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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dass ihre Tochter nur sicherstellen wollte, Hart von der Liste der Verdächtigen zu streichen. „Mama, bitte, mach dir keine Sorgen. Ich werde Daisys Mörder finden.“
    „Keine Sorgen machen? Natürlich mache ich mir Sorgen. Und nicht nur, weil du dich wieder einmal in alle möglichen Gefahren begibst. Francesca, diesen Skandal können wir uns nicht erlauben!“
    „Mama! Hart ist unschuldig!“
    „Wenn der Skandal an die Öffentlichkeit kommt, spielt das keine Rolle mehr“, erwiderte Julia gequält.
    Francesca entschied sich, die Polizei warten zu lassen und Hart – noch bevor sie Rose befragte – vor seiner Abfahrt ins Büro abzufangen, das an der Spitze Manhattans in der Bridge Street lag. Kürzlich hatte er ein Dutzend Blocks oberhalb der Cahills ein riesiges Haus gebaut. Es hatte Millionen verschlungen und ragte aus dem Durcheinander des oberen Manhattans wie ein Königspalast heraus. Weite Rasenflächen und üppige Gärten umgaben das Haus, und weiter hinten auf dem Anwesen lagen ein großer Teich, Tennisplätze und ein Stall aus rotem Backstein. Als Francesca Hart kennen gelernt hatte, lebte er allein. Wie ein Mensch sich in einem so riesigen Haus wohlfühlen konnte, nur mit der Dienerschaft als Gesellschaft, hatte sie nicht verstanden. Genauso wenig verstand sie, warum jemandein so zurückgezogenes und einsames Leben wählte. Wäre Hart damals nicht so arrogant gewesen, hätte sie Mitleid für ihn empfunden.
    Momentan lebte er jedoch nicht allein. Sein Stiefeltern Rathe und Grace Bragg waren vor kurzem nach New York zurückgekehrt und ließen sich ein neues, sehr modernes Haus bauen. Bis es fertig war, würden sie bei Hart wohnen. Außerdem war sein Neffe Nicholas D’Archand ebenfalls in die Stadt gezogen, um die Columbia Universität zu besuchen. Auch er war bei Hart untergekommen. Von Zeit zu Zeit tauchten überdies seine verschiedenen Stiefbrüder oder seine Stiefschwester auf. Was Francesca sehr freute. Denn auch wenn Calder es nicht zugab, wusste sie, wie gut es für ihn war, von Familie umgeben zu sein.
    Nachdem die Kutsche, die Hart ihr gekauft hatte, vor dem Haus gehalten hatte, klopfte Francesca an die Haustür. Hart arbeitete lange und schlief wenig, oft arbeitete er zu Hause bis in die frühen Morgenstunden. Doch inzwischen war es bereits Viertel nach neun, und sie befürchtete, dass er schon fort war.
    Alfred öffnete die Tür. „Miss Cahill!“ Er strahlte und war offenbar erfreut, die Verlobte seines Arbeitgebers vor sich zu sehen. „Kommen Sie herein.“
    „Guten Morgen, Alfred“, begrüßte Francesca ihn, während sie ihm in die große Eingangshalle folgte, wo ein großer Teil von Harts Kunstsammlung ausgestellt war, eingeschlossen die schockierende Skulptur einer Nackten und ein sehr weltlicher Caravaggio. „Habe ich Calder verpasst?“
    „Ich fürchte, ja. Auch Mr D’Archand ist schon aus dem Haus, und Mr und Mrs Bragg sind für zwei Wochen in Newport. Dafür ist Mr Rourke da. Er ist vor zwei Tagen angekommen und noch zugegen“, erwiderte der gepflegte, allmählich kahl werdende Butler.
    Francesca biss sich auf die Lippen und überlegte, ob sieHart eine Nachricht zukommen lassen sollte. Sie hatte zu viel vor, um sich auf den langen Weg downtown zu machen – selbst mit der Hochbahn würde die Fahrt mindestens eine Dreiviertelstunde dauern.
    „Soll ich Mr Rourke Bescheid sagen? Er ist im Frühstücksraum.“
    „Ist schon gut, Alfred.“ Francesca lächelte. „Ich stecke in einer Ermittlung. Am besten gehe ich in die Bibliothek und hinterlasse Calder eine Nachricht.“ Denn er sollte von Kurlands Besuch erfahren. Bislang hatte Francesca vor ihm verborgen, wie lästig und sogar hinterhältig der Reporter war. Aus Angst, Kurland könnte ausplaudern, in welchem Maße sie und Rick Bragg sich nahegekommen waren, hatte sie geschwiegen, doch das spielte jetzt keine Rolle mehr. Ihre Mutter hatte recht. Wenn es zum öffentlichen Skandal käme, könnten sie alle vernichtet werden. „Doch ich würde Sie gern ein, zwei Dinge fragen, Alfred.“
    Damit überraschte sie den Butler. „Selbstverständlich, Miss Cahill.“
    „Sie waren doch hier, als Mr Hart gestern Abend nach Hause kam, oder?“
    „Aber sicher war ich das. Ich habe ihn hereingelassen.“
    Wunderbar, dachte Francesca. „Erinnern Sie sich denn an die Uhr zeit?“
    „Es war ein oder zwei Minuten nach acht – ich hatte zufällig in seinem Arbeitszimmer auf die Uhr geschaut, und kurz danach kam er an.“
    „Und was war

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