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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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es mir auch“, entgegnete sie grinsend. „Vielleicht hat Joel etwas Nützliches erfahren. Und? Ist Leigh Anne wieder zu Hause? Die Mädchen müssen doch außer sich vor Freude sein.“
    Das Lächeln erstarb auf Braggs Lippen. „Sie wird in diesen Minuten zweifellos den Flur betreten.“ Er verzog das Gesicht, als ihm bewusst wurde, wie sehr er sich in seiner Wortwahl vergriffen hatte. Abrupt drehte er sich um und klopfte an Gwen O’Neils Wohnungstür.
    Francesca war sprachlos. Was sollte das? Wieso war Bragg nicht bei seiner Frau? Warum war er nicht außer sich vor Freude? „Vielleicht solltest du besser zu Hause sein, wenn sie zur Tür hereinkommt. Rick, ich kann auch allein mit Bridget reden und dir alle maßgeblichen Informationen später zukommen las sen.“
    Bragg klopfte erneut, während er es weiter mied, sie anzusehen. „Sie weiß, dass ich mich um meine Arbeit kümmern muss.“
    Es gab keinen Zweifel an seinem gereizten Tonfall und seiner verspannten Haltung. Sanft legte sie eine Hand auf seine Schulter. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und wünschte sich, sie wäre gar nicht erst auf dieses Thema zu sprechen gekommen.
    Flüchtig sah er zu ihr. „Ja.“
    Was Francesca davon halten sollte, wusste sie nicht, doch eines war klar: Bragg wollte nicht über seine Frau reden. Siewusste, sie hatte seinen Wunsch nach Privatsphäre zu respektieren, dennoch fragte sie sich, was geschehen sein mochte. Irgendetwas war eindeutig nicht in Ordnung, das hätte sogar ein Blinder gesehen. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass noch immer niemand auf ihr Klopfen reagierte.
    „Es ist niemand zu Hause“, kommentierte Bragg. „Wir werden warten müssen.“
    Erleichtert darüber, nicht länger über Braggs Privatleben nachzudenken, stellte sich Francesca neben ihn und klopfte gleichfalls an. „Mrs O’Neil?“, rief sie. „Bridget? Ich bin es, Francesca Cahill.“
    Bragg lächelte sie flüchtig an. „Du gibst nie auf, nicht wahr? Es ist niemand zu Hause, Francesca.“
    Gerade wollte sie es ein weiteres Mal versuchen, da ging plötzlich die Tür auf und Bridget sah die beiden Besucher an. Ihr blasses Gesicht ließ keinen Zweifel zu, dass sie große Angst hatte. „Meine Mum ist noch nicht zu Hause“, flüsterte sie.
    „Wir haben dir Angst gemacht“, sagte Francesca erschrocken und legte einen Arm um das hübsche rothaarige Mädchen. „Es tut mir so leid.“
    Tränen stiegen Bridget in die Augen. „Ich dachte, es ist der Schlitzer.“
    „Es ist gut, dass du lieber vorsichtig bist“, sagte Bragg, als sie beide eintraten.
    „Der Schlitzer würde nicht erst anklopfen“, erklärte Francesca und ging mit dem Mädchen zum Tisch. Da wurde ihr klar, dass sie überhaupt nichts darüber wussten, wie der Schlitzer es bei den ersten beiden Opfern geschafft hatte, in deren Wohnung zu gelangen. Vielleicht hatte er bei Margaret Cooper ja angeklopft, um sich unter einem Vorwand Zutritt zu verschaffen. Sie sah zu Bragg, der offenbar das Gleiche dachte wie sie. „Bist du heute in der Schule gewesen?“, fragte sie Bridget.
    Die Kleine nickte, zitterte aber immer noch am ganzen Leib. „Heute habe ich auch keinen Husten.“
    „Das ist sehr gut, Bridget. Sag, können wir dir ein paar Fragen stellen?“
    „Was denn für Fragen?“, gab sie ängstlich, ja sogar misstrauisch zurück.
    „Du weißt, dass Mr Bragg der Police Commissioner ist?“
    Sie nickte und sah zu ihm.
    „Wir suchen nach dem Mann, der Margaret Cooper getötet hat“, sagte Francesca.
    „Ich weiß“, antwortete Bridget, der wieder die Tränen kamen. „Warum sind wir hergekommen? Ich hasse Amerika!“
    Francesca warf Bragg einen Blick zu, dann setzte sie sich zu der Kleinen und hielt die zierlichen Hände. „Ich weiß, das alles muss sehr schwierig für dich sein, weil du dein Zuhause verlassen hast. Aber eines Tages wird das hier sicher auch dein Zuhause sein.“
    „Das wird nie mein Zuhause sein! Ich hasse es hier! Ich will am liebsten wieder zurück nach Hause, aber ich weiß, dass wir das nicht können.“ Wütend wischte sie sich die Augen.
    Warum die O’Neils nicht zurück nach Irland konnten, hatte mit diesem Fall nichts zu tun, und es ging Francesca auch nichts an. Dennoch war sie zu neugierig, und ihre bisherigen Fälle hatten die Erkenntnis mit sich gebracht, dass man auch die abwegigsten Dinge in Erwägung ziehen musste. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, fragte Bragg bereits: „Warum könnt ihr denn nicht zurück nach Irland,

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