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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Erklären Sie mir bitte, wieso eine Frau von solch vornehmer Abstammung einen Mann wie Sullivan heiratete und in denkbar schlechten finanziellen Verhältnissen lebte.“
    „Es tut mir leid“, erwiderte Pierson lächelnd. „Ich bin ein wenig aufgewühlt. Sie müssen wissen, ich hatte Kate seit Jahren nicht mehr gesehen.“
    „Seit wie vielen Jahren?“, hakte Bragg nach.
    „Vor fünf Jahren brannte sie mit einem Schurken durch. Er stammte zwar aus gutem Haus, aber wegen seines höchst unmoralischen Lebenswandels wurde er enterbt. Als meine Schwester uns verließ, wurde sie von meiner Familie enterbt“, erklärte er mit Nachdruck. „Sie brach uns allen das Herz“, fügte er an.
    „Und was ist mit diesem Schurken geschehen?“, wollte Francesca wissen. „Es war doch sicherlich nicht Sullivan?“
    „Selbstverständlich nicht“, entgegnete Pierson und lächelte flüchtig. „Sein Name war Bradley Hunter. Er verließ sie nur kurze Zeit später. Heute lebt er in Paris, soweit ich weiß. Sie war mit den Nerven und finanziell am Ende, und da blieb ihr vermutlich nichts anderes übrig, als Sullivan zu heiraten.“
    „Vermutlich?“, wiederholte Francesca, die Mitleid für Kate empfand. „Sprachen Sie nicht mit ihr, als Hunter sie verließ? Sie werden doch bestimmt versucht haben, sie nach Hause zurückzuholen.“
    „Keineswegs“, antwortete er kühl. Seine Augen waren mit einem Mal völlig abweisend. „Zwar wurde sie heute beigesetzt, Miss Cahill, aber für meine Familie ist sie bereits vor fünf Jahren gestorben, und zwar am 14. Februar, als sie mit Hunter durchbrannte. An jenem Morgen sah ich sie das letzte Mal, als wir beim Frühstück zusammensaßen und uns unterhielten.“ Mit regloser Miene nickte er Bragg zu. „Beantwortet das Ihre Frage umfassend genug?“
    „Beinahe“, gab der zurück. „Wo waren Sie am Donnerstagabend, Mr Pierson?“
    Bragg ging in sein Büro und wartete dort auf Francesca. Sie folgte ihm zwar relativ rasch, war jedoch so in Gedanken, dass sie von ihrer Umgebung kaum etwas bewusst wahrnahm. Sie analysierte jeden Moment, den sie mit Frank Pierson zugebracht hatten. Als auch Hart eingetreten war, schlossBragg die Tür.
    Francesca sah die beiden Männer an. „Sein Alibi ist hieb- und stich fest.“
    „Ja, hieb- und stichfest ist es tatsächlich“, stimmte Bragg zu.
    „Und so praktisch“, steuerte Hart bei, „dass er an dem Tag, an dem seine Schwester ermordet wurde, bei seiner liebenswürdigen alten Mutter zu Abend gegessen hat.“
    „Das gesamte Personal hat ihn dabei gesehen“, erklärte Francesca. „Der Koch, die Haushälterin, der Butler und ein Kammerdiener.“
    „Und nicht zu vergessen die beiden Dienstmädchen“, ergänzte Hart ironisch.
    „Er hat ein Alibi für jeden Abend, an dem der Schlitzer zuschlug“, überlegte Francesca. „Montags geht er immer in den Lions Club.“
    Bragg ging zu seinem Schreibtisch, setzte sich aber nicht hin. „Newman überprüft jedes Alibi. Allerdings habe ich das Gefühl, dass niemand das Gegenteil behaupten wird, wenn Pierson sagt, er sei dort gewesen.“
    „Das ist einfach zu perfekt“, sagte sie. „Er ist unser erster Verdächtiger, der für jede Tatzeit ein hieb- und stichfestes Alibi vorweisen kann, aber genau deshalb kann ich es ihm einfach nicht glauben.“
    „Das sehe ich genau so“, pflichtete Bragg ihr ruhig bei.
    Sie erwiderte sein Lächeln, da ihr jeder Instinkt zu sagen schien, dass sie ihren Mann gefunden hatten. „Kate Sullivan hatte sich von einem Schurken blenden lassen und brannte mit ihm durch. Offenbar hat der Bruder ihr das nie verzeihen können. Nicht zu fassen, dass sie nicht nach Hause zurückkehren durfte, nachdem Bradley Hunter sie so schnell sitzen ließ, wie er sie verführt hatte. Pierson zufolge war der Vater nur sechs Monate später an gebrochenem Herzen gestorben, offenbarhatte er nach dieser Enttäuschung seinen Lebenswillen verloren. Einige Monate vor Kates Sündenfall hatte er schon einmal eine Herzattacke erlitten, sich in der Folgezeit aber wieder erholt. Bis zum heutigen Tag leidet Kates Mutter unter schweren Depressionen. Glaubt man dem Bruder, dann ist Kate an allem schuld.“
    Hart stellte sich zu Francesca und sagte: „Ich nehme an, er ließ sich nur kurz in seinem Club blicken, und ich bezweifle, dass irgendjemand sagen kann, wann genau er eingetroffen und wann er wieder gegangen war. Und die Hausangestellten werden aus Angst ohnehin nicht gegen ihn aussagen. Seine Alibis sind

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