damit war der Fehdehandschuh geworfen. „Bist du bei ihm im Büro gewesen, um ihn anzuflehen, damit er dich zurücknimmt?“, fuhr Francesca sie an.
    „Ich habe noch nie einen Mann anflehen müssen“, erklärte Daisy von oben herab. „Ich bekomme immer das, was ich haben will, Francesca.“
    „Dann willst du also Hart zurückhaben? Ist es das?“
    „Wenn er deiner überdrüssig ist, wird er schon von sich aus zu mir

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