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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ungleiche Paar gerichtet. Randolph begrüßte Bridget freundlich, doch das Mädchen schien nicht so recht zu wissen, was es tun sollte, sondern sah wiederholt zwischen dem irischen Edelmann und dem Vater hin und her, dem soeben Handschellen angelegt wurden.
    Francesca lief zu Bragg, als der einen der Polizisten anwies: „Bringt den Kerl aufs Präsidium.“
    „Ich habe nichts getan!“, rief Hanrahan wütend. „Dieser Bastard will mir meine Frau und meine Tochter wegnehmen!“
    Bragg ignorierte ihn und drehte sich stattdessen zu Francesca um. „Ich werde ihn über Nacht in die Arrestzelle sperren, damit er sein Temperament wieder in den Griff bekommen kann“, erklärte er.
    Sie nickte, da sie es für eine gute Idee hielt – zumal Gwen wahrscheinlich auf dem besten Weg in Randolphs Bett war. „Wird er weiter beschattet?“
    „Ja, der Mann ist hier. Mach dir keine Sorgen, Francesca“,sagte er leise. „Wir werden ihn nicht aus den Augen verlieren.“
    Es fiel ihr schwer, zu entscheiden, ob sie sich Sorgen um Gwen oder vielmehr um sich selbst machte. Du kannst dich noch so sehr an Hart festklammern, er wird dir trotzdem entgleiten. Francesca atmete tief durch, aber das Echo von Daisys Worten war so laut und klar in ihrem Kopf, dass es sich einfach nicht vertreiben lassen wollte.
    „Miss Cahill?“, hörte sie auf einmal eine leise Frauenstimme hinter sich.
    Francesca sah, dass es sich um Francis O’Leary handelte. „Hallo“, begrüßte sie sie freundlich, doch die Frau machte weiterhin eine betrübte Miene. Sie folgte Francis’ Blick, der auf irgendetwas hinter ihr gerichtet war, und dann erkannte Francesca, dass sie zu Sam Wilson sah, der in ein Gespräch mit Father Culhane vertieft war. „Was ist?“, fragte sie, als ihr klar wurde, dass die Frau mit ihr unter vier Augen reden wollte.
    „Ich habe gelogen“, flüsterte Francis, die den Tränen nah war. „Es tut mir so leid, ich habe gelogen. Sam hat am Donnerstag nicht die Nacht in meiner Wohnung verbracht.“
    Überrascht schaute Francesca wieder zu Wilson. Er hatte kein Alibi für den Mord an Kate!
    Plötzlich versteifte sie sich, da sie einen Gentleman aus der Kirche kommen sah, den sie zwar eindeutig nicht kannte, der ihr aber seltsam vertraut vorkam.
    Bragg hatte sich soeben zu ihr gestellt und bemerkte ihren entgeisterten Ausdruck. „Was gibt es?“, fragte er.
    „Das weiß ich noch nicht“, murmelte sie und beobachtete weiter den jungen Mann. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    Das Foto, das Farr gefunden hatte … in John Sullivans Zimmer … das Foto, das Kate Sullivan und einen unbekannten jungen Mann zeigte!
    „Wer ist das?“, rief sie, stürmte aber bereits auf den Fremden los, der ihr entgegenkam. Bragg folgte ihr sofort. „Entschuldigen Sie, Sir?“, stoppte sie ihn.
    Der Mann blieb stehen und hob fragend eine Braue. „Was kann ich für Sie tun?“ Seine kultivierte Aussprache war die eines Mannes, der die besten Schulen besucht hatte.
    Er war eindeutig der Mann auf dem Foto. „Sir, ich bin Francesca Cahill, Kriminalistin. Ich ermittle in dem Mord an Kate Sullivan“, stellte sie sich vor. „Woher kannten Sie die Verstorbene?“
    Sorgfältig zog er an seinen Handschuhen aus Ziegenleder, bis sie perfekt saßen, erst dann hob er seinen Blick. Er hatte strahlend blaue Augen. „Vor langer Zeit war Kate meine Schwester“, erklärte er.

23. KAPITEL
    Sonntag, 27. April 1902
14 Uhr
    Francesca sah den Mann nun lange ungläubig an. „Kate war Ihre Schwester?“
    Hart und Bragg kamen zu ihr, während der Gentleman antwortete: „Ja, das ist richtig.“
    Einen Moment lang konnte sie nichts anderes machen, als dazustehen und ihn anzustarren. Wie konnte Kate Sullivan aus der Arbeiterschicht einen Bruder haben, der ganz offensichtlich in besseren Kreisen zu Hause war?
    „Ich bin Rick Bragg, Police Commissioner“, nutzte Bragg das vorübergehende Schweigen. „Es tut mir leid, was Ihrer Schwester zugestoßen ist.“
    „Danke“, erklärte der Mann nun. „Ich bin übrigens Frank Pierson.“
    „Könnten Sie uns erklären, wieso Kate als Verkäuferin gearbeitet hat und mit John Sullivan verheiratet war?“
    Pierson presste die Lippen zusammen. „Lieber nicht. Dies ist ein trauriger Tag, Sir.“
    Ehe er sich abwenden und gehen konnte, packte Bragg ihn am Arm. „Sir“, sagte er leise. „Ich fürchte, ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Sie haben keine Wahl, ob Sie antworten möchten oder nicht.

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